KELLY GESCHICHTEN

Ich habe hier ein paar Geschichten geschrieben, die jedoch frei erfunden sind. Viel Spass beim Lesen!!!

--Ich bitte noch, Geschichten nicht wo anders zu veröffentlichen--

Danke.

Richtig Papa sein

 

Angelo und Kira lagen im Bett und unterhielten sich über ihre Zukunftspläne: „Also, ich würde gerne heiraten, bevor unser Baby zur Welt kommt!“ Angelo starrte dabei an die Decke. „Wieso?“ fragte Kira nach ein paar Gedenksekunden und schaute zu Angelo herüber. „Ich wollte doch schon im März heiraten, und jetzt haben wir schon Anfang Oktober.“ meinte Angelo. Das ist schon über ein halbes Jahr her. Und außerdem, möchte ich dann lieber gleich „richtig“ Papa sein.“ Kira fing laut an zu lachen: „Bist du denn bei Gabriel ein „falscher“ Papa?“ Kira kam aus dem Lachen fast nicht mehr heraus. Als sie sich ein wenig beruhigt hatte, meinte sie: „Ach, Lino, weißt du was?“ Angelo blickte sie erwartungsvoll an. „Kümmere du dich um deinen musikalischen Kram und lass mich einfach den Rest machen, dann kann nichts schief gehen!“ Wieder lachte Kira wie ein Lachsack drauf los, als sie Angelos verdatterten Blick sah. „Warum möchtest du mich denn jetzt nicht heiraten?“ fragte Angelo leise, als hätte er Angst vor ihrer Antwort. Er warf sich dabei auf die linke Seite. „Also, 1. weil jetzt schon 23:16 Uhr ist, 2. weil wir bestimmt keinen Termin mehr im Oktober bekommen werden, 3. weil ich nicht mit dickem Bauch heiraten möchte, 4. weil ich mich dann mindestens, ich wiederhole: mindestens, ein halbes Jahr seelisch darauf vorbereiten muss und 5. … na ja, jetzt fällt mir nichts mehr ein!“ Kira kicherte. „Bevor das Baby nicht da ist, kannst du dich 100 %ig darauf verlassen, dass mich keine 10 Pferde vors Standesamt bringen! … Und keine Widerrede!“ Kira knipste das Licht auf ihrem Nachttisch aus und schloss ihre Augen. „Ich…“ „Keine Widerrede, habe ich gesagt, gute Nacht!“ Angelo atmete tief durch und drehte sich auf die rechte Seite. Auch er machte nun seine Lampe aus.

 

Am nächsten Morgen, oder schon fast Vormittag, fand Kira ein leeres Bett neben sich vor. Sie schaute auf die Uhr. 10.37 Uhr sagte ihr Funkwecker. Sie hatte verschlafen! Sie blickte noch einmal auf ihrem Wecker: Ihr war jetzt auch klar, warum er nicht geklingelt hatte: Angelo hatte ihn ausgeschalten! Vielleicht wollte er sie ja mit dem Frühstück überraschen?

Doch als Kira die Küche betrat, war keine Spur von einem Frühstück, das Einzigste, was sie vorfand, war ein Zettel, auf dem Stand. Tschüss, A.K.

Kira lief wütend ins Kinderzimmer und setzte dabei eine freundliche Mine auf. Gabriel konnte ja nichts dafür. Doch an der Kinderzimmertür blieb sie wie angewurzelt stehen. Das Bettchen war leer. Kira wurde sofort klar, dass Angelo ihn mitgenommen haben muss. Doch: Wo war er hin? Kira war stinksauer und lief rot an. Sie suchte einen Stift und schrieb auf den Zettel auf dem Küchentisch dazu: Bin bei Mutti und Daddy. K.H. Dann packte sie ihre kleine Reisetasche und kurze Zeit später saß sie im Zug Richtung Rostock.

 

Angelo war bei Paddy aufzufinden. Er war total gestresst. „Sag, mal, spinnst du total?“ fragte Paddy, als Angelo ihm alles erzählt hatte. „Das ist doch kein Grund zum Streiten?! Ihr streitet doch sonst nie. Und was gedenkst du jetzt zu tun?“ Angelo war es nicht gewohnt, dass Paddy mit ihm in solch einem Ton sprach. „Ich wollte dich fragen, ob ich, ich meine, wir, bei dir übernachten könnten, bis Kira wieder normal ist?“ fragte Angelo dann vorsichtig. „M-m, kommt gar nicht in Frage, ne. Du wirst samt Gabriel wieder nach Hause gehen. Tut mir Leid, Lino, aber das geht nicht, echt. Sie wartet zu Hause bestimmt schon auf dich, oder euch, eher gesagt. Außerdem kannst du dich jetzt unmöglich von ihr trennen. Ist dir klar, dass du in einem Monat Papa von 2 Kindern bist?“ Als Paddy eine kleine Pause zum Luftholen machte, nutzte Angelo die Chance, ihm ins Wort zu fallen. „Ja, schon, aber Kira will mich ja gar nicht haben, und außerdem war von Trennung eben gar keine Rede.“ „Na, dann ist ja gut.“ Meinte Paddy und schnappte sich den Autoschlüssel von Angelo. „Was hast du vor?“ fragte Angelo, als Paddy ihn an der noch freien Hand zog, in der anderen hatte er Gabriel, mit einem bestimmt riesigen Fragezeichen über dem Kopf. „Na, nach was sieht’s denn aus? Nach ner Party?“ lachte Paddy. „Du wirst jetzt zu dir nach Hause fahren, oder ich fahre, aber ich übernehme keine Haftung, falls ich einen Unfall baue. Kennst ja meine Fahrkenntnisse!“ Angelo lief Paddy hinterher wie ein Hund. Schließlich setzte sich Angelo ans Steuer und fuhr los.

Bei Angelo angekommen suchten sie erst mal vergebens nach Kira, bis Paddy den Zettel auf dem Küchentisch entdeckte. Er lobte: „Na, das hast du ja gaaanz toll gemacht, Angelo. Wow, hast du wirklich super hinbekommen. Sie hat hier geschrieben, dass sie zu ihren Eltern nach Warnemünde ist.“ „Zeig her“ meinte Angelo und lief zu Paddy. Paddy holte das Handy aus Angelos Jackentasche und legte es vor ihm ab. Angelo starrte es an. „Und?“ „Ja, frag nicht so doof, ruf sie an und entschuldige dich!“ Zaghaft wählte Angelo die Nummer, die er bereits auswendig kannte.

Nach dem Gespräch: „Und, was hat sie gesagt?“ Paddy platzte fast vor Neugier. Angelo berichtete: „Naja, also sie hat gesagt, dass sie wiederkommt, irgendwann. Also in so 2 Wochen hat sie gemeint. Sie braucht mich jetzt nicht, hat sie gesagt, sonst muss sie sich nur aufregen uns sich rumärgern.“ „Hui“ meinte Paddy. „Da hast du dir ja ganz schön was eingebrockt. Aber sei froh, dass sie überhaupt wieder kommt, so ne tolle Frau.“ Angelo blickte kritisch zu Paddy rüber, der dann anfing zu lachen. „Ach ja, du kannst mir ja mal Gabriel vorbeibringen, falls es dir dann doch mal zu viel wird, ab und zu werde ich auf ihn aufpassen. Das macht mir dann nichts aus, ok?“ Angelo schluckte. Naja, das werden wir schon schaffen.“ sagte Angelo.

 

Die zwei Wochen vergingen zähflüssig. Angelo schrieb 3 Songs, ging mal mit Paddy zusammen im La Patata essen, da er, Angelo, ja schließlich bei ihm einzog. Außerdem war er in die Kölner City gefahren und hat schöne Eheringe besorgt. Paddy fand die Idee mit den Eheringen gar nicht toll, da das ja der Grund war, warum sich Kira und Angelo stritten. Und wenn er dann mit den Ringen da stand, dachte Paddy, sei Angelo bei Kira gleich wieder unten durch. Angelo hingegen entschloss sich gegen Paddy und kaufte sie.

Als er am 27.10. in Köln allein unterwegs war, Gabriel hatte er bei Paddy abgegeben, wollte er seinem Neffen Alexander etwas zu seinem 1. Geburtstag kaufen. Er entschied sich für ein Bilderbuch und ein Plüschtier. Als er aus dem Spielwarengeschäft raus kam, sah er auf der anderen Straßensite eine Frau mit Kinderwagen, die Kira zum Verwechseln ähnlich sah. Doch die ist ja in Warnemünde – eigentlich!? Er konnte es nicht lassen, die Straße zu überqueren. Und er konnte seinen Augen nicht trauen: Das war doch tatsächlich Kira. „Hi Kira“ sprach er sie an und fiel dabei vor lauter Starren fast in den Kinderwagen. „Seit wann bist du denn wieder in Köln, ich dachte, du kommst erst in ein paar Tagen.“ Er streichelte dem Baby im Kinderwagen leicht über den Kopf. „Mann, ist die süß“ nuschelte er. Dann blickte er Kira an und wartete auf eine Antwort. „Naja, Angelo, ich bin seit vorgestern wieder hier in Köln, und ich wollte morgen zu dir zurückkommen.“ Sie liefen ein paar Schritte weiter, dann deutete er wieder in den Wagen und fragte: „Wie hast du sie denn jetzt genannt? Schon Helen, oder? Und wann kam sie denn auf die Welt, hättest mir ja echt Bescheid sagen können, meinetwegen auch durch einen Telefonanruf.“ „Tut mir leid, Angelo, aber das hier ist gar nicht deine Tochter.“ sagte Kira. Das ist ein Junge, und er heißt Ramon.“ Angelo blieb der Mund offen stehen. „Ein Sohn?“ fragte er dann. „Nein.“ sagte Kira. „Es ist nicht dein Kind, und meins auch nicht. Es gehört Melanie, meiner besten Freundin, bei der ich die letzten 2 Tage übernachtet hatte. Er ist schon 4 Monate alt. Süß, nicht? Du kannst auch jetzt mal deinen Mund wieder zu machen.“ Angelo tat dies und war erleichtert. Kira kicherte. Dann setzten sie sich in das nächst beste Eiscafé und aßen ein Eis. Dann griff Angelo in seine Tasche und holte das Schächtelchen mit den Ringen heraus und öffnete es. E r strahlte Kira regelrecht an. Kira aber kramte in ihrer Handtasche herum und verkniff sich das Grinsen. Auch sie hatte jetzt ein Schächtelchen in der Hand. Als sie es öffnete, schaute Angelo ganz verdattert. Kira hatte dieselben Ringe gekauft. Dann fingen sie gleichzeitig an zu lachen. „Dass wir dann endlich heiraten können, wenn unser Baby da ist.“ sagte Angelo. „Dass du endlich Ruhe gibst, mit deiner Herumheiraterei!“ lachte Kira. „Du bist ein Schatz, Kira!“ meinte Angelo und gab ihr einen Kuss. Dann blickte Kira auf die Uhr und meinte: „Oh, ich muss wieder gehen, zahlst du bitte noch? Melanies Kegelstunde ist jetzt vorbei und ich habe ihr versprochen, sie mit dem Kleinen abzuholen.“ „Ja, mach ich, Kiki. Und, ich hätte dann noch ne Frage: Kommst du heute Abend wieder zu mir, oder erst morgen?“ Kira strich ihm über sein Haar. „Ohh, hatte Klein-Angelo Heimweh nach seiner geliebten Kira?“ „Gabriel.“ sagte Angelo. „Klar doch, den habe ich am aller meisten vermisst“ grinste Kira. „Ich komme dann später zu dir, versprochen. Aber ich muss Melanie jetzt abholen, sonst verpasse ich sie noch, und mein Zeug muss ich dann auch noch zusammenpacken, du kannst ja zu Hause aufräumen, ich weiß ja nicht, wie es da jetzt aussieht, wenn meine Ordnung fehlt. Also, Tschüss jetzt.“ Kira parkte den Kinderwagen aus und lief dann los. Sie konnte ja schlecht wissen, dass er und Gabriel die Zeit bei Paddy verbracht hatten.

Nachdem Angelo Paddy Bescheid gesagt hatte, entschloss sich Angelo, mit Gabriel zu Melanies Haus zu fahren, um Kira dort abzuholen. In ihrem Zustand konnte er ihr nicht zumuten, auch noch die Reisetasche zu schleppen. Sie freute sich, dass er auf eine solche Idee gekommen war, was er sonst ja nur selten tat. ;-)

 

Am 05.11. fuhr Angelo Kira dann ins Krankenhaus, um 08:30 Uhr sollte dann das Baby per Kaiserschnitt geholt werden. Die Ärzte baten Angelo, wieder nach Hause zu gehen und sie werden ihn sofort anrufen, wenn das Baby dann da ist. Angelo folgte ihren Anweisungen und Angelo saß daheim wie auf Kohlen. Er konnte es gar nicht auf den Anruf abwarten. Gabriel baute er mehrmals einen Turm aus Bauklötzen auf, die Gabriel dann wieder umwarf. Doch Angelo hatte immer die Uhr im Auge und das Handy in der Hand. Schließlich klingelte auch kurz nach 8:30 Uhr das Handy und Angelos Herz klopfte schneller. Ein wenig beruhigter war er, als sie ihm erzählten, dass alles paletti sei, Kira noch schliefe und dass sie ein gesundes Mädchen haben. Sofort schnappte Angelo sich Gabriel und tuckerte wenig später mit seinem Auto Richtung Klinik. Er fragte an der Information, wo Kira zu finden sei, und die nette Frau am Schalter telefonierte kurz noch mit der Station, da sich nicht wusste, wo Kira lag. Dann aber erhielt er auf einem Zettelchen die Nummer 323, welches Kiras Zimmernummer war, und dass er die Zahl vor Aufregung nicht vergessen konnte. Er klopfte an der Türe an, bis er ein freundliches „Ja“ zu hören bekam. Dann öffnete er vorsichtig die Türe, und Kira lag dort im ersten Krankenbett. Es stand noch ein weiteres Bett darin, welches aber nicht besetzt war. Das Baby war allerdings noch in der Babystation. „Als erstes gab er Kira ein Bussi, und fragte dann: „Na, wie geht’s?“ „Sie lächelte und meinte: „Gut, ich glaube, ich bin eben erst aufgewacht.“ Angelo klingelte erstmals einer Schwester, die dann das Baby holen sollte. „Ich habe es noch gar nicht gesehen.“ meinte Kira dann. „Weißt du schon näheres?“ Angelo schüttelte den Kopf, und Gabriel krabbelte auf Kiras Bett herum. „Nein, aber unsere Helen soll gesund sein, und das ist ja das wichtigste. Mehr wurde mir am Telefon auch nicht gesagt. Und dass es ein Mädchen wird, wussten wir ja sowieso schon. Dann kam auch schon eine Schwester mit dem Baby in ein rosa Tuch gewickelt in das Zimmer: „Guten Tag. Herzlichen Glückwunsch zu ihrer Tochter“ sagte sie und legte Helen in Kiras Arme. In Kiras Gesicht und auch in Angelos breitete sich ein Strahlen aus. „Sie ist 54 cm groß und wiegt 4380 g. Wie soll sie denn heißen?“ fragte die Schwester noch. „Helen Josephine“ sagte Angelo dann und Kira nickte. Dann verschwand die Krankenschwester wieder und Kira legte das Baby Angelo in den Arm. „Ich kann’s immer noch nicht glauben, jetzt ist sie endlich da!“ freute sich Kira. Kurz darauf klopfte es wieder und die Krankenschwester kam erneut in den Raum und schob ein Bettchen vor sich her, um die Kleine darin abzulegen. Außerdem hatte sie das Kärtchen, das dann an das Babybettchen kommt, in der Hand, auf das Kira dann noch den Namen schreiben sollte. Der Rest war bereits ausgefüllt. Sobald die Krankenschwester den Raum verlassen hatte, zückte Angelo sein Handy und verständigte erstmals Kiras Eltern, seinen Vater, Kiras Bruder und schließlich seine Geschwister. Am Nachmittag kamen dann bereits die ersten Besuche, Paddy allerdings kam schon gleich nach dem Anruf von Angelo und alle waren froh, dass sie nun ein neues Mitglied in ihrer Familie hatten.

 

*T*H*E***E*N*D*

 

Jana Müller

  Jimmys „Weihnachtsschock“ 

Am nächsten Morgen waren all seine Geschwister schon wach und hüpften in der Küche umher. Doch Dan und Barbara beschlossen, erst wenn alle Kinder wach sind in das Wohnzimmer zu gehen. Der Rest musste sich also gedulden. Dann hörten sie es von der Treppe poltern. Klein Jimmy war auf dem Weg zur Wohnzimmertüre. Doch Dan hielt ihn zurück. So mussten sie sich noch länger gedulden, und erst auch noch frühstücken. Und dann war der Höhepunkt. Alle stürzten sich auf ihre Teller. In Patricias z.B. lagen 3 Äpfel, 7 Nüsse und eine Tafel Schokolade. Johnny hatte 4 Orangen 1 Apfel und 5 Nüsse bekommen, Joey ebenfalls 1 Apfel, 2 Orangen und 3 Nüsse und eine Tafel Schokolade… In Jimmys Teller lagen 2 Nüsse. Er fing an zu weinen. Er konnte es nicht verstehen, warum er als Einziger so wenig bekam. Da seine Geschwister Mitleid mit ihm hatten, bekam er von allen eine Nuss, einen Apfel, eine Orange oder ein Stück Schokolade ab. Er fand es toll, so nette Geschwister zu haben. Mutter Barbara fragte, ob es denn einen Grund gäbe, weil er so wenig bekommen habe, schließlich hat er gar nicht so viel angestellt und verhielt sich in der letzten Zeit – wie immer vor Weihnachten – ziemlich brav. Natürlich hatte er mit Joey im vergangenen Jahr ein paar blöde Jungensteiche ausgeheckt, aber Joey hatte ja auch mehr bekommen. Da fiel ihm die letzte Nacht ein, als er am Kamin unten war. Er hatte ja den Teller ein Stückchen weiter nach vorn gerückt. Er gestand das am Vormittag dann seiner Mama und die riet ihm dann, er solle den Teller doch am Abend noch einmal hinstellen. Der Weihnachtsmann möchte ja vielleicht noch die Reste loswerden, und wenn er seinen Teller ein wenig weiter zurückstellt, sieht er ja, dass Jimmy begriffen hatte, dass man nicht so gierig sein sollte. Dies tat Jimmy dann auch, und in der Nacht stand er bestimmt nicht wieder auf, nicht, dass er noch auf dumme Gedanken kommt, und das selbe noch einmal passiert, denn ein drittes Mal kommt der Weihnachtsmann bestimmt nicht vorbei.

Als Jimmy am nächsten Tag aufwachte, bekam er die Erlaubnis von Papa Dan, gleich nachzuschauen. Er rannte zum Teller, und siehe da, es lagen 3 Nüsse, 2 Äpfel und 3 Orangen darin. Nebenan stand noch ein Tellerchen mit 7 Äpfeln und 7 kleinen Täfelchen Schokolade. Dabei war noch ein Zettel. Caroline las vor: „Für die lieben, großzügigen Geschwister des Jimmy.“ So freuten sich alle noch einmal und Jimmy war glücklich.

*T*H*E***E*N*D*

Jana Müller

   Babysitteralarm    

Angelo erwachte, als er es klatschen hörte und Kiras Hand auf seinem Arm spürte. „Aua!“ „Ha! Hab ich dich!“ freute sich Kira. „Was soll das?“ fragte Angelo. „Oh. Entschuldige bitte. Das wollte ich nicht. Dort war bis vor Kurzem noch eine Stechmücke gesessen. Du solltest sie entfernen. Das arme Ding ist tot.“ Angelo schnipste das Tier von seinem Arm herunter. „Oh, Kira, ich hab ja so schreckliche Bauchschmerzen!“ „Soll ich uns einen Kamillentee machen?“ fragte Kira besorgt. „Uns?“ fragte Angelo. „Wieso uns?“ „Warum nicht, ich habe auch Bauchweh, jammere aber nicht so wie du. Kommt wahrscheinlich, weil ich kein Mann bin. Sonst könnte ich mitjammern. Oh, ah.“ Lachte Kira. „Sag mal, weißt du woher das kommt?“ meinte Angelo. Kira schüttelte den Kopf. „Das kommt von deinem chinesischen Essen. Also, nichts gegen dich, aber das hab ich eben bemerkt.“ „Da könntest du Recht haben. Aber wegen dir mach ich ja immer chinesisch. Damit du mit den Drum-Sticks essen kannst! Wie idiotisch! Kind, ähm, Herr Kelly, sie sind 18 Jahre alt. Wenn sie 10 Jahre jünger wären, würde ich es vielleicht dulden. Und ab heute mache ich nie wieder chinesisch. Da gehen wir dann doch lieber jeden Monat zum „echten“ Chinesen. Wenn du zahlst!“

Kira stand auf und setzte in der Küche Wasser auf. Angelo steckte die Toasts in den Toaster und deckte den Küchentisch, während Kira ihre Tasche packte. In einem Monat sind Prüfungen von ihrem Studium. Angelo drehte sich um und die 2 Toasts hüpften ihm in die Arme. Diese legte er auf den Tisch und steckte gleich 2 neue hinein. Kira kam wieder und nahm das Wasser vom Herd. Nun wurde gefrühstückt. „Du solltest mal wieder Staub saugen“ meinte Kira. Pling! Die 2 weiteren Toasts waren fertig und fielen auf den Boden. „Ich spann noch mal ein Netz über dieses Ding. Dauernd kann man die Toasts vom Boden essen.“ Angelo ärgerte sich. „Oh, ich muss los, schon so spät. Hoffentlich reicht der Bus noch. Bis heute Mittag!“ Bumm. Die Tür war zu. Angelo aß fertig und räumte danach den Tisch ab. Eigentlich wollte er noch eine Tasse Tee. Doch die Kanne war schon leer. Schade! Da klingelte das Telefon. Seine jüngste Halbschwester war am anderen Ende der Leitung. „Hey Angelo, ich bin’s. Kannst du übers Wochenende Sean zu euch aufnehmen? Ich muss ins Studio für mein Soloprojekt.“ „Klar, mach ich doch gerne. Wann soll ich ihn bei dir abholen?“ „Gleich übermorgen, am Samstag um 8 Uhr, wenn’s geht. Klar?!“ „Klar, tschüss!“

Angelo ging ins Schlafzimmer und holte den Staubsauger vor dem Schrank hervor und begann zu saugen. Nicht, dass er mit Kira Stunk bekommt. Die Fenster müsste man auch mal putzen. Er hatte so etwas noch nie gemacht. Im Schloss oder auf dem Boot war immer Patricia dafür verantwortlich. Doch die war ja nicht hier. Vor fast 3 Monaten ist er mit Kira zusammengezogen, weil das Schloss für ihn, Paddy und Daddy einfach zu groß wurde. 4000m²! Viel zu viel für 3 Personen. Paddy zog dann zu Jimmy aufs Land. Er hat mit ihm einen Bauernhof. Und Papa suchte sich eine kleine Wohnung. Angelo stellte den Sauger wieder in die Ecke, neben den Kleiderschrank. Nun die Fenster! Er füllte einen Eimer mit Wasser. Er lief ins Bad und nahm einen Waschlappen zur Hand. Ein Spritzer Seife noch zum Wasser und los geht’s. Nach einer Stunde waren die Fenster fertig. „Mann, die Kira wird sich freuen! Wenn ich jetzt auch noch die Waschmaschine fülle!“ Er sammelte die Kleidung, die er auf dem Schlafzimmerteppich fand, auf und die Kleidung, die schon im Wäschebehälter war, ebenfalls, füllte die Maschine und warf sie an. Er stellte fest, dass er der perfekte Hausmann ist.

Es klingelte das Telefon. „Angelo Kelly“ „Hallo Angelo. Tanja hat ihr Baby bekommen. Heute Mittag kannst du ja mit Kira vorbeikommen.“ „Heute Mittag? Ich komme sofort, ohne Kira. Wie heißt er denn?“ „Luke Christopher!“ „Aha, schön. Bis bald!“

Angelo legte einen Zettel „Bin bei Luke“ auf den Küchentisch und lief in die Stadt. Er musste seinem Neffen doch auch ein Geschenk mitbringen. Aber was? Kira wollte ja auch etwas kaufen. Also brauche ich zwei Geschenke. Er lief zu C & A. Er blieb vor dem Ständer der Babybekleidung stehen. Welche Größe muss man denn da jetzt nehmen, überlegte er. Eine nette Verkäuferin kam und fragte, was er brauche. „Ich bin Onkel geworden, heute, Luke, heißt er. Was soll ich kaufen?“ „Am Besten Sie nehmen Größe 56! Das müsste passen.“ „Aha. 13,99 DM! Sieht ja niedlich aus, mit dem Elefant drauf. Das nehme ich, krieg ich Prozente, ist nämlich für meine Freundin, die muss zahlen und hat so ne Karte, wo man’s billiger kriegt.“ „Da bräuchte ich die Karte.“ „Okay, dann will ich’s reservieren lassen. Sie wird es heute Abend abholen.“ „Meinetwegen. Wie ist Ihr Name?“ „Kira“ antwortete Angelo. Die Verkäuferin schrieb es auf einen Notizblock und ließ den Strampler unter dem Kassentisch verschwinden.

Angelo verließ C & A und lief zum Spielwarengeschäft. Dort besorgte er einen kleinen Stoffhund. Der konnte ganz grausam singen.

Mit der U-Bahn machte Angelo sich auf den Weg in die Klinik, wobei er mit Paddy und Jimmy zusammenstieß. „Hey!“ rief Jimmy von Weitem. Angelo drehte sich um und Paddy meinte: „Ich darf ihn als Erstes halten!“ Angelo darauf: „Oh, Paddy, Jimmy. Ich wollte euch doch heute besuchen, hab ich total vergessen, weil ich doch den Haushalt machen musste.“ „Welch ein Zusammenhang.“ Schluchzte Jimmy. Angelo redete weiter: „Und außerdem darf ich ihn als Erstes der Ersten halten.“ „Nein“ sagte Paddy. Darfst du nicht. Du darfst ihn gar nicht halten, sonst fällt er dir noch runter, wie bei Sean.“ „Bei Sean war ich auch noch klein!“ meckerte Angelo. Paddy grinste: „Um so schlimmer. Luke wird, wenn du jetzt größer bist, tiefer fallen! Ha, ha, ha, ha!“ Jimmy war an der Rezeption und fand die Zimmernummer heraus. Angelo rannte los, und riss die Türe auf. „Gell, Joey, ich darf ...!“ Plötzlich war er still. Maite war ihm zuvor gekommen und hielt Luke im Arm. „Was brüllst du denn so!“ fragte Joey. Auch Paddy und Jimmy kamen zur Tür herein. Maite legte Luke in sein Bettchen zurück. „Niemand von euch allen wird ihn halten, er schläft jetzt.“ Alle ärgerten sich. Angelo lief zum Bettchen, Paddy, Jimmy und Joey unterhielten sich. Angelo legte ihm den Plüschhund hin und streichelte Luke über seine 3 Haare auf dem Kopf. „Ich kann mich nicht erinnern, dass Sean auch so niedlich aussah.“ Meinte Angelo zu Tanja. „Oder hatte ich damals nur die Brille nicht auf?“ „Nein, nein, sicher nicht“ gab Tanja ihm zur Antwort. „Wo ist denn Kira?“ „Im Studium“ antwortete Angelo. „Möchtest du sie nicht abholen?“ bat ihn Joey. „Ja, klar“. Angelo ging. Das Krankenzimmer lachte sich halb kaputt. „Der fällt drauf rein! Ha, ha, ha!“

Angelo lief nach Hause. Er schloss die Türe auf, Kira war bereits anwesend. „Na!“ fragte sie. „Ist der Treff der Außerirdischen schon vorbei?“ „Ach, hat wieder eins stattgefunden?“ Kira sagte: „Frag nicht, du warst doch dort!“ „Nein, ich war im Krankenhaus, ehrlich! Und ich soll dich mitbringen, und bei C & A müssen wir auch noch vorbei!“ „Spinn weiter. Hast du die Fenster so verdappt?“ Angelo empört: „Ich habe sie geputzt und Staub gesaugt!“ „Aha, dass du gesaugt hast, habe ich gesehen, und dass die Waschmaschine übergelaufen ist, auch. Ich wusste gar nicht, dass wir Babykleidung besitzen.“ Kira wirkte sehr ärgerlich. „Jetzt komm, wir holen den Strampler ab, nimm die Prozente-Karte“ „Pay-back“ verbesserte Kira, „mit. Sieht wirklich niedlich aus, ein Elefant ist drauf!“ erzählte Angelo. „Kannst du mir eigentlich sagen, was überhaupt vorgefallen ist? Du bist so nervös!“ „Na, Joey hat gesagt, ich soll dich abholen und dann wiederkommen!“ erklärte Angelo. Angelo gab Kira ihren Mantel. Sie liefen Richtung C & A. „Wofür hast du denn den Strampler gekauft?“ fragte Kira. „Ich hab ihn noch gar nicht gekauft, den kaufst doch du. Ich habe ihn nur für Luke zurücklegen lassen.“ „Luke Skywalker, der mit dem Laserschwert?“ fragte Kira. „Nein, Ki, Luke, Joeys Sohn kam doch heute Morgen zur Welt. Du bist Tante, hast du’s jetzt kapiert?“ „Ich schon, du aber scheinbar nicht. Solange du mich nicht heiratest bin ich Tante von nirgendwem!“ Kira zahlte mit der Pay-back-Karte und sie waren auf dem Weg zur Klinik. Es war kein Besuch mehr da. „Hallo Tanja, wie geht’s dir denn? Wo ist denn Luke?“ fragte Kira. Angelo stand schon wieder an Luke’s Bettchen. „Darf ich ihn jetzt mal halten?“ „Klar“ gab Tanja ihm zur Antwort. Er holte ihn aus dem Bett heraus und gab ihn wenig später auch Kira. Tanja packte den Strampelanzug aus und war begeistert von ihm. Erst spät am Abend gingen sie wieder heim.

Als sie abends im Bett lagen: „Ähm, du, Kira,“ „Hm“, „Da wär noch was... Übermorgen hole ich Sean wieder ab, er bleibt übers Wochenende, ich hoffe, es ist dir recht...?“ „Wie bitte? Du spielst schon wieder Babysitter für diesen frechen, verzogenen Fratz!“ „Ja, da kann man doch nicht nein sagen, wenn die Schwester so einen lieb fragt.“ „Ich dachte, wir machen uns ein schönes Wochenende, gehen shoppen, und ach ja, am Sonntag wollten wir doch, bei gutem Wetter, ins Freibad gehen. Nimm den Titel „Babysitter“ nicht auch noch für Luke auf, okay?“ „Ich hab Joey schon gefragt, ob er mir Luke mal leiht. Er hatte nichts dagegen.“ „Idiot“. Kira drehte Angelo den Rücken zu und schlief ein. 

Es wurde Samstag... 

Angelo kam mit Sean zu sich nach Hause. „Hallo Kira“ rief Sean ganz nett. „Hey, freches Luder.“ Kira blickte ihn böse an. „Hey Sean, ich hab Kira versprochen, dass ich mit ihr heute einkaufen gehe. Da musst du wohl mit. Ich kauf dir auch ein großes Eis!“ „Au ja, 3 Kugeln, dass mit den Gummibären!“ „Und ich?“ fragte Kira eifersüchtig. „Du kriegst auch eins, mit 3 Kugeln und Gummibärchen, wenn du magst!“ „Nein, ich nehme lieber das mit dem Karamellüberzug.“ „Meinetwegen“. Sie gingen los. Im ersten Bekleidungsgeschäft machte Sean jedoch schon Ärger. Kira verschwand in der Umkleide. Angelo hatte seinen Arm mit 4 Jeanshosen, 9 T-Shirts, 1 Jacke und 4 Langarm-Shirts belegt. Sean war damit beschäftigt, an den Kleidungsstücken die Bügel zu entfernen. Der Bügel wurde wieder aufgehängt, die Ware fallen gelassen. „Sean, bitte häng das sofort wieder auf!“ meckerte Kira, als sie aus der Umkleide herauskam. „Mach doch selber“ gab Sean frech zurück. Eine halbe Stunde verging und Angelo zahlte, als Sean das Kästchen mit den Spenden für das Kinderheim in die Einkaufstüte steckte. „Das lassen wir aber da, junger Mann“ ertappte ihn die Verkäuferin und Sean stellte die Spendenkasse wieder zurück. Da Sean keine Ruhe gab, wurde auch gleich das versprochene Eis gegessen, doch der nächste Kaufhof war nicht weit. Kira war wieder kräftig am Aussuchen, Angelo am Beraten. Sean fand es lustiger, im Schaufenster die Preisschilder abzuzupfen oder die Schilder zu vertauschen, und wenn jemand ins Schaufenster schaute, streckte er denjenigen die Zunge heraus. Kira und Angelo gingen weiter in den 1. Stock und hatten Sean total vergessen. Er setzte sich unter ein Regal und im passenden Moment streckte er den Fuß hervor und auf der Stelle stolperte eine ältere Frau darüber, wobei Sean selbst erschrak und davon rannte. Er lief zu dem Modetisch, an dem er Kira und Angelo verlassen hatte. Doch sie waren nicht mehr da. Er fing an zu brüllen. Eine Verkäuferin nahm ihn mit zur Kasse und fragte Sean, wie er denn heiße und wo seine Eltern sind. Er wollte jedoch nicht sagen, wie er heißt, weil er das bei fremden Frauen nicht tut und wo die Eltern sind, wollte er ebenfalls nicht verraten. Als ihm jedoch ein Lolli gegeben wurde, war er still und schrie nicht mehr. Angelo und Kira hörten die Durchsage: “Ein kleiner Junge, ca. 8 Jahre alt, braune Haare, braune Augen, sucht seine Eltern.“ „Ach herrje, Sean.“ Angelo legte den Kleiderberg vor Kira’s Umkleide, die gerade mit dem Reißverschluss ihrer Jeans kämpfte. Dann rannte er zur Kasse im Erdgeschoss und holte Sean ab. „Passen Sie das nächste Mal besser auf Ihren Sohn auf!“ „Das ist nicht mein Sohn, verdammt noch mal oder sehe ich vielleicht so aus? Ich bin Sean’s Onkel. Komm mit Sean, und mach bloß keinen Unfug mehr, sonst wird Tante Kira noch richtig sauer auf dich und wir gehen am Ende nicht in den Spielzeugladen.“ Brav ging Sean mit Angelo an der Hand mit hoch zu Kira, die schon „Lino, Lino!“ durch den Shop brüllte. „Ist was?“ fragte Angelo, als er sie erblickte. „Ja, das T-Shirt nehme ich auf jeden Fall, bei der Hose bin ich mir noch nicht sicher, weil der Reißverschluss klemmt, man bekommt aber vielleicht Rabatt darauf. Diese T-Shirts nehme ich auch, und den Rock hier. Und das ...“ Sie lud Angelo den Arm voll. „... bringst du wieder zurück.“ Sie verschwand wieder in der Umkleide. „Frauen“, sagte Angelo und brachte das Zeugs zurück. Sean schaute sich in den 5 weiteren Umkleiden um. Kira war das sehr peinlich, und meinte zu einem Mann: „Sorry, mein Neffe ist etwas ... gewöhnungsbedürftig ...“ Sie schnappte Sean am Arm und zog ihn in ihre Umkleidekabine. „Sean! Ich sag dir, wenn du noch ein Mal Mist machst, dann raucht’s  im Blätterwald!!! Meine Freundschaft zu dir ist dann aus, und die zu Lino auch, weil er dich da angeschleppt hat!“ „Machst du mir den Lolli auf?“ bat Sean. „Wenn du dann leise bist!“ Kira öffnete den Lolli. Sie war auf 181. „Kira? Ist Sean bei dir?“ Sean zog den Vorhang beiseite: „Ja, Lino, hier bin ich!“ „Soll ich auf ihn aufpassen?“ fragte Angelo. „Nein, er bleibt jetzt – AUA – hier!“ Sie schob Sean, der ihr in den Po gezwickt hatte, heraus und meinte noch: „Jetzt pass auf ihn auf!“ Wütend zog sie den Vorhang zu, dass er am äußersten Loch ausriss. Angelo erblickte eine Bluse, langärmelig, weiß-grau gestreift, für nur 14,99 DM, die er unbedingt Kira zeigen musste. In der Zwischenzeit hatte Sean den Spiegel mit dem Lolli bemalt. „Schau mal, Kira ...“ „Schau mal, Angelo ...“ übertönte Kira ihn und zeigte auf den Spiegel, der mit Seans Autogramm signiert war. „Lass uns gehen!“ meinte Kira, „am Besten schnell“ „Ich hab hier noch ne’ Bluse, probierst du die noch an?“ Kira schnappte sich das Ding, Angelo nahm Sean auf den Arm, so dass er nichts mehr anstellen konnte.  Kira kam wieder heraus und nahm auch diese Bluse. Angelo ging mit Sean zahlen, während Kira sich noch anzog. Sean versuchte wieder, sich die Spendenkasse zu nehmen. 

Nun zum Metzger. Sean freute sich riesig, als er ein Stück Wurst geschenkt bekam. Da alles länger dauerte, als gedacht, gingen sie Mittagessen – chinesisch. Sean fand es überhaupt nicht komisch, an seinen Augen herumzuziehen, immer wenn eine Bedienung kam. Bis das Essen fertig war, zeigte Angelo Sean die 1. Schlagzeugversuche. Kira schaute die Beiden mit dem typischen „Harmsen-Blick“ an, und als Angelo aufschaute, Sean den Rhythmus trommelte, guckte Kira gekonnt mit einem Wusch durchs Haar zur Seite. „Es reicht jetzt, Sean. Wir üben zu Hause weiter!“ meinte Angelo, nahm ihm das „Besteck“ aus der Hand und schon wurden Sean die chinesischen Reisnudeln serviert. Auch Kira bekam gleich danach ihren Fisch und kurze Zeit später wurde Angelos Ente serviert.

Kira musste noch unbedingt beim Bäcker ein Brot kaufen und bei Tchibo den Mixer und ein Gläser-Set. Doch heute noch zu „Orsay“, nein, das verkraftete Kira nicht.

Am Nachmittag kamen sie wieder nach Hause. In den Spielzeugladen ging’s nicht. Kira freute sich über ihr neues Outfit und brachte noch die „defekte Reißverschluss -Jeans“ in die Schneiderei.

Um 9 Uhr ist dann endlich Ruhe eingekehrt. Sean war eingeschlafen. Auch Kira ging früh zu Bett, Angelo wollte noch Boxen angucken. Bevor Kira im Bad verschwand meinte sie: „Und in den Ferien brauchste gar nicht erst fragen, ob du Sean 1 Woche behalten darfst, wie letztes Jahr. Und wenn Kathy fragt, schlägst du ihr doch mal die Ferien auf dem Bauernhof bei den verrückten Tier-Onkels vor.“ „Nein, Kira, er ist doch so lieb. Ihm war eben langweilig.“ „Nein, hab ich gesagt!“ Kira verschwand.

Am nächsten Morgen hieß es dann: Freibad! Auch Sean durfte mit. Dies erlaubte Kira aber nur, weil sie sich lieber sonnen möchte, aber sonst immer mit Angelo ins Wasser muss. So kann er mit Sean im Planschbecken machen, was er will. Noch etwas stellte Kira fest: Angelo und Sean haben denselben IQ-Wert!!!

Kira lag also in der Sonne. Angelo versuchte, Sean das Schwimmen beizubringen. Nach ungefähr 2 Stunden kamen dann Beide, in ihre Badetücher eingewickelt, mit 3 Stiel-Eis zurück, die Sean auf Kiras Rücken legte, die eingeschlafen war. Mit einem „Aah“ erwachte sie und sofort kam der Bademeister angerannt und fragte, ob alles in Ordnung sei. Kira bat: „Wenn Sie den Kleinen der beiden Jungs bitte mitnehmen und tunken könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar!“ Mit schüttelnden Kopf lief der Bademeister wieder weg. Kira ging beim nächsten Bad auch mit ins Wasser, wegen nur einem Grund: sie wollte Sean tunken! Eine gute Gelegenheit, da Angelo unbedingt vom 5 Meter Brett springen wollte.  Jedoch wollte Sean auch mit. Und da er mit den Schwimmflossen nicht ins tiefe 2 Meter Becken darf, kam er nicht dazu. Doch eigentlich ist das ja gar nicht richtig, ein Kind zu tunken. „Nein, Kira“ sprach sie „so etwas macht man nicht.“ Sie war selbst über den dummen Gedanken erschrocken und nahm Sean mit auf die Wellenrutsche. Sie rutschten mehrmals und nun kam, was Kira nie gedacht hätte: „Entschuldigung, Kira, dass ich dir das Eis auf den Rücken gelegt habe. Das war nicht richtig von mir.“ Sagte Sean. Kiras Mund blieb offen stehen. „Wo ist denn Angelo?“ fragte Kira, um auf Seans Entschuldigung keine Antwort geben zu müssen. „Da oben.“ Sean zeigte aufs 5 Meter Brett. Angelo winkte herunter und hüpfte, machte dabei einen doppelten Salto. „Angeber“, sagte Kira und lief mit Sean ins Nichtschwimmerbecken, das ins Schwimmerbecken überging. Angelo kam angeschwommen und fragte grinsend: „Und, wie war mein Sprung?“ „Also die Kira hat „Angeber“ gesagt, als du gelandet bist“ plapperte Sean. „Das hättest du jetzt nicht sagen sollen, Sean“ zischte Kira. „Schön, Angelo, schön. Lasst uns rausgehen und uns was zum Mittagessen holen“ sagte Kira. Angelo bestellte sich und Kira eine Currywurst mit Pommes und Sean eine rote Wurst mit ebenfalls Pommes.  

Um 17 Uhr machten sie sich wieder auf den Heimweg. Kira packte Seans Koffer zusammen, da er 18 Uhr abgeholt werden sollte. 

Mit bekanntlicher Verspätung kam Kathy dann und blieb auch gleich bis zum Abendessen und Kira kochte – chinesisch.

*T*H*E***E*N*D*

 Jana Müller

   Die Kellys in der Schule  

Es war ein ganz normaler Tag im Boot. Punkt 9 Uhr schrillten 9 Wecker wie verrückt. 9 Kellys warfen den Wecker an die Wand. Müde und verschlafen rafften sie sich auf. Patricia war als Erste im Bad. Die anderen stritten sich um die vorderen Plätze der Warteschlange.

Eine Stunde später war das Frühstück fertig. Barby ging zum Briefkasten und überreichte John einen versiegelten Umschlag.

Die Post wurde jeden Abend um 7 Uhr beim Familienrat von John persönlich laut vorgelesen. Diesmal las er: 

„Sehr geehrter Herr Kelly,

wir haben festgestellt, dass Ihr 12jäjriger Sohn Angelo und Ihre 14jährige Tochter Maite schulpflichtig sind, jedoch in keiner Schule angemeldet sind. Ab dem 23.01.1994 werden sie die Kölner Rechtsschule besuchen.

Mit freundlichen Grüßen,  

Franz-Josef Antwerpes (Kölner Regierungspräsident)“ 

„Das ist ja ein Ding!“ platzte Paddy heraus. „Das ist unverschämt!“ rief Dan. „Wie stellt der sich das vor?“ „Ich werde ihn anrufen“ beschloss Johnny. 

Ein paar Minuten später kam er wieder: „Der Herr wünscht, dass ihr für die paar Wochen in die Schule geht, bis wir die Einverständniserklärung für die vorzeitige Beendigung der Schulpflicht bekommen. Das sind dann knappe 2 Monate.“ 

Ein Tag vor der Einschulung standen Angelo und Maite unschlüssig vor Angelos Sporttasche und Maites Einkaufskorb. „Was sollen wir nur mitnehmen?“ quengelte Angelo. Da kam Patricia vorbei. „Nehmt einen Schreibblock mit!“ meinte sie. „Aber den finden wir nicht mehr.“ Riefen die Beiden im Chor. „Oh, Gott, dann nehmt halt einen Notenliniencollegespiralschreibblock mit gebleichtem, umweltfreundlichem Altpapier, gelocht, DIN A  4!“ rief Tricia genervt. Maite dampfte in ihr Zimmer und holte das gewünschte Ding. „Angelo, du holst dein Federmäppchen!“ befahl Patricia weiter. „Hier, die Geldbörse und die Biocracker für die Pause.“ 

Am nächsten Morgen standen um halb 8 Angelo und Maite vor dem Schulgebäude. Sie schauten auf einer Tafel, wo das Rektorrat sei, denn die Rektorin sollte sie zum Klassenzimmer führen. Sie rissen die Türe auf und traten ein. Frau Stein, die Rektorin, schaute sie verständnislos an. „Hallo“ plapperte Maite freundlich drauf los. „Wir wollen zu einem Klassenzimmer. Maite und Angelo sind wir, von der Kelly Family, Sie wissen schon...“ „Ja, kommt mit!“ schnarrte Frau Stein.  

Sie führte sie in ein Zimmer. Sie klopfte, denn der Unterricht begann bereits. „Klasse 7a, Frau Beck“ Sie stellte sich vor die Schüler. „Dies sind eure neuen Mitschüler.“ – Sie wurde von einem lauten Schrei unterbrochen. 7 Mädchen lagen auf dem Boden – ohnmächtig. „Dies sind eure neuen Mitschüler“ begann sie von neuem „Angelo und Maite Kelly. So, ich muss jetzt schnell los. Wiedersehen!“ Sie rauschte davon.  

Maite und Angelo setzten sich wortlos an einen Tisch in der 1. Reihe. „Hallo, ich bin Frau Beck, euere Klassenlehrerin. Ich unterrichte Deutsch, Erdkunde, Religion und Sport. Jetzt habt ihr Erdkunde. Otto, erzähl uns doch mal, was wir in der letzten Stunde besprochen hatten!“ „Wir haben das Thema „Ägypten behandelt, Frau Beck!“ „Korrekt“ meinte Frau Beck. „Fahren wir fort.“ „Wohin?“ brüllte Angelo dazwischen. Die Klasse lachte. „Angelo, du musst die Hand heben, wenn du etwas sagen möchtest. Wenn ich deinen Namen aufrufe, darfst du reden. Sonst nicht!“ „Och!“ meinte Angelo enttäuscht. Die Klasse kicherte. „Was weißt du denn so über Ägypten?“ fragte Frau Beck. „Woher sollte ich da drüber was wissen, ich war da noch nie.“ Gab Angelo zur Antwort. „Und was ist mit dir, Maite?“ „In Ägypten gibt es Pyramiden und Wüste.“ „Sehr schon, Maite, und was kannst du uns über Ägypten erzählen? Ja, Susi?“ „Also, Ägypten...“ „Mann, ist das langweilig“ murrte Angelo. „Jetzt machen wir einen Heftsaufschrieb!“ rief Frau Beck. Maite holte den Block hervor. „was ist denn das?“ fragte Frau Beck. „Das ist ein Notenliniencollegespiralschreibblock mit gebleichtem, umweltfreundlichem Altpapier, gelocht, DIN A  4!“ sagte Maite. „Aha.“ Doch da klingelte es bereits. 

In der kleinen Pause gingen sie von Tisch zu Tisch und gaben Autogramme.  

Dann kam aber auch schon gleich Mrs. Wagner, die Englischlehrerin. „Hello, my little friends!“ schrie sie als Begrüßung. „Hi!“ brüllte die Klasse zurück. Sofort hatte die nette Frau die zwei neuen Schüler entdeckt: „Hey, can you tell me your name?“ fragte sie schrill. „Maite.“ „Angelo.“ „Okay, let’s start!!! What have we done last lesson? Yes, Michael?“ “we wrote a letter to our penfriend in America.” “Ok!” schrie sie. „So now write a letter to a person in your family. Let’s s start!!!“ schrie sie wieder und riss ihre Hände nach oben.

Nach 20 Minuten wollte sie Angelos Brief hören. Angelo las vor: „Dear Paddy, I’m in the school now. We have English and the teacher is Mrs. Wagner. She’s very funny. I sit next to Maite. Yours sincerely, Angelo” “Bravo, bravo, bravo!” brüllte Mrs. Wagner entzückt und klatschte. “Do you often speak English?” fragte sie. “At home, Maite and I always speak English.” gab Angelo zur Antwort. “Very good. Your homework: Write a letter to your parents. Nice day!”  

10 Minuten später standen sie vor einer Kiste und suchten sich  Sportbekleidung aus. Woher hätten sie denn auch wissen sollen, dass sie heute Sport haben? Deshalb gibt es die Kiste für vergessenes Sportzeug. Maite verabschiedete sich von Angelo, und sie gingen getrennt in die Umkleidekabinen. In der Halle trafen sie sich wieder. Sie spielten Völkerball und kletterten die Taue hoch. Am Ende wurde noch eine Runde Fußball gespielt, was allen sehr viel Spaß bereitete.  

Danach war große Pause. Essenszeit. Sie betraten den Schulhof. „Ah, Dick und Doof!“ rief Philipp aus der 8. Klasse. Er ärgerte einfach alle und gab ihnen Kosenamen, und auch Maite und Angelo bekamen einen. Er mochte die Kellys sowieso nicht gerne. Eigentlich waren seine Sprüche schon allen egal. Maite aß Angelos Biocracker, da sie noch Hunger hatte und Angelo diese Dinger sowieso nicht besonders mochte. Bald wollte fast der ganze Schulhof Autogramme. Bis zum Klingeln wurden sie nicht ganz fertig, aber es gibt ja auch noch andere Tage.  

Musik stand als nächstes auf dem Stundenplan. Zur Freude der beiden Kellys und auch vielen Mitschülern. Frau Bauer ließ die Kinder das Lied „Goldene Morgensonne“ einzeln vorsingen. Dazu bekamen sie Liedblätter.

Maite wollte das Lied als Erste vorsingen und bekam viel Lob. Angelo jedoch: „Das Lied singe ich nicht! Das ist nicht von uns!“ „Du singst das!“ empörte sich Frau Bauer. „Sonst bekommst du eine Strafarbeit!“ „Ich kann nicht singen!“ sagte Angelo. „Lügner! Strafarbeit! Maria; sing du uns das Lied doch bitte vor.“ Sie begann zu Singen. Am Ende der Stunde musste Angelo sich melden und er bekam seine Strafarbeit. Er musste das Lied abschreiben. 

In der nächsten Stunde hatten sie Biologie bei Herrn Schubert. Sie nahmen das menschliche Auge durch. „Karl, erkläre uns bitte das Auge am Modell!“ meinte Herr Schubert. Voller Eifer führte Karl dies aus. „Angelo, Maite, - so heißt ihr doch, oder? Erklärt uns doch mal, was die Iris ist.“ sagte er. „Eine Blume“ sagte Maite während Angelo schrie: „Ein Name!“ „Ach was!“ rief Maite zurück, „Die Iris ist eine Blume!“ „und warum habe ich dann schon so oft „Für Iris“ auf ein Autogramm schreiben müssen?“ brüllte Angelo. „Ruhe“ donnerte Herr Schubert. Die zwei zuckten zusammen. „Lassen wir das lieber.“ 

In der Pause fragte Maite Rita, eine Mitschülerin, wann der Unterricht denn endlich aus sei. „Na, wir habe jetzt dann Mathe, danach eine Stunde Mittagspause, also da haben wir dann frei, und dann noch zwei Stunden Zeichnen.“ Meinte Rita.  

Dann betrat ein buckliger Mann mit Stock und einer zerfledderten Aktentasche das Klassenzimmer. „Ruhe!“ brüllte er. „Wir schreiben einen Kurztest! Klaus, teile du doch bitte schnell die Blätter aus!“ „Maite, was sollen wir machen?“ fragte Angelo. „Hey, du da – gib mir das Blatt ab!“ rief der Lehrer. „Mann, ich will Schlagzeug spielen“ gab Angelo zur Antwort und gab das Blatt mit dem Kurztest darauf wieder ab. „Stell dich in die Ecke!“ befahl der strenge Herr Wurzel, wie er hieß. So stand Angelo den restlichen Unterricht in dieser Ecke. Am Ende der Stunde bekamen sie noch Hausaufgaben auf. 

Nun war Mittagspause und sie gingen mit Rita in die Mensa. Heute gab es Broccoliauflauf mit Vollkornbrot. Das schmeckte vielleicht lecker!

Im Zeichenunterricht gab es nur Einzeltische, deshalb mussten sich Maite und Angelo trennen. Frau Bink, ihre Lehrerin, brachte einen Blumenstrauß mit. Den sollten ihre Schüler abmalen. Angelo und Maite schafften dies aber nicht so richtig. Es war zwar ein Blumenstrauß zu erkennen, aber nicht der Selbe, wie er vorn stand. Ritas Bild glich dem Blumenstrauß wie ein Ei dem Anderen. Es klingelte: Schule aus!  

Daheim angekommen schilderte Maite Patricia, was Angelo alles angestellt hatte: „Also, er wusste überhaupt nichts über Ägypten und er wollte in Musik – wegen der Konkurrenz, obwohl diese schon lange nicht mehr existiert – nichts singen. Er wusste nicht, was die Iris ist. In Mathe wurde ihm sein Blatt abgenommen und er konnte auch keine Blumen malen.“ „Aber dass du beim Völkerball verloren hast und meine Biocracker gegessen hast, erzählst du nicht!“ mischte sich Angelo ein.  

Am nächsten Morgen musste Maite eine Stunde früher gehen, da sie ihr Wahlfach MUM hatte. (MUM = Mensch und Umwelt). Angelo dagegen hatte Französisch, ihm war nicht so nach Kochen, wie Maite dies in MUM tat. Paddy begleitete Angelo zur Schule.

Im Französischunterricht: Mme Bernot eilte herein. Sie war echte Französin. „Bonjour“ sagte sie und begrüßte somit ihre Klasse. „’eute werden wir die Sahlen bis 'undert lernen. Wer kann sie denn schon?“ „Moi!“ (Ich) brüllte Angelo. „Darf ich?“  „D’accord!“ (Ok) meinte Frau Bernot. „Ähm, comment tu t’appelles?“ (Wie heißt du?) fragte sie Angelo. „Je m’appelle Angelo.“ (Ich heiße Angelo) sagte er. Und Angelo fing an zu zählen...Am Ende der Stunde gab es wieder mal Hausaufgaben. Die Vokabeln lernen. „Au revoir!“ (Auf Wiedersehen!) verabschiedete sich Frau Bernot.  

Nun war große Pause. Maite erzählte Angelo von MUM und Angelo Maite von Französisch. Maite wollte Angelo nicht glauben, dass er in französisch bis 100 zählen konnte. Sie hatten es ewig nicht mehr gesprochen. Da kam Philipp wieder. „Ah, Dick und Doof streiten sich!“ Das war Maite dann zu viel und sie gab ihm eine deftige Ohrfeige, sodass er sich verzog.  

Danach hatten sie noch mal eine Stunde des selben Faches.

Mathematik hatten sie wieder gemeinsam und Herr Wurzel wollte die Hausaufgaben sehen. „So, dann werde ich mal eure Hausaufgaben einsammeln!“ sagte er, und Maite flüsterte zu Rita: „Was ist denn das eigentlich?“ „Das sind Schulaufgaben, die wir zu Hause erledigen müssen.“ Flüsterte Rita zurück. Da kam Herr Wurzel an Angelos und Maites Platz vorbei. „Na, keine Hausis gemacht?“ brummte er. „Ab in die Ecke für den Rest der Sunde!“ Er schickte gerne Schüler in die Ecke. Am Ende der Stunde bekamen sie ihre Kurztests zurück. Auf Maites Papier prangte eine 6. Doch Maite wusste sowieso nicht, was das bedeutete. 

In Deutsch mussten sie einen Aufsatz schreiben. Das Thema war eine Argumentation, ob es besser ist, eine große oder kleine Familie zu haben. Vielleicht auch gar keine? Doch fast alle Schüler hatten eine große Familie, aber keine war so groß, wie die der 2 Kelly-Kids. 

In katholischer Religion, in der die beiden sind, lasen sie Stellen aus der Bibel, lasen Gebete und sangen Let my people go. Und auch Angelo sang kräftig mit.  

Die Schulzeit verging und schon einen Monat später kam die erwartete Einverständniserklärung. Sie waren alle froh, dass Maite und Angelo nun nicht mehr die Schule besuchen mussten, und wieder normal weitertouren konnten – nur nicht die Klassenkameraden. 

*T*H*E***E*N*D*

 Jana Müller

Schlaflose Nächte

Es war früh am Morgen. Eigentlich nich viel zu früh, um aufzustehen. Angelo jedoch konnte einfach nicht mehr einschlafen. Wie gerne würde er jetzt auf seinem neuen Schlagzeug spielen? Er schlug die Bettdecke zurück und setzte sich auf den Bettrand. Mit der Hand tastete er nach seiner Brille auf dem Nachttischchen. Er setzte sie auf und griff zur Taschenlampe. Er knipste sie an und ließ den Lichtstrahl auf die Uhr fallen. 10 vor 2. Mächtig früh, dachte er sich. Er hörte es neben sich brummen: „Sag mal, spinnste?“ Vor lauter Schreck ließ er die Lampe fallen und zog noch schnell seine Füße hoch. Paddy war wach geworden. Doch schon hatte er sich wieder umgedreht und weitergeschlafen. Er hob die Lampe wieder auf, knipste sie auf, und legte sie und seine Brille wieder ab. Er deckte sich wieder zu und kurz darauf wieder auf, da er bemerkte, wie heiß ihm doch war. Er lag da und dachte über alles mögliche nach – und jeder 2. Gedanke war sein Schlagzeug. Paddy schnarchte, was Angelo nervte. Also stand er auf und lief ins Badezimmer. Er nahm eine Wäscheklammer vom Ständer. Zu blöd, dass die Socke jetzt auf dem Boden lag. Diese jedoch gehörte Joey und deshalb wollte er sie nicht anrühren, sodass er sie liegen ließ. Angelo kam wieder in seine Kajüte zurück. Er steckte Paddy die grüne Wäscheklammer auf die Nase und legte sich wieder hin. Wie still es jetzt doch war. Und wie langweilig! Angelo drehte sich mehrfach im Bett herum, bis er sich wieder setzte und erneut die Taschenlampe anknipste. Nun war es 10 nach 2. Angelo bemerkte, dass er aufs Klo musste. Also ging er erneut ins Badezimmer. Jetzt, als er doch schon mal wach ist, könnte er doch auch gleich aufbleiben. Er lief, nachdem er die Toilette verlassen hatte durch das Boot, schaute sich alle genau an, als ob er es noch nie gesehen hätte. Er stand mitten im Wohnzimmer und bemerkte, dass er auf etwas weichem stand, und er hakte nach. Ja tatsächlich. Es war Finbar’s Schwanzspitze, was ihn aber nicht störte. So lief er weiter zum Tisch, nicht, dass Finbar aufwacht. Dann nahm er einen Apfel, in den er genüsslich hereinbiss. Als jedoch dann sein Zahn schmerzte, legte er den Apfel wieder zurück. Jetzt dauert es nicht mehr lange, dachte er und drückte den Zahn an seine ehemalige Stelle zurück. Er wackelte. Der Hunger war ihm vergangen. Nun war sein Wahn stärker als sein Verstand und er setzte sich an seine Drums. Leise begann er, die ersten Töne zu trommeln. Er blickte zur Uhr. Es war 10 nach halb 3. Als er wieder zu seinen Drumsticks griff, griff er jedoch ins Leere. Sie waren weg. Ein Dieb? „Suchst du was?“ hörte er eine Stimme und er schien sich daran zu erinnern, diese zu kennen. Er drehte sich um und sah: Kathy. „Sag mal, spinnste?“ und er war sich sicher, diesen Satz schon einmal gehört zu haben. „Was tust du hier?“ Spinnt er wirklich? Als er Kathy keine Antwort gab, fragte sie noch einmal: „Ob du spinnst, will ich wissen!“ Angelo blickte sie an und Kathy bemerkte, dass er sie nicht richtig verstand. Kathy verließ das Zimmer mit den Drumsticks wieder und schloss sie in ihrem Zimmer in ihr Nachtschränkchen ein. Er konnte sich ja jetzt Neue holen, aber er mochte ja seine Geschwister nicht beim Schlafen stören. Also legte er ein Video in den Recorder. „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ Wie oft er dieses Video schon gesehen hatte. Und wieder war es so heiß im Raum. Er lief in die Küche und nahm ein Glas aus dem Schrank und holte das erstbeste Getränk aus dem Kühlschrank. In der Küche begegnete er Barby, die eben nochmals nachschaute, ob der Wasserhahn auch aus war. Ihr fällt jede Nacht was Neues ein. Angelo erinnerte sich noch genau daran, dass sie einmal gegen die Wand lief, weil sie testen wollte, ob sie auch dicht ist. Bei dem Gedanken musste er lachen und verschluckte sich. Bis er sich wieder einfing, stand er im Dunkeln. Also stolperte er zur Küchentür und knipste den Lichtschalter wieder an. Barby, die vermutlich schlafwandelt, und deshalb so komische Dinge tut, auf die sie tagsüber nie kommen würde, hat beim Hinausgehen das Licht ausgeschaltet. Angelo lief raus aufs Deck, legte sich dort in einen Liegestuhl und schaute in die Sterne... 

Am Morgen wachte er mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Gleich rannte er zu einem Schlagzeug, holte Sticks und trommelte förmlich seine Geschwister wach. „Sag mal, spinnste?“ waren Patricias Worte, als sie das Musikzimmer betrat. „Es ist erst 10 vor halb 8! Normalerweise schläfst du bis 9 und machst ein Riesentheater, wenn du zuvor aufwachst!“

Langsam aber sicher trödelten alle weiteren Kellys in die Küche und setzten sich an den Frühstückstisch. Maite machte Frühstück, nur noch Paddy und Barby fehlten. Barby kam soeben aus dem Badezimmer und setzte sich ebenfalls. „Ihr seid aber früh dran, heute!“ waren ihre Worte. Alle sahen so müde aus, am Küchentisch. Da kam Paddy zur Türe herein. Er setzte sich. Maite bekam einen Lachanfall, als sie in Paddys Gesicht schaute. „Das find ich nicht lustig!“ sagte Paddy ernst und schaute bissig zu Angelo. „Das hier fand ich heute Morgen auf meiner Nase!“ Paddy legte die grüne Wäscheklammer auf den Tisch. Er hatte einen Abdruck der Klammer auf der Nase. John und Patricia verkniffen sich das Lachen. „Na, wenn er doch so geschnarcht hat!“ entschuldigte sich Angelo. „Gib mir mal bitte den Honig!“ lenkte Angelo ab und Jimmy reichte ihm den Honig, den er sich dann auf sein Brot schmierte. „Ist dir auch ganz gut?!“ fragte Patricia besorgt. „Wieso?“ antwortete Angelo. „Du hasst Honig. Du bist doch wohl nicht krank, Kleiner!“ „Nein, nein. Aber man muss alles im Leben ausprobiert haben.“ „Dein Gerede macht mir Angst.“ Fügte Barby hinzu. „Das hört sich an, als ob du nicht mehr lange leben würdest.“ meinte Joey. Angelo verzog das Gesicht. „Du bist krank,“ sagte Patricia, stand auf und fasste an Angelos Stirn. „Ganz heiß! Diagnose: Fieber!“ sagte Patricia fest entschlossen. „Mir geht’s gut“ wiedersprach Angelo. „Gestern Nacht hat er Schlagzeug gespielt. Hattet ihr Karotten in den Ohren, oder warum hattet ihr das nicht gehört?“ fragte Kathy. „Ich hatte Erbsen in den Ohren, und wenn du es mir nicht glaubst, kannst du gerne nachsehen. Nützt aber nicht sonderlich viel“ erklärte Jimmy. „Also Angelo tut lauter Dinge; die er sonst nicht tut, also ist er krank! Schluss, aus, basta!“ rief Patricia. „Nein ver- aua!“ schrie Angelo und vervollständigte den Satz. „dammt noch mal, ich bin nicht krank!“ Angelo holte einen kleinen, blutigen Zahn aus seinem Mund. Er hatte also Recht gehabt. Johnny verzog das Gesicht, schaute beiseite und meinte: „Kannst du den Inhalt deines Mundes nicht da lassen, wo er hingehört?“ Angelo stand auf, lief ins Bad, um seine neue Zahnlücke zu bewundern. „Tut’s weh?“ kam Joeys Stimme, der seine Zahnbürste suchte. „Nein, nein“ verneinte Angelo. „Ist ja nicht der Erste! Suchst du was?“ „Ja, meine Zahnbürste!“ „Nimm halt die!“ lachte Angelo und deutete auf die Klobürste. „Ha-ha, sehr lustig.“ Joey suchte weiter und Angelo verließ das Bad. Der Rest war schon kräftig am Packen, denn sie wollten für 2 Tage mit der Barbara Anna über die Ostsee schippern. Als Paddy in seine Kajüte kam, sah er, dass Angelo nicht gepackt hatte. „Was ist los, Lino, willst du nicht mitkommen?“ „Nein. Wie ich mitbekommen habe, störe ich nur und wenn ihr weg seid, kann ich nachts Schlagzeug spielen“ „Du bist wohl völlig durchgedreht! Pack jetzt aber ein bisschen zackig!“ Angelo wusste, dass er jetzt nichts mehr einzuwenden braute, denn Paddys Ton duldete keine Wiederrede. Beleidigt packte er seine Tasche. Na das wird ja heiter werden.

Schließlich hatten es alle geschafft und sie waren auf der Santa Barbara Anna. Während Maite kochte, spielte der Rest der Family Mensch ärgere dich nicht. Jeder hatte nur 2 Figuren. „Wenn ihr jetzt meint, ich werde euer Spielchen mitmachen, habt ihr euch geschnitten.!“ Brüllte Angelo und fegte die Spielkegel vom Brett. Er wurde erneut von Paddy geschmissen. Mit Tränen in den Augen rannte Angelo in seine Kajüte. Und da er so gereizt war, legte er Reißnägel auf Paddys Bett. „Das hat er schon lange mal verdient!“ dachte er. „Angelo?“ Maite öffnete die Türe. „Das Abendessen ist fertig – du heulst ja? Wieso denn?“ Maite setzte sich auf Paddys Bett. „Niiiicht!“ brüllte Angelo, doch es war schon zu spät. Mit einem Satz stand Maite wieder. „Was soll den das?“ Sie zog mehrere Nägel aus ihrem Po und rieb ihn. „Das war nicht mit Absicht für dich!“ „Ach ja, aber für Paddy, oder was?“ „Naja; er hat mich so aufgeregt, er hat nich beim Spiel immer geschmissen! Aber bitte erzähl ihm nichts. Ich tu die Dinger da auch alle wieder raus!“ „Meinetwegen! Ich hab was gut bei dir.“ Dann gingen beide runter zum Essen. Nach dem Essen schauten sie noch einen Film an. Nachdem dieser aus war, wollte Angelo aber immer noch nicht schlafen, in der Hoffnung, dass er diese Nacht dann besser schlafen kann. Paddy jedoch schreckte hoch und ließ einen gewaltigen Schrei durchs Boot schallen, sodass Joey gleich mit dem Erste-Hilfe-Kasten angerannt kam. Paddy zog Reißnägel aus seinem Allerwertesten. Angelo hatte vergessen, sie zu entfernen. „Na warte, Lino, du wirst noch Augen machen!“ drohte Paddy vor sich hin. „Soll ich dir behilflich sein?“ fragte Joey. „Nein, danke, geht schon“ und so verließ Joey wieder das Zimmer. Um 10 vor 12 hat dann auch Angelo ins Bett gefunden. 

Es war 10 vor 4. Angelo wachte auf. Irgendwie fühlte es sich so kühl an. Er deckte sich auf und tastete nach seiner Brille und der Taschenlampe. Er knipste sie an. „Sag mal, spinnste?“ fragte Angelo. „Sag mal, biste jetzt völlig durchgeknallt, oder was? Mach sofort das Licht wieder aus!“ giftete Paddy zurück. 2Meine Hose ist nass“ sagte Angelo. „Kann ich doch nichts dafür, wenn du in die Hosen machst. Kannst dich wohl immer noch nicht beherrschen?“ grinste Paddy auf einmal. „Gib’s zu, Paddy, du hast mir die Wasserbomben ins Bett gelegt.“ „Wieso sollte ich denn das tun, Bruderherz?“ „Haha“ Die beiden bemerkten erst durch Räuspern, dass jemand zur Türe hereingekommen war. „Was ist hier los?“ fragte Kathy mit strengem Ton. „Angelos Bett ist nass.“ „Nass? Wieso nass? Du hast doch nicht etwa...?“ „Nein; der Paddy hat mir Wasserbomben reingelegt.“ „Stimmt nicht, warum sollte ich so was tun?“ Kathy atmete tief durch. „Gute Nacht. Ich will nicht mehr von euch gestört werden.“ Sie verließ das Zimmer wieder und Angelo lief ins Bad, holte mehrere Handtücher und zog sich ne frische Hose an. Die Handtücher legte er an die nassen Stellen in seinem Bett. Als er sich wieder hinlegte, war es bereits 10 nach 4. Angelo wälzte sich im Bett herum. Außerdem hatte er fürchterliche Angst.

Auf hoher See gab es seltsame Geräusche. „Paddy?“ fragte er. „Paddy, wach auf.“ Er puffte Paddy mit seinem Fuß. „Lass deine Latsche bei dir und sei endlich still, sonst klebe ich dir deine Gosche zu, im Falle, dass es so große Pflaster gibt.“ „Jetzt reicht’s!“ Kathy riss die Türe auf. „Könnt ihr euch nicht einmal vertragen???“ „Der lässt mich nicht schlafen!“ meckerte Paddy. „Ihr bekommt Musikverbot für Morgen, alle Beide!“ Sie knallte die Türe zu. „Musste das sein?“ fragte Barby aus dem Nachbarszimmer Kathy, die eben vorbeilief. „Ja, verdammt“ zischte Kathy und lief wütend weiter. Barby schloss schnell wieder die Tür. „Lino?“ fragte Paddy vorsichtig. „Ja?“ sagte Angelo beleidigt. „Bist du böse?“ Er bekam jedoch keine Antwort von Angelo, was er dann als ja auffasste. „Also sorry wegen den Wasserbomben, ich war das. Es tut mir Leid. War echt nicht nett von mir. Sollen wir die Betten tauschen?“ „Danke, geht schon. Die Reißnägel waren ja auch nicht gerade lieb!“ gab Angelo zu. „Friede?“ „Friede!“ Sie grinsten sich an und schliefen dann beide ein.

*T*H*E***E*N*D*

 Jana Müller

  Ein Song für Paddy 

Paddy war genervt. Genervt von allem. Den Fans, den Geschwistern, seinem Vater, seinen Freunden und von sich selbst.

Also beschloss er, wegzugehen. Weit weg. Von hier. Am Besten ganz weit weg, ja genau. Er packte sich eine Reisetasche mit allem, was ihm wichtig war. Dann schrieb er ein Zettelchen, und legte es auf Angelos Bett.  Er stieg in ein Taxi und ließ sich zum Flughafen transportieren. Er stieg in die nächst Beste Maschine ein.

Schließlich landete er auf Kuba. Ja. Jetzt war er weg. Weit weg von seinen Geschwistern, wie er es wollte. In einem Hotel bekam er ein kleines Zimmer, das er für die nächsten – Für die nächsten was? Tage? Wochen? Monate? Oder sogar Jahre? mieten wollte. Er fühlte sich allein.

Also ging er mal schauen, was es in der Bar zu Essen gab. Er kaufte sich einen Eisbecher. Die Leute hier waren anders als die in Deutschland. Viel ruhiger, gelassener, und nicht so hektisch, stürmisch, wie seine Geschwister. Außerdem wurde er von keiner Person angequatscht. Das gefiel ihm.  Paddy hier, Paddy da. Paddy, Paddy, Paddy.  Ja, typisch Deutschland und Europa überhaupt. Hier in Amerika kennt ihn niemand. 

Zur gleichen Zeit, auf dem Hausboot:

Maite wurde langsam unruhig, weil Paddy nach schon viermaligem Rufen nicht zum Abendessen erschien. Also wagte sich Angelo in sein Zimmer zu gehen, in dem der launische Paddy wieder bockig spielt und meckern wird. Als er die Tür aber öffnete, war aber nichts. Kein Paddy, kein Gemecker. Nur der Zettel, der auf seinem Bett lag.  Angelo las ihn erschrocken durch. Er nahm den Zettel mit nach unten und legte den Zettel ohne irgendetwas zu sagen mitten auf den Tisch. Alle blickten auf den Zettel. Barby hatte Tränen in den Augen. „Was soll das?“ fragte Joey. „Meint der, er wäre allein, mit dem Wunsch auf ne Pause?“ „Ich will auch weg“ meinte Jimmy. „Ich kann ihn ja verstehen.“ sagte John. „Ich finde, wir sollten ihn suchen!“ schlug Maite vor. „Ich könnte wetten, dass er irgendwo im Amerika ist!“ „Wieso Amerika?“ fragte Kathy. „Na, weil da niemand den Begriff Kelly Family oder Paddy kennt. Das ist doch der einzigste Kontinent, auf dem wir noch nicht bekannt sind.“  John nahm das Telefon und telefonierte mit Cologne Airport.  Nachdem er damit fertig war, kam er wieder an den Tisch und erzählte: „Ich hab dort nach einem jungen Mann, ca. 20 Jahre, lange, braune Haare beschrieben und sie meinten, dass da jemand da war, der so aussah, wie ich beschrieben, und er sei ins nächste Flugzeug gestiegen. Dann haben sie nachgeforscht und das Flugzeug ging nach Kuba. Könnte also passen! Jetzt erkundigen sie sich nach den Hotels und rufen dann zurück.“ Die Kellys freuten sich. Wenn Paddy schon einfach geht, lassen sie ihn, aber sie wollen zumindest wissen, wo er sich aufhält. Jedoch brauchen sie ihn aber auch für die Tour.  Nach dem Essen wollte Maite aber unbedingt noch beten, und sie diesmal das Gebet sprechen, was sonst eigentlich immer Paddys Aufgabe ist. 

Am nächsten Morgen ging Maite immer wieder eine Melodie durch den Kopf, als sie das Frühstück vorbereitete. Sie war gut drauf, da bereits der Flughafen angerufen hat, was sie dem Rest beim Frühstück erzählen will. Paddys Hotel wurde gefunden. Am Frühstückstisch verbreitete sie dann ihre News.  „Und wie willst du ihn dazu bringen, dass er wieder kommt?“ fragte Barby. „Ach, ich habe da schon eine Idee...!“ sprach Maite geheim. Maite ist immer ganz unruhig, wenn jemand fehlt.

 Paddy saß in der Zwischenzeit am Strand, und ärgerte sich, dass er schon wieder eine Gitarre in der Hand hatte und warum er sie überhaupt mitgenommen hatte. Ganz ohne geht eben einfach nicht…

Während Patricia das Geschirr spülte, ging Maite auf ihr Zimmer und schrieb ein Lied. Am Abend stellte sie es dem Rest der Familie vor.  Am nächsten Tag nahmen sie das Lied auf, da es allen gut gefiel. 

2 Tage später... 

Paddy lag am Strand, hatte seine Augen zu, einen Cocktail in der Hand und das Taschenradio an. Da ertönte es aus dessen Lautsprechern: 

You´re so far away

 why couldn´t you stay
Cause I need you now
But I hold on to you

`cause I feel that it’s true
Do you feel it too
Tell me baby, tell me why 

I wish I were a swallow
Then I’d fly to you
I wish I were a swallow
Then I’d be with you 

I’d watch you all day   

and at night when you pray
I’d pray with you
And the morning you’d wake

 as I’d sing you a tune
Then you’d see me too
Oh, I’m only dreaming, why 

I wish I were a swallow
Then I’d fly to you
I wish I were a swallow
Then I’d be with you

I’m your dream don’t be shy
Spread your wings then you’ll fly

But I’ll wait for the day

when you came back to stay
Cause I need you babe
See me crying, why

I wish I were a swallow
Then I’d fly to you
I wish I were a swallow
Then I’d be with you

I wish I were a swallow
Then I’d fly to you
I wish I were a swallow
Then I’d be with you

*T*H*E***E*N*D* 

 Jana Müller  

   Der falsche Angelo

Endlich war es soweit. Ich war ab heute Mitarbeiter der Kelly Family. J

Ich muss, oder darf eher gesagt, im Studio mithelfen, um die neue Platte aufzunehmen. Ich habe mich nie für die Kellys interessiert, aber ich hasste sie auch nicht. Ich wusste von meiner besten Freundin, dass es, ich glaube sie sagte neun, Geschwister sind. Sie sind zwischen 14 und 32 Jahre alt. Dazu gehört noch ein schon ziemlich alter Mann, das Familienoberhaupt und der Vater der Kids. Es war Mai, der 1. eigentlich, das ist ein Feiertag, aber bei der Familie gab es so was nicht. Vor 1, 2 Jahren sollten sie unheimlich bekannt geworden sein, doch das bekam man in Italien, da ich vor 20 Jahren mit meinen Eltern hinzog, gar nicht mit. Ich war ein Baby damals, als wir ungezogen sind. Doch eigentlich sind wir deutsch. Ich kann gut deutsch. Nun habe ich einen Freund in Köln, den ich vor 2 Jahren im Urlaub kennen lernte. Deshalb habe ich beschlossen, wieder nach Deutschland zu kommen, und dort auch zu arbeiten.

Um 9 Uhr stand ich vor dem Studio und wartete, und wartete, und wartete,... Mit einer halben Stunde Verspätung kam dann endlich jemand, der die Türe schon von innen öffnete. Hätte ich klopfen sollen? Haben sie auf mich gewartet? Mir war das etwas peinlich, da sie ja nicht wussten, dass ich schon ne halbe Stunde hier stehe, und auf irgendjemanden warte, den ich noch nicht kenne. Ich dachte immer wieder, dass sie mich gleich wieder feuern, da ich ja anscheinend zu spät kam, und das gleich an meinem ersten Arbeitstag! Aber so kam es nicht.

„Ah, hallo Angelo! Da bist du ja endlich!“ Der Mann schob mich zur Tür herein. Angelo – wer heißt denn schon in Deutschland Angelo. Ich komme zwar aus Italien, aber nicht jeder heißt dort Angelo.

Ich setzte mich erstmals auf den Mischpultstuhl. Da sollte ja meine Arbeit schließlich auch sein. „Was machst du denn da? Na los, Angelo, ans Schlagzeug!“ „Wie bitte?“ fragte ich höflich, und ich konnte wetten, dass dies eine andere Person war, als vorhin, die mich begrüßt hatte. Anscheinend heißt bei denen wirklich jeder Angelo, der aus Italien kommt, egal, ob männlich oder weiblich. „Tut mir Leid, ich kann nicht Schlagzeug spielen!“ sagte ich. „Und außerdem heiße ich Jenny.“ Der Mann schüttelte den Kopf. „Paddy!“ rief er. „Lino denkt wieder, er sei jemand anderes!“ „Ja? Wer denn diesmal, John? Michael Schumacher?“ „wie gleich noch mal?“ fragte mich der Mann, der wohl John hieß. „Jenny, Jenny, Jenny!“ schrie ich immer lauter. „Aha, auch gut, gestern war er noch Aschenputtel!“ gab Paddy, oder wie er auch immer heißt, zurück. „Oh, hi Angelo, wo ist denn dein Schlagzeug?“ fragte mich (?) eine etwas dickere, aber durchaus sehr nette und junge Frau, die eben zur Tür hereinplatzte. Ich finde es hier ziemlich seltsam, überall liefen Personen herum, sagen, ich soll um 9 Uhr da sein, und erst eine halbe Stunde später schauen sie nach mir und holen mich rein, und dann drehen sie durch. Ob das der Erfolg ist? fragte ich mich.

Nach einer Stunde hielt ich das dauernde Angelo- Gequatsche nicht mehr aus. Ich hatte also gleich eine passende Ausrede parat, und zwar die, dass sich noch schnell zum Arzt müsse, um dort ein Rezept für Kopfschmerztabletten abzuholen (die man hier auch gut gebrauchen könnte).

Also lief ich los. Es dauerte ein wenig, bis ich hier in meiner neuen Heimat einen Arzt fand, doch schließlich brauchte ich ja die Tabletten, sonst glauben die mir ja nicht. 

In der Zwischenzeit im Studio:

Die Türe öffnete sich. „Hey, Leute! Hat n bisschen länger gedauert, Finbar musste noch raus!“ „Äh, Angelo? fragte Paddy vorsichtig. „Vor einer viertel Stunde bist du von hier gegangen, um dir Kopfschmerztabletten zu holen, weißt du noch? Und da kannst du unmöglich schon wieder hier sein und noch zusätzlich mit Finbar Gassi gewesen sein.“ „Spinnst du?“ fragte Angelo verwundert. „Können wir schon anfangen, habt ihr schon aufgebaut?“ „Das Schlagzeug hatte noch keinen Soundcheck. Willst du jetzt, vorhin wolltest du doch nicht. Mensch Lino, sag schon, dass du nun wieder normal bist!“ sagte Paddy, klopfte Angelo auf die Schulter und Angelo führte den Soundcheck durch. Dann kam es zur Aufnahme, aber nur fast. „Wo ist denn Frau Barvoldi?“ fragte Joey. „Haben wir sie nicht ab heute eingestellt?“ „Doch“ sagte Jimmy „fangen wir eben ohne sie an, ich frag Toni, der wird es schon auch noch mal allein machen können, hat ja bisher auch geklappt.“ Schließlich kam Jimmy wieder. „Geht klar! Wir können anfangen!“

Schon bald klangen die ersten Noten von Thunder aus den Studio.

Nach der Aufnahme verließen Maite und Jimmy das Studio. Auch Angelo hatte eine Verabredung mit Kira. 

Als ich erschöpft wieder das Studio betrat, saßen 1-2-3-4-5-6 Personen am Tisch. „Wolltest du nicht zu deiner Liebsten?“ fragte mich eine nette Frau, die ich zuvor noch nicht gesehen hatte. „Zu wem?“ hakte ich nach. „Hallo, Lino, bist du noch da, oder phantasierst du wieder? Deine Kira wartet!“ „ICH KENNE KEINE KIRA!“ gab ich dem Typ zur Antwort. Spätestens jetzt merkte ich, dass sich die Personen unheimlich ähnlich sahen. „Was soll denn überhaupt der ständige Kleiderwechsel?“ fragte mich eine dunkelhaarige Frau. Ich bekam Angst. Hatten sie bemerkt, dass ich in der Stadt eine neue Jacke mir gekauft hatte? Ich hielt am Besten den Mund. Sofort fingen alle wieder an zu reden. Es kam mir vor, als ob sie mich gar nicht mehr bemerkten. Schließlich fragte mich dann dieser Paddy wieder (Ich konnte mir sogar seinen Namen merken!) ob ich morgen mit Schwimmen kommen möchte. Warum fragt er das gerade seinem Personal und nicht einen von seinen verrückten Geschwister? dachte ich mir. „Ich kann gar nicht schwimmen!“ antwortete ich. Alle lachten los. Ja, ich lebte zwar am Meer aber ich wollte nie schwimmen, da ich seit meiner Kindheit nicht mehr ins Meer wollte, da ich mit 4 Jahren mal fast ertrunken bin. So traute ich mich danach nie wieder, zu Schwimmen. Zur Türe kam ein Mann herein, der sofort mitlachte und dann erst fragte, warum eigentlich gelacht wurde. Ich kam mir ziemlich blöd vor. Der Mann fragte mich dann, ob ich nicht zu Kira gehen wollte, ob ich es vergessen hatte, oder so. „Er kennt keine Kira mehr!“ sagte Paddy. „Und, wie heißt du jetzt?“ fragte mich ein weiterer. „Jenny“, sagte ich, „Wie sonst?“ „Also, Jenny“ fuhr der Mann fort. „Du bist ja jetzt doch nicht bei Kira, also können wir ja deinen Song heute schon aufnehmen!“ Ich erschrak. Der Verrückte will mit mir MEIN Song aufnehmen. Also 1. konnte ich gar nicht singen, und 2. habe ich gar keinen Song! Doch ich habe allerdings gehört, dass deutsche Menschen auch gerne Karaoke singen, also sang ich halt mit. Ich schnappte mir eine E-Gitarre, die da so herumstand, doch eine weitere Frau meinte, ich soll doch bitte wie immer die normale Gitarre nehmen. Ich setzte mich schließlich auf diesen Hocker neben den Paddy. Er war noch der normalste, unter den vielen Leuten, und es kam mir vor, als ob es weit über 9 wären. Ich erschrak als ich das Mikro und den Notenständer mit dem Textblatt vor mir stehen sah. Wollten die das wirklich aufnehmen? Sie setzten mir einen Kopfhörer auf und gaben dem Mann, der am Mischpult saß, ein Zeichen. Eigentlich sollte ich neben ihm am Mischpult sitzen, und die verrückte Schar aufnehmen. Dann nahm ich irgendeine Melodie, die mir eben durch den Kopf ging und sprach die Wörter dazu und zupfte ein wenig auf der Gitarre herum. Gut, dass ich früher einmal Gitarrenunterricht hatte, dann blamierte ich mich nicht all zu sehr. Aber dann war ich kurz darauf auch schon wieder still, da ein Mann aufschrie: „Ahh, halt, stopp! Angelo!“ „Jenny!“ verbesserte ich, „was ist denn mit deiner Stimme passiert, das stimmt doch nie und nimmer mit den Note überein, nimm doch bitte die, die auf dem Textblatt sind, und bitte auch die richtige Melodie, du hast sie doch nicht etwa umgeändert!“ Jimmy, so hieß dieser Mann, hörte sich an, als ob er gleich anfangen würde zu weinen. Ich bekam sogar richtige Angst vor ihm.

Schließlich fingen wir nochmals an. Da ich ja nicht Notenlesen kann, versuchte ich es mir einer anderen Melodie. Aber sie schien denen auch nicht zu gefallen. Zum Glück hatten sie dann genug von meinem Gesang und ließen die Aufnahme für heute ausfallen.

Sie packten alles wieder zusammen, und ich half ihnen, die Instrumente wieder zusammenzuräumen.

Dann nahmen sie mich mit zum Hafen, auf ein Boot. Darauf wohnten sie, glaube ich. Ich sollte also darauf übernachten. Ich ging erstmals auf Entdeckungstour auf dem Boot, da sie es mir selbst nicht zeigen wollten. Deshalb nahm ich die Führung selbst in die Hand. Paddy nahm mich dann schließlich auf seine Kajüte mit, denn dort sollte ich schlafen. Ich wollte aber nicht mit einem fremden Mann in einem Zimmer schlafen, aber er meinte, ich hätte doch schon immer hier gepennt. Ich verneinte dann wieder und erzählte ihm dann, dass ich sonst immer in Italien geschlafen habe, worauf er nur meinte: „Träum weiter!“ Das fand ich ziemlich unverschämt, wenn ich ihm schon mal etwas von mir erzählen wollte.

Ich nahm dann das Kissen und die Decke und legte mich raus aufs Deck.

Es klingelte an der Bootstür, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Eine Frau öffnete die Türe, von Deck aus, konnte ich alles gut beobachten. „Sorry, dass ich gestern nicht wieder heimgekommen bin! Hab bei Kira übernachtet. Außerdem habe ich die Aufnahme total verpennt!“ Die Frau fasste der Person, die da gekommen war, an die Stirn. Er bzw. sie nahm die Hand wieder wag. „Was soll das?“ fragte die Person. „Also Fieber hat er nicht!“ sagte die Frau zu ihm. Durch das ER wusste ich, dass es sich um einen Jungen handelte. Ich sah die beiden ja nur von oben, und konnte kein Gesicht von beiden erkennen. Die beiden gingen ins Innere des Bootes, und da ich die Sache mitverfolgen wollte, machte ich mich auf und ging auch herein. Ich lief in das Zimmer von diesem Paddy und legte dort die Decke und das Kissen wieder hin. Paddy schlief noch. Dann öffnete sich aber die Türe und die Person, die eben erst heim kam, stand im Zimmer. „Mensch, Paddy, hättest ja auch sagen können, dass du eine Freundin hast und sie hier übernachtet.“ Sagte er. Dann hörte ich einen schrillen Schrei, deshalb steckte ich schnell meinem Kopf unter die Decke. Paddy schreckte hoch: „Wie, was?“ Etwas verwirrt nahm ich meinen Kopf wieder aus der Decke und blickte auf. „Oh, mein Gott!“ schrie ich „Mich gibt’s doppelt!“ Paddy lachte los. Er streckte mir die Hand entgegen, und fragte ganz höflich: „Na, Angelo, wie heißt du?“ „Jenny!“ antwortete ich. Dann standen 2 Mädels hinter uns. „Angelo?“ sagte die eine. „Jenny?“ die andere. „Jetzt wird mir klar, warum Angelo Jenny und Jenny Angelo ist!“ lachte Paddy. So allmählich bekamen auch die anderen Geschwister von uns mit und versammelten sich in dem wirklich sehr engen, kleinen Zimmer. Schließlich stellte ich mich auf Angelos Bett und begann zu erzählen: „Also, ich bin Jenny, das hier, ist Angelo, euer Bruder, nehme ich an, er kann schwimmen, ich nicht, seine Freundin heißt Kira, er hat den Song geschrieben, den ihr gestern mit mir aufnehmen wolltet, und er spielt Schlagzeug. Und ich bin für das Mischpult zuständig, und somit eure neue Mitarbeiterin.“

*T*H*E***E*N*D*

 Jana Müller

  Engel oder Teufel? 

Es war der 23. März 1994. Die Plattenfirma Polydor ärgerte sich mal wieder gewaltig, dass die Kellys eine CD unter Eigenregie aufnehmen. Der Chef der Firma, Bernd Laibing, warf eine Musikzeitschrift, in der die Kellys in den höchsten Tönen gelobt wurden, in Ablage P wie Papierkorb. 

„Maite, hast du meine Sportschuhe gesehen?“ fragte Joey. „Du musst doch wissen, wo sie sind, du hast doch aufgeräumt!“ „Schau doch mal im Schuhschrank nach!“ rief Maite. „Das habe ich aber schon mindestens 10 mal getan!“ rief Joey zurück. „Leute, wir müssen los. Das Konzert wartet nicht!“ meinte John. „Lino, du tust mir ja Leid!“ rief Paddy. „Gerade auf der Ostertour musst du die Grippe bekommen.“ Angelo lächelte gequält. „Ich lege den Schlüssel hier auf den Tisch. Hole dir bitte die Medizin von der Apotheke ab!“ sagte Patricia. Mit verschränkten Armen stand nun auch Kathy vor Angelos Bett und mahnte mit erhobenem Finger: „Und bleib ja schön brav und mach keinen Unfug!“ „Mann!“ murrte Angelo, „Ich bin doch schon 12!“ Kathy täuschte einen Hustenanfall vor und verdrückte sich schnell. „Verstanden?“ fragte John hilfsbereit, wobei Angelo ihm den Vogel zeigte.

Nach 10 Minuten Lärm und Hektik verschwanden die Kellys. Angelo wusste, dass es ihm gleich viel, viel besser gehen würde. Die ganze Zeit dachte er nur noch an das Treffen. Er schaute auf die Uhr und erschrak. Schon so spät! Er riss den Mantel vom Haken und rannte Richtung Park...

In seiner Eile, vergaß er, die Medizin abzuholen. Es war nun bereits spät am Nachmittag. Glücklich lief er wieder zurück zum Boot. Als er es sah, wurde ihm plötzlich ganz heiß: Der Schlüssel. Er hatte den Schlüssel vergessen. Da kam ihm eine Idee. Wieso konnte er denn nicht vom Land aufs Boot klettern? Gesagt - getan. Doch da bemerkte er nur ein Problem: Er war zu klein. Er kam nicht mit seinen Armen bis hoch zum Rand des Bootes. Er würde nur ins Wasser fallen und so musste er wohl oder übel auf seine Geschwister warten... 

„Hey, Lino, was machst du denn hier?“ rief Paddy, als er Angelo vor dem Boot sitzen sah. „Wie bestellt und nicht abgeholt!“ lachte Maite. Angelo guckte verlegen auf den Boden: „Ich habe den Schlüssel vergessen!“ „Na komm,“ meinte John „ich habe ja noch einen!“ 

„Angelo, wo ist denn der Schlüssel!?“ rief Patricia, die ihren Schlüssel nun wieder zu sich nehmen wollte. „Na da, wo du ihn hingelegt hast!“ gab Angelo zur Antwort. „Da ist er aber nicht!“

Plötzlich ging ein Jaulen durchs Boot. „Huhu, hat jemand mein Sparschwein gesehen?“ jammerte Jimmy. Er weinte. Doch die beiden Dinge blieben unauffindbar. 

Nach dem Abendessen, es gab Gulasch mit Linsen, wollte Barby, wie jeden Tag, etwas malen. Doch diesmal drang ein schriller Schrei aus ihrem Zimmer. Sämtliche Türen sprangen auf, aus denen die Kellys ihre Köpfe streckten. „Was ist denn in Barby gefahren?“ meinte Paddy verwundert. Barby trat heulend aus ihrem Zimmer. „Meine Zeichnungen!“ schluchzte sie und hielt ein paar Papierfetzen in den Händen, „Alle zerstört!“ John nahm Barby in den Arm und tröstete sie. 

Am selben Abend setzten sie sich ans Kaminfeuer und diskutierten über die verschwundenen Dinge im Boot. „Es muss einen Dieb geben.“ stellte Kathy fest. „Wer kann das sein?“ fragte Joey. „Also ich bin’s nicht!“ stellte Jimmy sofort klar. „Mein armes Sparschwein Susi, hoffentlich ist sie nicht unter den Hammer gekommen!“ Patricia schlug vor: „Angelo, da du doch wegen deiner Grippe noch beurlaubt bist, wirst du in unserer Abwesenheit das Boot bewachen. Mach ja nicht die Tür auf, ok!?“  

Am nächsten Tag gaben die Kellys wieder ein Konzert. Sie brachen gleich nach dem Mittagessen auf, da sie eine längere Fahrt vor sich hatten. Sobald die Kellys gegangen waren, lief Angelo ins Bad und wusch sich die Haare. Dann noch ein wenig von Paddys Rasierwasser und fertig!“ Zufrieden schlenderte er davon. Aufpassen, pah, als hätte er nichts besseres zu tun...

Am späten Abend: „Angelo, wo ist meine Kamera?!“ fragte John scharf. Wenn es um seine Kamera ging, war mit John nicht zu spaßen. „Na da, wo sie immer ist, hab ich doch keine Ahnung von!“ motzte Angelo. „Nein, da ist sie eben nicht!“ schrie John und verschüttelte Angelo. 2Du hast doch aufgepasst, du musst es doch wissen, du...Finbar, lass das!“ John ließ Angelo los und nahm Finbar etwas aus dem Maul. „Was ist denn das? Ist das nicht – dein Schuh, Angelo? Steht Finbar neuerdings auf Käse?“ „Haha, sehr lustig, ich lache gleich!“ meinte Angelo. „Halt mal – die Schuhe wurden heute morgen frisch geputzt. Deine Schuhe sind aber dreckig, und du warst die ganze Zeit zu Hause. Wie kann das sein? Ich glaube, du bist mir ne Erklärung schuldig.“ „Naja, ich, ähm, ich, äh...“ druckste Angelo herum „Aaaabendessen!“ rief Maite und so war der Schuh erst einmal vergessen. 

Doch an der Krisensitzung am Abend tauchte das Problem abermals auf.

Angelo wollte auf keinen Fall etwas von seinem „heimlichen Verschwinden“ preisgeben. Da kam Paddy ganz aufgewühlt herein, die Haare noch ganz nass vom Duschen, und rief: „Hey, Jungs, hat jemand von euch mein Rasierwasser ausgeliehen?“ Nach einem kurzen Blick in die Runde meinte Paddy weise: „Wohl nicht!“ „Aber hier riecht es doch ein wenig nach dem Duft“ behauptete John. „Da, neben mir!“ „Angelo?“ fragte Paddy, „Bist du das!?“ „Ich hab’s wieder zurückgestellt, ganz sicher!“ meinte Angelo verzweifelt. „Wozu brauchst du denn Rasierwasser?“ fragte John verwundert. „Ich hab’s gar nicht gebraucht!“ rief Angelo und rannte aus dem Zimmer. „Könnte es denn möglich sein...?“ fragte John vorsichtig, „...dass Angelo der Dieb ist und das Diebesgut in unserer Abwesenheit in ein Geheimversteck bringt? Ich möchte ihm ja nichts unterstellen, aber was meint ihr dazu? Dann würde ich mir auch seine dreckigen Schuhe erklären können.“ Der Rest der Family grübelte über Johnnys Aussage nach, doch es wollte siech niemand dazu äußern. Deshalb ging einer nach dem anderen Schlafen.

Und auch am nächsten Morgen waren die Kellys wieder in heller Aufregung: Maite weinte, da ihr Eisenkreuz, ihr Lieblingsfundstück vom Flohmarkt, verschwunden war. Kathy bekam einen Tobsuchtsanfall, da sie das Erbstück ihrer Mutter, ein Armband, nicht finden konnte. Angelo schlich sich vom Boot, was John Versehentlicherweise mitbekam. Diese Zeit nutzten die Kellys gleich aus, um über ihn zu diskutieren.

„Wir machen Angelo nun zu unserem Hauptverdächtigen!“ schrie John in die Menge. „Bitte seit doch mal leise.“ 2Hat hier gerade jemand durch das Bullauge geschaut?“ fragte Barby. „Ich habe nichts gesehen, ich glaube, du siehst schon Gespenster!“ rief Joey. Da ging die Türe wieder auf und Angelo kam zurück. „Oh, Angelo kommt zurück, vielleicht hat er durch das Fenster geschaut. Reden wir ein andermal weiter.“ zischte John noch leise zu seinen Geschwistern. Und so beschäftigten sich alle schnell, als ob das Gespräch nie stattgefunden hätte. 

„Das darf doch wohl nicht wahr sein“ rief John und knallte die Zeitung auf den Tisch. Alle versammelten sich um die Schlagzeile:

ANGELO – ENGEL ODER TEUFEL?

In dem Artikel stand, dass Angelo öfters in der Abwesenheit seiner Geschwister in den Park ging und dort Diebesgut versteckte. Anschließend kam er mit einem Kräuterelixier nach Hause. Höchstwahrscheinlich will er damit seine Geschwister vergiften.

„Das stimmt nicht!“ sagte Angelo mit weinerlicher Stimme und Tränen in den Augen. „Ich kam nie mit so etwas nach Hause, ich habe doch die Medizin total vergessen!“ „Und wieso warst du dann draußen?“ fragte Maite interessiert. Naja, ihr werdet es ja doch irgendwann erfahren. Also: Ich habe eine Freundin!“ gab Angelo zu. „Ich traf sie immer im Park, und vor lauter schnell schnell, habe ich den Schlüssel vergessen, weil ich schon so spät dran war, und ich habe auch Paddys Rasierwasser benutzt, weil es doch so gut riecht. Und als ich den Schlüssel vergessen hatte, wollte ich ins Boot klettern, aber es ging nicht, weil ich zu klein war. Bitte glaubt mir!“ flehte Angelo. Stille herrschte. Barby unterbrach die Stille: „Wenn du zu klein warst, muss der Dieb aber groß gewesen sein.“ Barby wurde durch ihre super Idee bejubelt.

Also gingen alle vor das Boot und versuchten, ob John, der mit 1,80m der Größte der Kellys, auf das Boot klettern konnte. Doch die Kletterversuche waren vergebens. Auch er schaffte es nicht. Joey zog einen Maßstab aus seiner Hosentasche und so stellten die Kellys fest, dass noch mindestens 15cm fehlten und der Dieb dann mindestens 1,95cm groß sein muss. Alle überlegten, wer denn so groß war, um auf das Boot zu gelangen. John beschloss, die Polizei anzurufen. Doch die Kellys waren sich mit der Telefonnummer nicht einig. So schauten sie in einem Telefonbuch nach, und John las laut vor: „Polier 761865, Politikerrat 864658, Polizei 110, Polydor 767863, Presse 515324“ „Stop!“ rief Paddy dazwischen, und John fuhr mit dem Zeigefinger wieder nach oben. „Polydor, Polizei...da ist es ja!“ freute er sich. „Polydor, Polydor“ plapperte Sean. „Das ist es!“ schrie Paddy: „Bernd Laibing, der zwei-Meter-drei-Mann. Der ist es. Er will uns mit dem Raub ärgern, da wir unsere CD’s nicht mehr bei seiner Firma produzieren lassen.“ Patricia schnappte sich das Telefon und wählte die Nummer der Polizei... 

„Hört mal!“ rief John am nächsten Morgen beim Frühstück. „Hier in der Zeitung ist nun eine Gegendarstellung wegen der falschen Aussage gestern. Herr Laibing hat nun eine saftige Strafe bekommen.“ Und das mit Recht, denn die verschwundenen Dinge wurden bei ihm im Büro aufgefunden. „Ich habe doch gleich gewusst, dass ich es nicht war!“ meinte Angelo erleichtert.

*T*H*E***E*N*D* 

 Jana Müller

  Die Schatzsuche 

Paddy  stand auf dem Deck, neben ihm stand ein Eimer mit Fischen. Er hatte eine Angel in der Hand und wartete geduldig auf den nächsten Fisch. Doch der nächste Fisch sah etwas anders aus, als die, die schon im Eimer waren. Als er den Fisch genauer betrachtete, bemerkte er, dass es gar kein Fisch, sondern eine Flasche war. Sie war mit einem Korken verschlossen. Paddy nahm die Flasche vom Angelhaken und lief ins Innere des Bootes, wobei er auch gleich Kathy, Maite und John traf. „Schaut mal, was ich gefischt habe!“ schrie er mit breitem Grinsen und hob ihnen die Flasche unter die Nase. „Eine alte Flasche, und?“ fragte John „was ist daran besonders? Da ist kein Flaschengeist drin, Paddy, das ist ein Märchen, aber das sollte man in deinem Alter bereits wissen. Also, wirf das Teil in die Mülltonne!“ „Hab ich denn jemals behauptet, dass da ein Geist drin ist? Und in die Mülltonne kommt das gute Stück sicher nicht!“ Patricia betrat das Zimmer. „Oh, was hast du denn da gefunden?“ fragte Patricia neugierig. „Eine Schatzkarte?“ „Endlich mal jemand, der es kapiert“ triumphierte Paddy. „Schatzkarte?“ Kathy wurde hellhörig. „Na, dass ich da nicht gleich drauf gekommen bin. Wo hatte ich bloß meine Gedanken!“ „Öffne sie doch mal“ schlug Maite vor. Sie setzten sich an den runden Tisch und Paddy zog den Korken aus der Flasche. Dann zog Kathy sich die Falsche heran und zog den Zettel heraus. Barby, die jetzt auch am Tisch saß, nahm ihr den Zettel wieder weg und gab ihn Paddy zurück. Paddy blickte auf den Zettel. Er nahm ihn, und gab ihn John: „Les mal vor, ich kann diese altdeutsche Schrift nicht entziffern!“ Doch auch Johnny konnte diese Schrift nicht lesen. „Ich kann ja nachher, wenn die Küche sauber ist, in die Bibliothek gehen und dort nach einem Buch schauen, in dem diese Schrift beschrieben ist, suchen“ schlug Maite vor. „Ich mach die Küche, geh schon!“ wiedersprach Kathy. „Hab ich da eben Schatzkarte gehört?“ fragte Jimmy, der in der Türe stand. „Oh, wie aufregend, wie erfolgreich, wie abenteuerlich, wie ideal, wie bei den Piraten!“ Jimmy verschwand wieder und Maite machte sich auf den Weg in die Bibliothek, während Kathy in der Küche verschwand. Behutsam stopfte Paddy den Zettel wieder in die Flasche zurück. Kurze Zeit später kam Jimmy wieder in das Zimmer gepurzelt und zog ein Schwert aus seiner Hosentasche. Er hatte auch ein Seeräuberkopftuch um und sich sein Holzbein angesteckt.

„Hab Joey und Angelo davon erzählt, doch die waren nicht da, wo sind sie denn?!“ „Ach, ich dachte, du hättest ihnen davon erzählt, also müsstest du wissen, wo sie sind!“ erwiderte John. „Sie kickboxen soweit ich weiß im Keller!“ sagte Barby. Und schon war Jimmy wieder wag und fuchtelte aufgeregt mit seinem Schwert umher. Patricia und Barby schüttelten den Kopf. Da kam Maite wieder. Sie hatte ein Buch mit braunem Umschlag in der Hand und legte es auf den Tisch. Paddy nahm den Zettel wieder aus der Flasche und schrie: „Oh, die Fische sind ja noch draußen!“ und zischte ab. Patricia nahm Stift und Papier zur Hand, um die Botschaft auf neudeutsch niederzuschreiben. Nach 10 Minuten stellte sie fest: „Hey, dieser Brief ist von John O’Kelley geschrieben. Diese Karte ist für uns bestimmt.“ Alle starrten auf das Blatt Papier. „Das ist gemein!“ kam Kathys Stimme aus der Küche. „Warum habt ihr nicht gesagt, dass ihr schon am entschlüsseln seid?“ „Entschlüsseln?“ fragte Angelo. „Was?“ fragte Joey. Die Beiden sind gerade im Wohnzimmer eingetroffen. „Ich hab ne Schatzkarte von unserem Großvater geangelt!“ erklärte Paddy. „Für was?“ fragte Joey neugierig. „Für was wohl?“ blägte Kathy. „Kommt, lasst uns sofort an diese Stelle fahren“ schlug sie weiter vor. „Wahnsinn“ schwärmte Angelo. „Also“ fuhr Patricia weiter. „wir müssen auf einer kleinen, namenlosen Insel suchen, sie liegt vor Sylt. Der Schatz soll vor einem Felsen in Pilzform vergraben sein. Der Schatz ist lebensnotwendig. Was das wohl ist, zur Zeit unseres Großvaters?“ „Na, wir sollten uns dann gleich mal auf den Weg machen. Ich setzte die Segel!“ rief Joey begeistert.

„Gibt’s denn dann da wirklich Piraten?“ fragte Angelo, als er mit Paddy wieder in der Kajüte war. „Ach, unser Kleiner hat Muffesausen!!!“ lachte Paddy. „Natürlich gibt’s die da. Die wollen dich sicher schlachten, oder wir lassen dich als Pfand bei denen, dass wir den Schatz bekommen!“ Paddy kugelte sich auf seinem Bett vor Lachen. Angelo hingegen fand das Ganze überhaupt nicht witzig. Deshalb ging er zu Jimmy, um sich einen Rat zu holen. Jimmy meinte: „Oh, ja, aber sicher doch, Sportsfreund! Hier, du kriegst mein Schwert und eine Ausrüstung von mir, aber sicher bist du, als Kleinster, natürlich immer noch nicht. Ich an deiner Stelle würde mal zu Joey gehen und mit ihm Kickboxen trainieren, dass du im Ernstfall auch gut ausgerüstet bist. Das wirst du nötig haben.“ Angelo verließ Jimmys Zimmer. Er hatte schreckliche Angst. Er bat Joey, mit ihm zu kickboxen. 

Nach 2 Tagen und 2 Nächten hatten sie die Insel entdeckt. Schließlich sprangen alle aus dem, außer Angelo. Er meinte, er würde bei Seanbleiben, auf ihn aufpassen und ein wenig mit ihm spielen. Dies jedoch duldete Kathy nicht und sie nahm Sean auf den Arm und Angelo an die Hand. Zum Glück gab es hier keine Fans, die würden ihn sonst nur auslachen, dachte Angelo. Jimmy stiefelte voran, und mit einem Schwert beseitigte er das Grünzeug, das ihnen im Weg war. Paddy lief hinterher, mit der Karte in der Hand, ihm folgte Patricia, mit dem neudeutschen Zettel in der Hand. Dahinter lief Kathy, mit ihrem „Gepäck“, sie wurde mit Joey und dem Luftgewehr gefolgt. Nun kamen die restlichen drei Damen, Patricia, Barby und Maite. John bildete das Ende der Karawane, mit einem Fangnetz für den Notfall in der Hand.

„Das da vorne, das könnte der Felsen doch sein“ rief Paddy glücklich. „Ach ja, das ist ja dann mein Schatz, aber ich will ja nicht so sein und gebe euch auch was davon ab. Schließlich helft ihr mir ja auch alle bei der Suche.“ meinte Paddy nett. Maite, die die Schaufel hatte, fing direkt an zu graben. Der Rest half mit den Händen kräftig mit. Außer Angelo, der Sean mit sich herumtrug, und zum Schutz das Schwert in der Hosentasche hatte. „Aua“ schrie Barby plötzlich auf und lutschte an ihrem Daumen. „Ihh!“ fuhr sie fort. „Jetzt habe ich auch noch Sand im Mund! Da, schaut, da ist was hartes!“ Noch wilder buddelten sie nun weiter, bis schließlich Jimmy, immer noch im Piratenkostüm, und Joey, die Truhe herauszogen. Sie stellten sie neben dem Loch ab. Angelo gab Sean, der eingeschlafen war, wieder Kathy zurück. „Das ist ja eine schwere Kiste.“ meinte Joey. „Lasst uns zuerst die Kiste aufs Deck tragen, und uns von hier verschwiiiiie-au!“ Angelo war in das Loch gefallen, in dem die Kiste war, und hat sich dabei das Schwert in den Oberschenkel gebohrt. Er brüllte, wie wenn das Mikrophon ausgefallen wäre. Paddy setzte sich auf die Truhe, sodass niemand sie wegnehmen konnte. Patricia, Jimmy, Joey, und John versuchten, Angelo aus dem Loch zu ziehen. Maite zog erst einmal wieder das Schwert aus dem Bein. Angelo blutete schwer. John trug Angelo so schnell es ging auf das Hausboot zurück. Paddy und Joey trugen die Truhe.

Auf dem Boot angekommen, musste Paddy sich erst noch ein wenig gedulden, da Patricia erstmals Angelos Bein anschaute und das Blut abtupfte. Paddy ärgerte es ein wenig, dass er so lange hat warten müssen, bis er endlich die Truhe hatte öffnen dürfen. „Wie kann man nur so doof sein, rückwärts in ein Loch zu plumpsen, das man vorerst ausgebuddelt hat, und sich dabei noch halb zu erstechen! Und so was mit 11 Jahren! So etwas wäre ja nicht einmal Sean passiert.“ motzte Paddy. Dann wickelte Patricia Angelo einen Verband herum. „Wenn du nicht gleich leise bist, öffne ich die Truhe!“ fauchte Kathy. Sofort war Paddy still. Joey setzte wieder die Segel und das Schiff fuhr wieder Richtung Köln.

Nun war es so weit und Paddy durfte endlich das Schloss der Truhe öffnen. Sie zählten bis 4 im Takt und dann zog Paddy den Deckel hoch. „Wow!“ schreien alle. „So viele Kartoffeln!“ „Na, wenn Großvater die nicht verbuddelt hätte, wäre er auch nicht in Hungersnot gewesen!“ lachte Barby. Maite schlug vor: „Ich glaube, wir werden heute Kartoffeln essen! Die sind ja sicher noch gut, da sie jahrzehnte in der Kiste im Sand vergraben waren.“ Alle stimmten zu und somit gab es eine Woche lang nichts anderes mehr als Kartoffeln, und mindestens ein halbes Jahr lang danach keine mehr, weil sie Kartoffeln einfach nicht mehr sehen konnten.

*T*H*E***E*N*D* 

 Jana Müller

9 kleine Kelly-Kinder

9 kleine Kelly-Kinder, die aßen spät zur Nacht,

die Barby schlief ermüdet ein, da waren’s nur noch 8.

8 kleine Kelly-Kinder, beim Spiel die Zeit vertrieben,

der Angelo wollt nicht mit nach Haus, da waren’s nur noch 7.

7 kleine Kelly-Kinder, spielten mit Hündchen Rex,

doch dieser biss Patricia, da waren’s nur noch 6.

6 kleine Kelly-Kinder, die gingen ohne Strümpf,

die Biene stach in Jimmys Fuß, da waren’s nur noch 5.

5 kleine Kelly-Kinder, die ärgerten Mensch und Tier,

dann wurde Kathy eingesperrt, da waren’s nur noch 4.

4 kleine Kelly-Kinder, die fingen einen Hai,

der Joey fiel dabei ins Meer, da waren’s nur noch 3.

3 kleine Kelly-Kinder, im Zoo im Monat Mai,

der Paddy blieb bei Petz dem Bär, da waren’s nur noch 2.

2 kleine Kelly-Kinder, trotz heißen Sonnenscheins,

blieb Maite am Strand zurück, da war es nur noch 1.

1 kleines Kelly-Kind, das war nun ganz allein,

drum nahm John eine junge Frau, denn besser ist’s zu zwein!

    *T*H*E***E*N*D*   

Jana Müller

 Verflucht! 

Es geschah an einem Morgen. Es schien für manche Menschen ein ganz normaler Morgen zu sein. Bei den Kellys war dies jedoch nicht der Fall. Draußen, vor dem Schloss, war es bereits warm, es hatte schon um die  20 Grad. Es würde wohl ein heißer Tag werden. Es war Mitte August 1999. Angelo Kelly, der jüngste der eigentlich 12 Geschwister, stand verschlafen auf. Plötzlich ließ er einen ohrenbetäubenden Schrei heraus und es schallte in den Wänden des Schlosses. Davon aufgeweckt wurden auch die 7 anderen Geschwister, die im Schloss hausten. Angelo hatte sich aufs Bett zurückplumpsen lassen. Sobald die Geschwister – alle im selben Moment – aufgestanden waren, ließen sie einen ebenfalls lauten Schrei heraus. Eine Minute später standen alle nochmals auf, ohne einen Schrei loszulassen. Gleichzeitig öffneten sie die Türen, sahen sich an, und fingen an, wild durcheinander zu rennen und zu brüllen. Zur selben Zeit blieben sie am Treppengeländer des Flurs stehen. Die am Rande stehenden packten nach dem Treppengeländer. Alle hatten den Gedanken, in die Küche zu gehen, die gleich links um die Ecke der endenden Treppe war. Aus der Küche kam Paddys geliebter Kater „Blacky“, der dort gerade seine Frühhappen verschlungen hatte. Jeder der Kellys mochte Paddys Kater, da er so ruhig und außerdem noch so jung und verspielt war. Doch als die Sippe, die noch immer am Geländer vor der 1. Treppe stand, den Kater sahen, brüllten sie alle wie auf Kommando wieder los. Blacky erschrak fürchterlich und sprang in die Richtung des Kurfürstensaals, der sich rechts neben den Stufen befand. Sie hatten immer noch kein einziges Wort miteinander gewechselt, doch dann gingen sie vorsichtig, Hand in Hand, die Treppen hinunter. Maite machte die Kaffeemaschine an, während sich der Rest still an dessen Platz begab, die Arme ineinander verschränkt. Auch Maite setzte sich, hüpfte wieder auf, da sie vergessen hatte, das Kaffeepulver und das Wasser, das sie im Wasserkocher erhitzte, in die Kaffeemaschine zu geben. Patricia und Barby standen gleichzeitig auf, um Tassen zu holen, und Maite goss den Kaffee in die Tassen, die jeder nun vor sich stehen hatte. Mit zitternden Händen tranken sie einen Schluck, wobei sich Joey verschluckte, Jimmy die Tasse fallen ließ und John über die Kleidung schüttete. Ein Konzert hatten sie heute gottseidank nicht. Denn das könnte man ja schließlich nicht von den Kellys erwaten, an einem solchen Tag, wie Freitag, den 13. August 1999.

*T*H*E***E*N*D*

 Jana Müller

  Die Silvesterparty

Anfang Dezember bemerkten die Kellys, dass ja bald Silvester wäre. Beim abendlichen Familienrat meldete sich Jimmy zu Wort: „Laut meinem Kalender sind es nur noch 23 Tage bis zum Jahre 1998!“ „Au ja!“ rief Paddy begeistert „Das beste Fest des Jahres naht!“ „Ruhe, bitte Ruhe!“ bat John, während er mit dem kleinen Holzhammer dreimal auf den Tisch schlug. „Lasst uns eine Silvesterparty organisieren!“ fuhr er fort. „Ich sorge für das leibliche Wohl unserer Gäste.“ meinte Maite zugleich. „Und ich sorge für Kira!“ rief Angelo. „Wer hat gesagt, dass du die einladen darfst?“ empörte sich Patricia. Angelo guckte betreten zu Boden. „Okay, okay!“ lenkte sie ein. „Ich kaufe die Getränke!“ sagte Paddy. „Okay“ meinte John „Ihr habt gute Vorschläge. Weiter!“ „Ich besorge das Feuerwerk!“ meinte Joey. Für Feuerwerk und lautes Krachen war Joey gleich dabei. „Oh, eine Party?“ fragte Barby. „Dann will ich dekorieren.“ „Und ich biete den Gästen einen Sektempfang!“ bestimmte Kathy. „Ich werde das Party-Programm entwerfen“ meinte Patricia und John fügte hinzu: „Ich gestalte die Einladungskarten!“ „Und ich mache den spaßigen Rest! Ich führe das Protokoll, nehme den Gästen den Mantel ab, rolle den roten Teppich aus, und...“ plapperte Jimmy drauflos. 

Ein Tag vor Silvester.

John verschickte nur eine Einladungskarte, an Kira Harms, da sie nicht wussten, wen sie noch einladen sollten. Aus der Küche kamen schon verführerische Gerüche. Maite war den ganzen Tag über nicht zu sehen. Paddy und Joey liefen mehrmals am Tag mit großen Kisten in den Lagerraum. Kathy füllte ein Glas Sekt und stellte es auf die Säule am Schlosseingang. Dazu legte sie eine Karte, mit der Aufschrift Für Kira. Dazu stellte sie ein paar Blumen, von Sean selbst aus dem Garten gepflückt. Jimmy rannte mit dem Staubwedel durch das Schloss und rollte den roten Teppich aus. Barby schloss die Tür zum Festsaal und dekorierte eifrig. Patricia war die ganze Zeit auf ihrem Zimmer und lies niemanden hinein, da sie in Ruhe arbeiten wollte. 

Über Nacht begann es zu schneien. Dicke Flocken tanzten den Himmel herab und bedeckten das Schloss. Es sah traumhaft aus, wie ein Märchenschloss. Auch während Angelo Salz streute, schneite es weiter. Der Teich war mittlerweile zugefroren, aber das störte niemand. Zum Baden war es sowieso zu kalt. Die Ecktürme des Schlosses ragten weiß in den scheinbar endlosen Himmel.

Um Punkt 18 Uhr schneite Kira herein. In den Händen trug sie das Sektglas. „Willkommen in Gymnich“ brüllte Kathy und umarmte Kira. Jimmy kam mit dem Staubwedel an und beseitigte Kiras nasse Schneespuren auf dem Teppich, die sie zurückließ. Angelo nutzte die Chance, und nahm Kira den Mantel ab. 

Nun warteten alle vor dem Festsaal, bis Barby die große, schwere, bemalte Holztür von innen öffnete. „Ta-taa!“ rief sie und gab den Blick in den Saal frei. An der Decke hingen duzende von Schneeflockenmobiles. Auf dem Tisch lag ein selbstgestricktes, buntschillerndes Tischtuch. Jeder hatte einen Feuerwerksstecker im Glas. An den Stuhllehnen glitzerten Perlenschnüre. Alle nahmen Platz und Maite servierte das Festessen. Unter einer silbernen Käseglocke kam ein Fischauflauf hervor. Zum Trinken gab es Sekt, nur Angelo und Sean tranken Orangensaft, da man im Hause Kelly unter 18 keinen Alkohol zu sich nehmen darf. Nach einer Stunde war der Fischauflauf verputzt. 

 Alle setzten sich auf den Boden und Patricia kam mit einer verdeckten Kiste. Daraus holte sie ein gewöhnliches Buch. Eine Kerze wurde angezündet.

„Kira, du als Gast darfst anfangen! Stelle mir eine Frage, und das Buch wird sie dir beantworten.“ sagte Patricia. „Hm, also“ überlegte Kira „Werde ich den Neujahrsritt gewinnen?“ „Wer dem Schrecken entflieht, der wird in die Grube fallen! Und wer aus der Grube herauskommt, der wird in der Schlinge gefangen“ sprach Patricia mit Wahrsagerstimme. Kira erntete einen Lacherfolg. „Das hört sich aber nicht gut an“ meinte John.

Sean war als nächster an der Reihe. „Ich will wissen, was ich mal werden möchte!“ rief er laut. „Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit ist nicht in ihm.“ sprach Patricia. Alle warfen sich Blicke zu. „Stimmt das auch?“ fragte Sean in seiner Angst, ein Mörder zu werden. „Nun ja, es kann natürlich sein, dass du noch zu jung für dieses Spiel bist“ beruhigte Patricia.

„Jetzt will ich!“ rief Joey. „Werde ich das Race across America gewinnen?“ Und Patricia las: „Die Wüste und Einöde wird frohlocken und die Steppe wird jubeln und wird blühen wie Lilien.“ Joey atmete erleichtert auf.

„Ich möchte wissen, ob mir das neue Jahr auch Glück bringt!“ rief Paddy dazwischen. „Okay“ lachte Patricia und las „Da  wurde Paddy vom Geist in die Wüste geführt, damit er mit dem Teufel versucht wurde.“ „Aha“ sagte Paddy intelligent. „Und auf Deutsch?“ Er rätselte weiter an der geheimen Botschaft.

„Jetzt möchte ich!“ schrie Johnny. „Ich möchte wissen, ob ich nächstes Jahr in Spanien Urlaub machen kann!“ Da sprach Patricia „Du darfst das Volk nicht verlassen und dir ein Haus bauen.“ „Och!“ meinte John enttäuscht. „Mit Spanien wird das wohl eher nichts!“

„Jetzt komm aber endlich ich mal dran! Werde ich nächstes Jahr abspecken?“ fragte Maite. „Nach dem Gewitter lässt du die Sonne wieder scheinen und nach Klagen und Weinen überschüttest du uns mit Freuden!“

„Ich will wissen, ob ich eine Zukunft als Tänzerin habe“ sagte Barby. „Da ging der Engel weiter und trat an eine enge Stelle, wo kein Platz mehr war auszuweichen.“ las Patricia andächtig.

„Ich will wissen...“ rief Angelo in die Schar junger Leute und fuhr mit seinem Satz fort, als es ganz still war. „...ob ich Kira heiraten werde!“ „Okay“ sagte Patricia und schlug wieder eine beliebige Seite des Buches auf. „Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. Ich spucke auf die Erde, mache daraus einen Brei und streiche den Brei auf die Augen der Angebeteten. „Igitt, tu das bloß nicht! Sonst heirate ich dich nicht mal in deinen Träumen!!!“ schrie Kira aus der Ecke, die dort noch immer eingeschüchtert wegen des Turniers dort saß.

Kathy; die Sean gerade zu Bett gebracht hatte, kam und rief „Ich möchte auf der Stelle wissen, ob ich mich dieses Jahr von Vincent trennen werde. Wir streiten nur noch. Oder werden wir uns wieder versöhnen?“ „Ich will aber einige von euch übrig lassen, die dem Schwert entgehen, unter den Völkern, wenn ich euch in die Länder zerstreut habe.“

„Ich will wissen, ob ich 1000 Jahre alt werde“ sagte Jimmy. Patricia las: „Wenn jemand Ohren hat, der höre, wenn jemand mit dem Schwert getötet werden soll, dann wird er mit dem Schwert getötet.“ „Oh! Ich werde mit dem Schwert getötet! Meine letzten Stunden nahen!“ meinte Jimmy und trauerte und weinte um sich los. 

Alle waren jetzt dran gewesen und Patricia verteilte Glückskekse, sodass jeder sein Glück lesen konnte. 

Mittlerweile war es 23 Uhr und Patricia stellte alles für das Bleigießen bereit. 

„Ich fang an!“ rief Kira. Sie legte das Stück Blei auf den Löffel und hob diesen über die bereits angezündete Kerze. Als das Blei geschmolzen war, kippte das flüssige Blei in eine Wasserschüssel. „Das ist ein Pferd!“ rief die Pferdebegeisterte, als sie das Objekt aus der Wasserschüssel zog. „Ach was“ rief Paddy „Das ist eine Vase.“ „Das bedeutet eine neue Freundschaft“ sagte Patricia weise. „Ich glaube, ich heirate dich auch nicht!“ sagte Angelo fest entschlossen. „Zum Glück, zum Glück!“ brüllte Kira. Während die beiden sich stritten, hatte John seine Figur schon in den Händen. „Das ist ein Ball, eindeutig!“ meinte er. „Dann musst du mehr Sport treiben!“ meinte Patricia lachend nach einem Blick auf die Deutungstafel. „Ich habe einen Engel!“ rief Jimmy. „Das bedeutet hohes Alter!“ sagte Patricia. Jimmy meinte rechthaberisch „Siehst du, und ich werde nächstes Jahr doch 1000 Jahre alt!“ Alle lachten. „Ha!“ freute sich Kathy. „Ich habe- ja, was ist es denn?“ „Ein Klotz!“ witzelte Paddy. „Am besten lässt sich dein Objekt als Stein desinfizieren! Das heißt, dass du schweren Zeiten entgegenkommst!“ las Patricia. „Ich habe eine Katze!“ meinte Angelo. Doch Maite wandte ein „Das ist keine Katze, das ist doch ein Hund!“ „Katze!“ „Hund!“ „Katze!“ „Hund!“ „Was bedeutet die Katze?“ fragte Angelo Patricia. „Sei nicht so eigenwillig!“ lachte Patricia. „Das passt!“ rief Kira. „Mecker net, du!“ ärgerte sich Angelo und schnipste eine Papierkugel in Richtung Kira. „Ich habe eine Tasse! Was heißt das, Patricia?“ wollte Barby wissen. „Das heißt, dass du keinem Kartenleger vertrauen darfst!“ gab Patricia ihr zur Antwort. „Dann bin ich aber beruhigt!“ sagte Barby und atmete auf. „Ich habe eine Palme, auf einer Insel!“ rief Joey. „Dann wird ein Traum wahr!“ sagte Patricia und Paddy nahm sein Teil aus der Schüssel. „Das ist eine Palme, aber ohne Insel!“ grinste Paddy. „Das heißt dann, dass du dich nicht aufregen sollst.“ Sprach Patricia. „Ich bin die letzte und habe eine Kuh!“ sagte Maite. Patricia sagte ihr, dass sie schweren Zeiten entgegen geht. 

Noch 10 Minuten bis Mitternacht, bzw. zum neuen Jahr 1998. Joey ging auf den Schlossplatz und der Rest ging auf den Balkon. Kathy nahm die gefüllten Sektgläser und das Orangensaftglas auf einem Tablett mit nach draußen. Joey zündete die Zündschnur, die dann in genau 5 Minuten das Feuerwerk auslösen sollte.

Das Spektakel begann mit einem lauten Knall, gerade in dem Moment, als Kira ihr Sektglas in Empfang nahm. Prompt ließ sie es fallen. Daraufhin folgte ein goldener Sternenragen. Es knallte und zischte weiter, und die Kellys tranken ihre Gläser leer. In dem ganzen Trubel rief Paddy in den Himmel: „1998-wir kommen!“

*T*H*E***E*N*D* 

Jana Müller

  Große Sorgen 

„Wann kommt Papa wieder?“ „Ich weiß es nicht, Gabriel. Eigentlich sollte er schon hier sein. Angelo wollte das Auto kurz zur Waschanlage fahren.“ „Da will ich doch immer mit, Mama!“ „Na, das hättest du dir früher überlegen müssen, Gabriel!“

Kira, Gabriel und Helen saßen am Tisch und aßen Abendbrot. Die Wohnungstür öffnete sich und Angelo stürmte herein: „Hi, ich muss noch mal KURZ ins Studio, meine Jacke und meine Gitarre holen.“ Er wuschelte seinen Kindern einmal über den Kopf, schnappte sich zwei Scheiben Brot und verschwand wieder. „Was war das jetzt?“ fragte Kira. Doch kein Kind antwortete. „Jeden Abend geht er weg, ins Studio, zu Joey, oder zu Media Markt, weil er den Fernseher geschrottet hat. Das nervt mich unheimlich. Helen, iss bitte die Wurst auf!“ „Nein, die smett Pfui!“

Angelo ist im Studio angekommen. Er fand seine Jacke nicht, doch Britta (eine Angestellte) war ja noch da und die hatte auch seine Jacke gefunden, die hinter die Heizung gerutscht war, als er sie wegen dem Regen trocknen wollte. „Ach Angelo“ sagte Britta „komm mal bitte her!“ „Was ist denn?“ "Irgendwie ist das Netzwerk nicht mehr ganz in Ordnung. Es tauchen dauernd nur noch irgendwelche Fehler und Viren auf. Kannst du mal nachschauen, bitte?“ „Ja, natürlich!“ und er machte sich an die Arbeit. „Das schaff ich schon!“... 

Kira brachte die Kinder ins Bett. Sie setzte sich in den großen Sessel und schaltete den Fernseher ein und auch gleich wieder aus, da sie bemerkte, dass ja kein Empfang da ist. „Wo bleibt denn nur mein Angelo? So habe ich mir das Leben mit ihm eigentlich nicht vorgestellt. Was soll ich denn nur machen, so ganz allein, an diesem Abend?“ dachte sich Kira und zündete zwei Kerzen an. Sie nahm ihr Buch zur Hand und las ein wenig. 

Dann kam Angelo wieder nach Hause. Mit Jacke und Gitarre. „Da bist du ja endlich! Weißt du eigentlich, wie spät es ist?“ empfing Kira ihn. „Ja, tschuldigung, aber Britta ist das Netz zusammengebrochen und ich sollte es reparieren. Irgendwie ging dann gar nix mehr und zum Glück konnten wir noch einen Handwerker aufgabeln.“ „Den hättest du ja auch gleich noch zu uns mitbringen können! Du hattest doch alle Sender des TV’s rausgeschmissen!“ „Nein, nein, das macht Joey. Den hab ich heute im Studio gefragt. Aber Kira, ich will dich ja jetzt nicht beim Lesen stören und wollte heute ja sowieso noch das neue Schlagzeug fertig kriegen!“ „Stop!“ fiel Kira ihm ins Wort: „Unsere Kinder schlafen bereits. Du übst jetzt ganz bestimmt nicht auf deinen bescheuerten Trommeln, hörst du? Ach ja, und wenn wir gerade schon dabei sind: Ich bin nicht nur da, um auf deine Kinder aufzupassen, sondern auch als deine Frau, die dich tagsüber auch mal wieder sehen möchte. Denkst du überhaupt noch irgendwann mal an mich?“ „Ja, klar, was willst du denn Kiki?“ „Ich heiße Kira und nicht Kiki. Merks dir einfach, ok. Kira – mein Name, ganz einfach Kira. Verstanden?“ brüllte sie ihn an. „Ok. Aufgenommen!“ „Ich möchte mich einfach auch mal entspannen können. Und zwar ab morgen. Ich gehe. Und die Kinder lasse ich bei dir und bis ich in ein zwei Wochen wieder komme, wirst du dich daran gewöhnt haben, sich um seine Kinder zu kümmern und den Haushalt zu erledigen. Und wehe es kommen Klagen von den Kindern!“ Kira stand auf und verschwand im Bad, um ein Entspannungsbad zu nehmen. Angelo schluckte. Eigentlich hat sie recht, dachte er. Zuerst wollte er unbedingt die Kinder haben und jetzt hat er sie und kümmert sich nicht darum, sondern nur um seine Musik. Klar, das ist nun mal seine Arbeit. Aber trotzdem findet er die Idee doch gar nicht mal so schlecht, dass er seine Kinder für sich alleine hat und dafür nicht mehr so oft ins Studio geht. Aber was wären denn die Anderen ohne ihn? Sie würden die Studioarbeit sicher nicht ohne Angelo schaffen, wenn er nicht sagen würde, was sie tun sollen. 

Angelo ging ins Schlafzimmer, zog seinen Schlafanzug an und schob sein Bett Richtung Kommode. „Wenn die so eingeschnappt ist, will ich nicht neben sie liegen.“ Dachte er. Er legte sich hin. Kira kam zur Tür herein. „Was tust du da?“ fragte sie verwundert, als sie plötzlich ein Einzelbett hatte. „Liegen.“ Sagte Angelo und erklärte: „Wenn du mich nicht mehr ertragen kannst, dann lasse ich dich für eine Woche zu einer Freundin gehen um dich dort zu erholen und ich muss mich daran gewöhnen, dass neben mir niemand liegt!“ „Aha. Gegangen wäre ich auch ohne deiner Erlaubnis! Gute Nacht!“ Kira legte sich in ihr Bett. 

Als Angelo am nächsten Morgen aufwachte, war Kira schon weg. Er schaute nun gleich mal nach den Kindern, die aber noch schliefen.  Ach ja, heute sind ja Songaufnahmen. Und es ist schon... Er erschrak. Kira hatte ich nicht geweckt. 9 Uhr! Und um halb 10 sollten die Aufnahmen beginnen. Also begann er schnell ein Solo auf seinem Schlagzeug abzulegen und prompt wachten auch beide Kids auf. „Guten Morgen, meine zwei Schätze! Kommt mit. Mama ist im Urlaub und ihr habt mich nun für eine Woche als Mama. Heute machen wir einen Ausflug ins Studio und hören dem Papa beim Singen zu!“ sagte Angelo. Gabriel und Helen schauten ihren Papa oder ihre Mama, wie auch immer, ungläubig an. „Hunger“ sagte Helen. „Ihr kriegt gleich im Studio was zu essen. Maite macht euch sicher was und schmecken tut’s auch.“ 

Die drei stiegen ins Auto ein und Angelo raste los.

Als sie ankamen, kam auch gleich Patricia ihnen entgegen. „Hallo Angelo. Warum hast du denn die Kinder gerade heute dabei. Wir machen doch heute Aufnahmen!“ „Ja, ich weiß. Ging aber nun mal nicht anders, ich kann sie ja schlecht alleine lassen, denn Kira ist im Urlaub und hat mir die Beiden ne Woche dagelassen.“ „Ich hätte es mir ja denken können, dass bei euch bald so was passiert. Trennt ihr euch?“ „Patricia; mach mir nicht Angst. Sie kommt schon wieder. Habe ich sie wirklich so vernachlässigt? Hättest mich ja warnen können!“ „Warnen? Ha, nein, selbst ist der Mann! Soll ich dir ein Kind abnehmen?“ „Nein, nein, geht schon, Trisha. Sie haben selbst zwei Beine um zu laufen“ „Hallo!“ schrie Paddy aus dem Studio heraus. „Heute mit dreifacher Besetzung, Lino, wa?“ „Hm-hm“ „Wir müssen anfangen!“ rief Jimmy. 

Angelo setzte die zwei auf Jimmys rosa Schmusedecke und gab ihnen ein paar Stifte und Blätter zum malen. „Hunger“ wiederholte Helen mitten in einer Aufnahme. „Warum hat sie denn jetzt Hunger? Hatte sie denn kein Frühstück?“ fragte Patricia besorgt. „Scheiße, nein!“ antwortete Angelo. „Hatte keine Zeit, weil Kira mich nicht geweckt hat und ich sonst zu spät zu den Aufnahmen gekommen wäre. Und hier habe ich es dann total vergessen!“ gab Angelo zu. Maite holte zwei Puddings aus dem  Kühlschrank und machte den zweien Tee. 

Am Abend hatten sie die letzte Aufnahme für das Album geschafft. Joey kam mit zu Angelo und reparierte den Fernseher. Sogleich wurde auch Sandmännchen angeschaut und Angelo brachte seine Kinder zu Bett. Joey ging wieder Heim, da Tanja, Luke und Leon mit dem Abendessen auf ihn warteten. Angelo aß noch einen Apfel denn er wusste nicht was er denn noch machen sollte. Es war so still und er hatte niemanden zum Reden. Also ging er dann auch ins Bett. 

Am nächsten Tag wurde Besuch erwartet. Maite kam um Angelo ein wenig im Haushalt zu helfen. Sie brachte ihm bei, wie man Nudeln kocht und Spiegeleier brät. Angelo war gottfroh, dass Maite ihm half. Außerdem spülte sie auch das Geschirr und putzte ein wenig. Um Maite zu danken, ging Angelo in die Innenstadt und kaufte ihr einen Strauß Blumen.

„Schenk die doch lieber mal Kira“ sagte Maite, als er mit dem Blumenstrauß vor ihr stand und verlegen grinste. „Warum sollte ich Kira den schenken? Sie ist dich 1. nicht da und 2. ist es bei ihr doch selbstverständlich, dass sie sich um den Haushalt und die Kinder sorgt, und ich das nötige Geld nach Hause bringe, oder?“ Angelo holte tief Luft. „O.K.,O.K. Ich kaufe ihr auch Blumen, wenn sie wieder da ist.“ „Gut. Das könntest du ruhig auch mal öfters tun. Hast du früher ja schließlich auch.“ „Ja, ja, früher, da war ich ja auch noch klein.!“ „Na ja, ich muss jetzt Heim, Florent hat Hunger“ „Du sicher auch, Maite!“ „Stimmt!“ rief sie und knallte die Türe zu.

Tags drauf gab es Brötchen zum Frühstück. Angelo wollte mit dem Fahrrad zum Bäcker fahren. „Sch...eibenkleister!“ fluchte er. „Auf dieses Fahrrad passt ja nur ein Kindersitz. Was mache ich denn jetzt? Er ging wieder ins Haus und holte die beiden Kinder. Er schnallte Helen in den Sitz „und du nimmst den Roller.“ sagte er zu Gabriel. „Auf dem Rückweg tauschen wir ok?“ „Hm; Papa!“ 

Zum Mittagessen gab es Nudeln mit Spiegelei und am Mittag ging es auf den Spielplatz. Angelo setzte sich mit der Gitarre auf eine Parkbank und übte für das morgige Konzert. „Na, Herr Kelly, spielen Sie jetzt wieder auf der Straße?“ fragte ein Mann mit Mütze, Sonnenbrille, dickem Schal und schwarzer Bekleidung. „Nee, nee. Wir haben morgen ein Konzert hier in Köln. Sie können es gerne besuchen, aber üben muss man halt trotzdem. Der Mann blickte zur Schaukel und nickte einem anderen Mann, der ebenfalls so aussah, zu. „Na dann Herr Kelly, Wiedersehen! Du wirst von mir hören.“ sagte der Fremde und ging. Angelo hatte ein komisches Gefühl, denn der Mann machte ihm Angst. Ob das wohl ein Bankräuber war? fragte er sich.

Am Abend packte er die Gitarre in den Koffer und wollte heim. Doch das gelang ihm nicht: „Wo ist denn Gabriel hin?“ fragte Angelo Helen. „So ein großer schwarzer Mann hat Gabriel genommen!“ „Waaas?“ brüllte Angelo. „Warum hast du mir nicht schon früher was davon gesagt?“ „Hab ich doch! Du hast mir nur nicht zugehört, weil du Gitarre gespielt hast, Papa!“ Angelo drückte Helen fest an sich, nahm sie und den Gitarrenkoffer in den Arm und ging heim.

Zuhause wollte er sofort Kira anrufen, doch die warf Angelo bei dem Anblick seiner Nummer gleich aus der Leitung. Angelo fing an zu weinen. Helen kam her und fragte: „Papa, wo ist Gabriel?“ „Ich weiß es nicht, Helen.“ schluchzte Angelo. „Papa, wo ist Mama?“ fragte die Kleine weiter. „Ich weiß es leider auch nicht, tut mir Leid, Helen, mein Schatz! Aber weißt du was? Wir rufen mal Maite an und erzählen mal, was passiert ist. Warum habe ich auch nur immer Musik im Kopf? Warum habe ich auch Gitarre spielen müssen?“ ging es Angelo durch den Kopf.

„Maite Kelly“ „Hallo, Maite! Ich bin’s der Angelo.“ „Um Himmelswillen, Angelo, was ist passiert, du weinst ja!“ „Gabriel wurde entführt!“ „Wie bitte?!“...und er erzählte Maite die ganze Geschichte. „Hast du schon bei der Polizei angerufen?“ „Nein!“ „Na, dann mach mal. Ich komme gleich zu dir, ok?“ Angelo rief die Polizei an und während sich Maite auf den Weg machte, rief sie die restlichen Geschwister an.

Es klingelte. Helen machte die Türe auf. „Hallo Helen!“ „Hallo Maite!“ „Hi, Maite“ rief Angelo aus dem Wohnzimmer. „Wenn Kira mich jetzt feuern würde, hätte sie auch einen Grund dazu und ich würde nicht einmal was dazu sagen.“ „Kommt Kira eigentlich nicht her?“ fragte Maite. „Sie weiß ehrlichgesagt noch nichts davon, weil sie immer auflegt, wenn ich sie anrufe.“ „dann rufe ich sie eben mit meinem Handy an!“ schlug Maite vor und tippte auf ihrem Handy herum. „Bei mir hebt sie auch nicht ab!“ sagte Maite enttäuscht. „Mist“ brüllte Angelo. Maite und Helen zuckten zusammen. „Sorry!“ meinte Angelo. „Möchtest du bei uns übernachten; Maite?“ „Genau das hatte ich vor! Da ist nur noch eins: Florent wartet noch draußen vor der Tür!!! Ich...ich lass ihn mal rein, ok?“ Maite machte die Türe auf. „Bonjour!“ begrüßte Florent Angelo freundlich. Maite wusste, dass Angelo Flori nicht ausstehen konnte. „Ach, Maite, bring diesem seltsamen Typen doch endlich mal Deutsch bei!“ meckerte Angelo. „Dieser seltsame Typ ist seit zwei Monaten im Kurs und kann bereits gut Deutsch, Angelo!“ lachte Maite „Und pass bitte ein wenig auf was du sagst! Er versteht jedes Wort!“ „Also gut. Florent; du wirst das Gästebett aufstellen und Maite wird die Betten wieder zusammenschieben! Ich ziehe Helen den Schlafi an.“ Alle befolgten Angelos Anweisungen. Angelo schlief mit Helen zusammen auf dem Gästebett, da der Dieb ja wieder kommen könnte. Florent und Maite legten sich in das Ehebett.

Am Morgen wachten sie vom Telefonklingeln auf. Es war die Polizei. „Es gibt gute Neuigkeiten!“ strahlte Angelo. „Sie haben im Sand Fußabdrücke von den mir beschriebenen Schuhen entdeckt!“ „’Offentlich finden Gabriel schnell wieder! Dann Kira nix mitkriegen!“ meinte Florent und Angelo wunderte sich, dass der tatsächlich schon so gute Sätze bilden konnte. „Kira wird sowieso davon erfahren, die kriegt alles mit, wenn sie will. Was bin ich nur für ein Trottel! Ich bin Schuld, dass Gabriel weg ist, weil ich nur Musik im Kopf hatte. Ich könnte mir ...ach Scheiße!“ Angelo machte sich große Vorwürfe. „Ich glaube, ich trete heute Abend nicht auf, Maite. Ich hoffe, ihr seid mir deshalb nicht böse!“ „Und wo sollen wir so schnell einen neuen Schlagzeuger herkriegen?“ fragte Maite. „Keine Ahnung, ist mir auch egal. Ich kann und will heute nicht auf der Bühne stehen, solange ich nicht weiß wo mein Sohn ist und ob es ihm gut geht, verstehst du das nicht?“ „Ich verstehen!“ „Du hältst dich da raus!“ fauchte Angelo Florent an. „Wir werden sehen, was wir machen. Ich lade den Rest der Family zu mir nach Hause ein. Kommst du mit Helen gleich mit?“ fragte Maite. „Ja, aber erst möchte ich was essen!“ „Was wünscht der Herr?“ „Nen Toast“ „Wird gemacht“ Kurz danach hüpften die Toasts aus dem Toaster und dann brachen sie auf.

„Hey! Da ist ein Zettel im Briefkasten, darauf steht: Gabriel geht es noch gut. Aber bald nicht mehr, nur wenn morgen um 10 Uhr 100.000€ hinter der Statue am Dom liegen, werde ich das Bübchen eintauschen. Er fragt schon immer nach dir. Polizei verboten, sonst ist der Junge ein Skelett!“ Angelo fiel Maite weinend um den Hals. „Komm Brüderchen, wir fahren jetzt zu mir!“ Nach einer halben Stunde waren alle Familienmitglieder da. Auch John und seine Frau Maite Itoiz  und auch Barby waren da. Kathy war ebenfalls anwesend, mit Sean. „Wisst ihr was?“ fragte Patricia in die Runde „Jeder von uns leiht Angelo ein wenid Geld, denn 100.000€ auf einmal abzuheben geht nicht so einfach!“ Sie streckte ihre Hand in die Mitte und alle legten ihre Hand drauf. Angelo strahlte. Doch git, dass er so viele Geschwister hat, die zu ihm halten. „Ich danke euch. Ich weiß ja jetzt, dass es Gabriel gut geht und wir ihn morgen befreien können, also werde ich heute mit euch auftreten!“ sagte Angelo fest entschlossen.

 Und so war er auf dem Konzert am Abend dabei. Paddy wollte in dieser Nacht bei Angelo übernachten. „Ich hoffe, dass Kira bald wieder zurückkommt.“ sagte Angelo, als er im Bett lag. „Du ersetzt sie dann doch nicht, auch wenn du in ihrem Bett schläfst. „Das hoffe ich, denn wie sie möchte ich nun auch nicht sein.“ scherzte Paddy. 

Am Tag darauf gab es für Helen, Angelo und Paddy Pudding zum Frühstück. „Was anderes hab ich leider nicht!“ sagte Angelo, als er als er drei Becher aus dem Kühlschrank holte. „Dort liegt doch Brot. Du kannst doch n paar Scheiben runterschneiden!“ „Na, kannst du denn so’n Ding bedienen, Paddy?“ „Klar, gib her!“ Paddy schnitt 7 Scheiben Brot herunter. Dazu gab es Wurst und Spiegelei. 

„Kira hat geschrieben!“ sagte Angelo, als er das Postfach leerte. „Und, was schreibt sie?“ fragte Paddy. „Sie kommt Donnerstag Abend!“ „Das ist heute!“ fiel Paddy dazu ein. „Mensch, Paddy, bin ich froh, dass Kiki wieder kommt!“ „Ich freue mich mehr auf meinen Neffen, Lino!“ 

Es war kurz nach halb neun. Paddy telefonierte schon mal mit der Polizei, die sich im Dom verstecken sollte. 

Um ¾ 10 trafen sich die Kellys auf dem Domplatz und jeder legte Geld hinter die Statue. Die Kellys stellten sich danach auf den Domplatz. Doch es war weit und breit kein Dieb zu sehen. Dachten sie zumindest, denn der Dieb kam von der anderen Seite und hatte das Geld schon geholt. Eine Kiste, die dicht verschlossen war, stand nun hinter der Domstatue.

Doch nah einer Stunde konnten es Jimmy und Joey nicht lassen, um nachzuschauen, ob der Dieb wirklich noch nicht da war. Sie liefen auf die Domstatue zu und entdeckten die Kiste. Sie öffneten sie. „Wir haben ihn!“ rief Jimmy erfreut. Der Dieb beobachtete das ganze Geschehen aus dem Gebüsch und dachte, dass Jimmy die Polizei wäre und das „Wir haben ihn!“ für ihn galt und erschrak so sehr, dass er quer über den Domplatz rannte, die echte Polizei aus ihrem Versteck kam und diese wiederum den Dieb ohne Beschwerden schnappte. Angelo und die restlichen Kellys steuerten auf Richtung Statue los und Angelo freute sich riesig, dass er seinen Sohn wieder hatte. „Gabriel, mein Schatz. Wie schön, dass du wieder da bist. Ich hab mir doch so schrecklich große Sorgen um dich gemacht!“ Angelo weinte vor lauter Freude. „Und stell dir vor, Mama kommt heute Abend wieder!“ Er drückte Gabriel fest an sich. „Was hat er denn da?“ fragte Jimmy und riss Gabriel einen Klebestreifen vom Mund. „Papa!“ schrie er erfreut. „Stimmt das, dass Mama heut wieder kommen tut?“ „Ja, Gabi!“ Ein Polizist kam mit dem Dieb in Handschellen zurück und dem Umschlag mit dem Geld und übergab es Joey, der Helen auf dem Arm hatte. „Darf ich den Dieb zwicken?“ fragte Helen den Polizist. „Meinetwegen. Jeder ein mal, ok?!“ Und so zwickte jeder den Dieb einmal. „Was haltet ihr davon, wenn wir alle zusammen zur Feier des Tages mit dem Geld essen gehen würden?“ fragte Joey und wedelte mit dem Geldumschlag. Alle waren einverstanden und gingen ins La Patata. „Am Besten ist es, wenn niemand Kira was von der Entführung erzählt?“ fragte Angelo und alle stimmten zu.

*T*H*E***E*N*D* 

Jana Müller

 I can’t help myself

Es war schon längere Zeit her, als Vater Dan in Rostock ein Konzert buchte. Er redete lange mit Herrn Harms, dem Oberbürgermeister von Rostock, bis er ihnen (unter der Bedingung, dass er seine Kinder mit auf  die Sommertour mitzunehmen) die Einverständniserklärung gab, vor dem „Neptun“, einem Restaurant, ein Open-Air Konzert zu genehmigen. Herr Harms stellte auch gleich seine Kinder vor, die große Kelly-Fans waren. Sie waren im selben Alter der zwei jüngsten der Kelly Family, 11 und 13 Jahre alt.  

Und so waren sie waren auf der Sommertour ’93 dabei, ganze 6 Wochen lang, die Sommerferien eben, und wurden gute Freunde. Maites neue beste Freundin war Kira und ihr kleiner Bruder Gregor war ein guter Freund Angelos. Sie trafen sich auch später noch öfters mit den Kellys, nicht nur auf Konzerten, sondern auch privat, und waren immer gern gesehene Gäste. Sie waren gerade für die Jüngeren gute Spielkameraden, wenn die Älteren Geschwister harte Studioarbeit zu tun hatten.

Doch das ist jetzt schon fast 2 Jahre her, dass sie sich kennen lernten, doch sie trafen sich nicht mehr so oft, da auch die Jüngeren anfingen, im Studio mitzuhelfen.

Am Donnerstag Abend war Krisensitzung im Boot angesagt.

Patricia ging es nicht sehr gut, sie war seit einer Woche im Krankenhaus, da sie an einer Rückenmarkentzündung litt.

Mit der Musik lief es auch nicht so gut, da sich der jüngste Kelly, Angelo, weigerte, den Nummer 1 Hit „An Angel“ live auf der Bühne vorzutragen.

Jimmy hatte gewaltigen Krach mit Joey und war nahe zuvor, auszuwandern und die Familie wusste, dass er es, wenn er genug hat, macht, da er dies vor 4 Jahren bereits schon einmal tat.

Maite wollte eine Diät durchführen, was aber nicht so ganz klappte, wie sie es sich vorstellte und deshalb kurz vorm Durchdrehen war. 

Johnny notierte sich die 4 Punkte auf einem kleinen Notizblock, der vor ihm lag, und wollte mit all seinen Geschwistern (abgesehen von Patricia, die ja im Krankenhaus lag) die Punkte durchsprechen. Mit dabei war auch der gerade mal 3 ½ Jahre alte Neffe Sean, Kathys Sohn, und das Familienoberhaupt Vater Dan. In der Mitte des länglichen Tisches, bei dem an den kurzen Seiten Dan und John saßen, stand eine Schale voll mit Gummibären. Außerdem hatte jede Person eine Glocke vor sich stehen und einen Klöppel daneben liegen, mit dem man auf die Glocke schlagen konnte, falls man einen Einwand hatte.Schließlich klingelte John dreimal nacheinander kurz, somit war die Sitzung eröffnet.

Er begann: „Hm-hm. Es wurden folgende Punkte notiert:

- Patricia = Krankenhaus

- Angelo = An Angel

- Jimmy/Joey = Krach

- Maite = Diät“

Immer wieder schaute er bösartig auf Sean, der mit nichts anderem beschäftigt war, sich Gummibärchen in den Mund zu stopfen oder mit dem Klöppel einen Rhythmus zu schlagen, den Angelo ihm mal beibrachte.

„Also fangen wir an“ redete John weiter. „Was haltet ihr davon, wenn wir Patricia, die ja bekanntlich mit Schmerzen im Krankenhaus liegt, ein Geschenk machen?“ Sogleich schlug Jimmy öfters auf die Klingel und schrie: „Yeah! Ähm, an was hattest du denn gedacht?“ „Ich könnte eine

´Gute Besserungsleinwand´ entwerfen, die wir dann im Krankenzimmer aufhängen!“ meinte Barby nach einmaligem Schlagen der Klingel. „Wie stellst du dir das vor?“ fragte John. Barby redete weiter. „Jeder von uns auf die Leinwand etwas malen, basteln oder schreiben! Das würde ihr sicher gefallen!“ „Das denke ich auch!“ sagte Johnny. „Schneide für morgen eine Leinwand in der Größe 1m x 3m zu.“ Er notierte es auf seinem Konzeptblatt. „Kommen wir zum 2. Punkt. Aha, Angelo. Also, was ist los, warum diese plötzliche Umstellung?“ „Mir wird es so langsam einfach langweilig, dieses bescheuerte Ding vorzutragen. Wie oft habe ich es denn schon gesungen? Mindestens 500 mal, sagen wir, in den letzten 1 ½ Jahren.“ „Und was hast du vor, zu tun“ , fragte John weiter. „Ich singe es gar nicht mehr und mache eine Pause, das wird euch doch sicher gefallen. Denn erst hatte ich all meine Strophen für mich allein, dann mischte sich Paddy ein und wollte die 2. Stimme singen und dann, als euch das dann auch nicht mehr gepasst hat, habt ihr mir die letzte Strophe gestrichen und Kathy das Zeug singen lassen. Das ist für mich ein Entschluss, dass ihr mich nicht haben wollt. Angelo holte Luft. Diese Gelegenheit nutzte John um einen Einwand zu machen und begann erst mal mit „Aha“. Alle lachten. „Und was meinst du, sagen die Fans dazu?“ fragte John. „Die haben mir nichts zu sagen, ganz einfach!“ meinte Angelo kühl. „Da die Fans dich auch trotz deinen Aussetzern sehen, bzw. hören wollen, bist du somit von mir gezwungen, ein neues, nicht langweiliges Lied zu schreiben.“ Meinte John.

Und schon stand Angelo. „Stop. Wo willst du denn hin?“ fragte John. „Schreiben!“ antwortete Angelo. „Aber nicht jetzt. Setz dich bitte!“ „Wenn er doch gerade einen lichten Moment hat.“ wandte Maite ein. „Sei nett zu deinem Bruder, Maite. Kommen wir zu Punkt drei. Jetzt reichts!“ brüllte John und alle fuhren zusammen. Er nahm Sean den Klöppel weg und stellte die Gummibärchen etwas weiter weg. Sogleich griff Maite zu. Alle schauten sie fragend an, bis sie die Gummibärchen wieder zurück in die Schüssel rutschen ließ. „Punkt 3“ begann John von Neuem. „Wegen was habt ihr zwei, Joey und Jimmy euch verkracht?“ Jimmy klingelte. „Also, der Joey wäre mit dem Abwaschdienst dran, doch an der Liste an der Küchentür steht mein Name. Man sieht genau, dass sein Name wegradiert war und meiner darüber geschrieben ist.“ „Aber ich habe diese Woche doch auch gar kein Küchendienst, da ich das letzte Mal gleich 2 Wochen machte, da ich morgen doch den ganzen Tag nicht da bin.“ Sagte Joey. John befahl Maite, dass sie den Küchenplan holen sollte. Also stand Maite auf und kam mit dem Plan wieder. Als John zurückblätterte, stellte er fest, dass Joey letztes Mal wirklich gleich doppelt gearbeitet hatte und somit unschuldig war. „Nun, entschuldige dich bei Joey und mach nach der Sitzung gleich den Abwasch.“ Meinte John. Jimmy stand auf, reichte Joey die Hand und somit war die Sache gegessen.

„Wir kommen nun zu unserem letzten Punkt, Punkt 4! Also, Maite ist, wie man sieht zu dick für ihre 15 Jahre. Jedoch macht nichts essen ja auch nicht dünner. Ich schlage vor, sie macht eine Diät. Zum Frühstück gibt es in Zukunft nur ein Joghurt mit 0,1% Fettanteil anstatt 6 Laugenbrötchen, zum Mittagessen viel Obst und Gemüse und am Abend beim Video gucken werden keine Süßigkeiten und Chips mehr zerdrückt.“ Maite blieb der Mund offen stehen. Paddy klingelte. „Das hätte sie schon früher machen müssen, und nicht erst, wenn sie kurz vorm Platzen ist!“ Sogleich bekam er eine Ohrfeige von ihr. „Nicht Schlagen!“ meinte Dan. „Bitte klingle, bevor du etwas zu sagen hast, Mapa.“ Sagte John. „Du wirst ab jetzt auch nur noch spezielles Diät-Eis futtern. Und du musst uns versprechen, dass du deine Wut nicht an uns auslässt, wenn deine plötzliche Abschwankung nicht gleich so funktionierst, wie du es dir vorstellst.“ „Versprochen“ willigte Maite ein. „Gut. Dann ist die heutige Sitzung beendet.“ John packte den Notizblock, die Klingeln und Klöppel und seinen Stift in seinen Koffer, bedankte und verabschiedete sich, stand auf und verließ das Zimmer.

 Danach standen die Anderen auf und verschwanden. Jimmy machte den Abwasch, Paddy und Joey gingen mit Finbar gassi. Maite verdrückte mehrere fettreduzierten Joghurts. Barby schnitt die Leinwand zu und Kathy ging zum Nebenboot zu ihrem Mann Vincent. Sean nahm sie mit. John arbeitete jetzt die Konzepte auf, und schrieb sie sauber in sein Tagebuch und Angelo schnappte sich Stift und Papier und sperrte sich in die Toilette ein. Dort schreibt es sich am Besten.

In der Zwischenzeit hat Maite  4 Joghurts gegessen und wollte sogleich wissen, ob sie abgenommen hatte. Siel lief Richtung Toilette, da dort drinnen die Waage stand. Fast hatte sie eine Beule gekommen, da sie gegen die Klotüre rannte und danach erst bemerkte, dass diese geschlossen ist. „Verdammt, wer ist da drin?“ fragte sie, doch Angelo war so in seinen Song vertieft, sodass sie keine Antwort erhielt. Also ging Maite in ihre Kajüte, in der sie auf Barby traf. „Hallo!“ sagte Barby. „Hi Barby, du hast ja schon angefangen zu zeichnen! Sieht ja toll aus. Ich mal gleich mit!“ Und auch gleich kam Jimmy ins Zimmer: „Hey, Mädels, ich hab die Küche startklar gemacht. Darf ich euch beim Malen behilflich sein?“ „Klar doch“ kam eine Antwort.

Nach einer viertel Stunde kam Angelo aus dem Klo gehopst und schrie „Fertig“ (wobei er den Song natürlich damit meinte) Er rannte schnell zu Johnny, um ihm sein neues Songkonzept zu zeigen, der es mit großer Enttäuschung nicht sehen wollte. Also ging er ins Zimmer von Barby und Maite und sah auch Gast Jimmy beim Malen. Er legte den Song beiseite und zeichnete mit.

Eine Stunde später waren auch Joey und Paddy mit Finbar wieder zurück und zeichneten eifrig mit.

Maite hatte bereits das Abendbrot vorbereitet und Barby präsentierte das Werk, als alle am Tisch saßen. „Nur noch John, Kathy, Sean und Mapa haben noch nichts gemalt.“ sagte sie schließlich. Nach dem Essen schrieb John wie gewünscht einen Glückwunsch drauf, Sean malte ein erkennbares Auto drauf, Kathy unterschrieb und zeichnete einen Blumenstrauß, und Dan malte noch einen kleinen Hasen in die rechte, untere Ecke, da Patricia immer „Hasi“ bei ihm war. Am nächsten Tag wollten sie Patricia das Werk schenken. Während die anderen auf der Leinwand rummalten, verschwand Angelo unauffällig und kam mit Songtext und Gitarre wieder an den großen Esstisch zurück. „Ich werde euch jetzt den Song präsentieren, den ich vorhin geschrieben habe.“ sagte er, und fing an zu singen:

If I would tell you how much you mean to me
I think you wouldn´t understand it
So I wait I wait until this way comes
When you will understand me

But I can´t help myself I can´t stop myself
I am going crazy
I can´t stop myself I cannot control myself
I am going crazy

And I love you I want you
 I wanna talk to you
 I wanna be with you
And I love you I want you
I wanna talk to you
I wanna be with you

I cannot change it I´m sure not making it
One big hell of fuss
I cannot turn my back I´ve got to face the fact
Life without you is hazy

And I love you...
 

Kiss me, thrill me don´t say goodbye
Hug me love me don´t say goodbye
Oh oh oh oh oh don´t say goodbye

But I can´t help myself
I can´t stop myself
I am going crazy

I cannot turn my back I´ve got to face the fact
Life without you is hazy

And I love you...
 
Oh uho uho oh, oh uho uho
 
Kiss me goodbye

Im Raum war es total still geworden. Schließlich klatschten alle und waren absolut begeistert. „Und wem widmest du diesen Song?“ wollte Paddy neugierig wissen. „Mir selbst. Ich verschenke meine Songs doch nicht an andere Personen!“ log Angelo. „Soso!“ sagte Joey „Und was war mit Once in a while?“ „Das hat doch überhaupt keinen Zusammenhang!“ meinte Angelo trotzig. Kathy sagte: „Ich werde vorschlagen, dass wir den Song auf unser nächstes Album, das voraussichtlich im Frühjahr erscheinen soll, aufnehmen.“ „Echt super Song, Lino!“ lobte Paddy. “Es würde mich nicht wundern, wenn der Song in die Top 10 kommt.“ Angelo strahlte, dass sein Song seinen Geschwistern so sehr gefallen hat. Doch wenn er es sich genau überlegte, wollte er das ja gar nicht, keinen Top 10 Song, sondern einfach nur einen Ersatzsong für An Angel, den er schon lange nicht mehr hören, singen, ausstehen und ertragen konnte. Dauernd das Gemecker seiner Geschwister, wenn er den falschen Ton traf. Ganz schön nervig! Doch das sollte sich ja dann ändern, mit I can’t help myself. Da der Song jetzt aber auf des Album sollte, konnte er ihn jetzt nicht zuvor auf der Bühne singen. So ein Mist!!! Also muss er wohl oder übel An Angel weiterhin singen, denn wenn seine Geschwister wollen, dass der Song auf die CD kommt, wird das auch sicher so sein, vor allem, wenn Kathy und Vater der Meinung sind, das wusste Angelo genau.

„Ich brauche aber mindestens noch einen von euch, der den Song mitsingt!“ sagte Angelo schließlich und schaute gleich zu Paddy. Dieser jedoch schaute schnell weg, da es ihn gekränkt hatte, wie Angelo über seinen Song, den er vor 1 ½  Jahren noch so toll fand, redete. Da niemand etwas mehr sagte, meinte John „Paddy wird das doch bestimmt tun!“ und puffte Paddy mit seinem Ellenbogen in die Seite. „Okay, okay, ich gebe dir die moralische Unterstützung dazu!“ meinte Paddy genervt. Dann gingen sie alle schlafen und warteten auf den nächsten Morgen.

Am nächsten Vormittag gingen sie dann alle zusammen zu Patricia ins Krankenhaus, die dort noch mindestens ein bis zwei Wochen hausen sollte, und Joey hängte die Leinwand gegenüber Patricias Bett auf. Dann klopfte es an der Türe und eine Krankenschwester betrat das Zimmer. „Was soll das denn bitteschön?“ fragte sie verblüfft, als sie Joey auf einem Stuhl mit Hammer und Nagel in der Hand die Leinwand aufhängen sah. „Wir sind Patricias Geschwister“ antwortete Maite, doch die Schwester war schon wieder draußen. Kurz danach klopfte es wieder und in der Tür standen Kira und Gregor mit einem Blumenstrauß in den Armen. Patricia freute sich riesig, dass die beiden gekommen waren. Die Kellys hatten die beiden mindestens 2 Monate lang nicht gesehen. „Ich habe gestern ein Lied geschrieben und wollte ihn dir vorspielen“ sagte Angelo zu Patricia. „Und ihr zwei werdet die ersten Beiden sein, die den Song außer meinen Geschwistern zu Ohr bekommen.“ fügte er noch schnell dazu und fing an auf seiner Gitarre die ersten Klänge zu spielen. Wie Paddy bemerken konnte, schaute er immer wieder zu Kira herüber, doch danach immer wieder schnell zu seinem Notenblatt, da er sich noch nicht sicher in Text und Noten fühlte. Schließlich war der Song zu Ende und auch Patricia meinte, dass er auf die CD sollte.

Als die Kellys am späten Nachmittag wieder auf ihr Boot kamen, meinte Paddy, als er mit Angelo die Gitarrengriffe einstudierte „Und du bist dir sicher, dass du den Song für niemanden geschrieben hast? Das kam mir heute nämlich so vor...“ „Is ja gut“ unterbrach Angelo „Er ist für Kira!“ und er wurde rötlich und grinste breit. „Ach so, aha, ja ja, für niemand, wie du sagtest...“ grinste Paddy noch breiter. „Ist Kira niemand? Außerdem, ganz schön mutig von dir, finde ich, also ich meine, wenn das die Presse rauskriegt und die Fans, dass du ne Freundin hast, der du so n Hammersong schreibst, bist du gleich wieder nach unten abgerutscht!!!“ „Jetzt Paddy sei schon still, hier ist der Markt!“ und Angelo deutete auf das Notenblatt vor sich. Allmählich nahm er wieder seine normale Hautfarbe an. „Nun ja, da ich jetzt weiß, dass der Song für diese Kira ist, weiß ich gar nicht, ob ich das Ganze überhaupt noch singen möchte. Vor allem bei: I love you, I want you, I wanna talk to you, I wanna be with you und die Strophe, die mit Kiss me… anfängt.” meinte Paddy. „Sie wird es dir schon verzeihen. Und außerdem weiß sie ja gar nicht, dass es ihr Song ist.” „Na gut. Ich bin ja nicht so, Bruderherz“ sagte Paddy. 

Ein Jahr später: Die CD erschien. Patricia ging es wieder gut, Maite hatte 15 kg abgenommen, der Song landete in den Charts von 0 auf Platz 1. „Hui“ strahlte Angelo „Dass ich es doch tatsächlich geschafft habe, einen so großen Hit zu schreiben!“  

Kurze Zeit später kam Wilma, die Reporterin der BRAVO- Zeitschrift, und interviewte Angelo : „Wann hast du den Song geschrieben?“ „Vor ungefähr einem Jahr!“ „Wie lange hast du dazu gebraucht?“ „Nur 15 Minuten, dann war er fertig!“ und Angelo hoffte, dass diese Frage nicht gestellt wird: „Gibt es denn eine bestimmte Person, für die du den Song geschrieben hast?“ Scheiße, was soll ich denn jetzt sagen, dachte er. „Für ein Mädchen!“ antwortete er nach kurzem Zögern. „Willst du den Namen nicht verraten?“ „Nein!!!“ so, das war deutlich. Schließlich verabschiedete sich Wilma und Angelo fand schon in der nächsten BRAVO- Ausgabe den Artikel: Angelo Kelly (14, Kelly Family) kam mit dem Song „I can´t help myself“ (Almost Heaven) auf Platz eins der deutschen Charts. BRAVO gelang es schließlich, ein Interview mit ihm abzuhalten. Er erzählte darin, dass er den Song schon ein Jahr lang auf seinem Schreibtisch liegen hatte und er in 15 Minuten fertig geschrieben war. Er schrieb den Song für seinen Vater, sein Bruder Paddy (18) hat ebenfalls ein Song in den Charts, Platz 4 für den Song „Fell in Love with an Alien“ Er hatte ihn für eine Außerirdische geschrieben, so Paddy. Ob es diese denn wirklich gibt, verriet er nicht. In den nächsten Tagen erscheint voraussichtlich der Videoclip zu diesem Song, der in Irland gedreht wurde. Neben diesem Artikel waren die beiden Songtexte auf englisch und deutsch zu lesen und Angelo war total geschockt. „Für seinen Vater!“ Was würde er denn einen solchen Text seinem Vater schreiben!?“ Sogleich schnappte er sich den Hörer des Telefons und wählte die Telefonnummer der BRAVO „Ja, Angelo Kelly hier. Was soll das?“ Er war für kurze Zeit still. „Na, dass sie schreiben, dass ich den Song für meinen Vater geschrieben habe!!!“ Stille. „Ein dummer Fehler, das glauben auch nur sie, sie..!“ er legte lieber schnell auf, nicht, dass ihm noch ein unangenehmes Wort herausrutscht. Er ging ins Wohnzimmer. „Na?“ sagte Patricia, als sie den genervten Angelo erblickte. „Hast du BRAVO denn nicht erzählt, dass du das Liedchen Kira widmest.“ „Nein, ich sagte nur, dass ich ihn für ein Mädchen schrieb.“ Plötzlich erschrak Angelo „Päääääddddddddddiiiiiiieeeeeehhhh!“ brüllte er so laut, wie es seine Stimme ihm noch erlaubte. „Was brüllst du denn so? Hat Finbar dich angegriffen? Das macht er doch sonst nie!!!“ Langsam kam Paddy ins Wohnzimmer angetrödelt. „Red nicht so nen Quatsch, Finbar liegt auf dem Deck und ist friedlich. Wem hast du es schon alles erzählt, hä? Wem?!“ „Was hab ich erzählt und wem?“ „Patricia auf alle Fälle, dass ich den Song für Kira geschrieben habe!“ „Also erstens habe ich es ihr nicht erzählt und zweitens rege dich mal schnell wieder ab und hör auf, auf mich einzuprügeln, da du gar keinen Grund dazu hast und drittens wenn du noch lauter brüllst, wissen es nicht nur alle unsere anderen Geschwister, sondern noch mindestens 500 Fans, die vor dem Boot stehen und viertens ist es sowieso nicht gut für dich, wenn du kurz vor einem Konzert deine ganze Stimme verbrüllst und fünftens müssen wir gleich losfahren. Also, pack dein Kram zusammen und im Bus werden wir klären, warum Patricia von Kira weiß. Wo ist Patricia denn übrigens hin? Sie saß doch eben noch auf dem Sofa?“ „Weiß nicht, wohin die ist, Paddy.“ sagte Angelo leise und er ging auf sein Zimmer um seine Sachen zusammen zu packen.  

Als sie im Bus waren, fragte Paddy heimlich Patricia, von wem sie von Kira weiß. „Ach, das dachte ich mir schon die ganze Zeit . Weiß sie denn schon von ihrem Glück, oder wie man das auch immer nennen mag? Außerdem hat es Maite mir vorgestern erzählt.“ „Alles ok!“ rief Paddy und war schon auf das obere Stockwerk der roten Kellydoppeldeckerbusses gerannt. „Lino! Lino! Maite hat getratscht!“ „Au, mann!“ rief Angelo fluchend. „Eines Tages werde ich ihr noch das Fell über die Ohren ziehen!“ „Hast du was gesagt?“ hörten sie plötzlich Maite’s Stimme. „Äh, ja, also, nein, woher weißt du von Kira und mir? Und sag jetzt bloß nicht von Paddy, sonst geht’s euch beiden schlecht!!!“ drohte Angelo und drückte Maite gegen einen Schrank. „Lass mich los!“ meckerte sie. „Sonst sag ich dir gar nix!“ Angelo ließ sie wieder los. „Ich weiß es nicht von Paddy, ich hab nur ganz zufällig euer Gespräch mitverfolgen können, als du es ihm erzählt hast. Und da ich mich ja immer so sehr für Neuigkeiten erzähle, dachte sich die liebe Maite,...na ja....“ „Wem hast du es denn alles erzählt, sag schon!“ fiel Angelo ihr ins Wort. „Na ja, so fast allen, aber nur in der Familie, Kira nicht, und sonst auch noch niemand. Aber reg dich doch ab, Linchen. Irgendwann werden sie es sowieso alle wissen, spätestens an eurer Hochzeit, und ich glaube, sie wussten es auch schon, bevor ich es ihnen erzählt hab. Wusste ich ja auch schon, aber erst dann war ich eben fest davon überzeugt!“ „Maite, Maite, na wenn das so ist, dir kann man eben einfach nicht böse sein. Aber du machst für mich den Küchendienst, da du mich verpetzt hast, ok?“ „Ok!“

Und dann waren sie in Dortmund und gaben ihr Konzert....

*T*H*E***E*N*D

Jana Müller

 Paddys Liebe zu Tieren

Paddy hatte einen Gedanken. Er zog sich schnell einen Mantel über und sah sich das alte Schloss an, in dem sie früher hausten. Ja, hier rings um das hatte er genug Platz, und Tiere mochte er schon immer. Danach ging er wieder heim.

Er fing an zu packen. Er wollte hier ausziehen und in das leere Schloss zurückkehren. Ihm war klar, dass er nur das unterste Stockwerk bewohnen würde und seinen Bauernhof mitnehmen würde. Dazu gehörten Pumba, das Hausschwein, Sammy, seine Katze, Heidi, eine Ziege und noch Günther, den Hasen, den er von Herrn Jauch zu seinem 22. Geburtstag geschenkt bekam.

Paddy beschloss kurzerhand in den Zoo zu gehen. Er zahlte Eintritt und suchte den Zoodirektor, dem er erzählte, dass er ihm ein paar Tiere abkaufen möchte. Der gute Mann stimmte zu und bat ihn, die Tiere, die er gerne hätte, aufzuschreiben. 

Paddy schritt also durch den Zoo. Beim ersten Käfig blieb er stehen: „Wie süss!“ rief er entzückt und schrieb Warzenschwein auf den Zettel, den er vom Direktor bekommen hatte. Er lief zum nächsten Käfig. „Wie süss!“ rief er erneut und notierte sich Nilpferd. Als er am Affenkäfig ankam, wurde ihm bewusst, dass er auf jeden Fall einen Affen halten wollte. Er notierte sich Schimpanse, Gorilla und Orang-Utan. Er gelangte zu den Seehunden. „Das ist genau das Tier, das ich gesucht habe!“ rief er begeistert. Er stieg über das Geländer und umarmte einen Seehund, der sich eben auf einem Stein sonnte. Paddy verließ wieder den Käfig und notierte sich Seehund. Nun ging er zu den beliebtesten Zootieren: Elefant und Giraffe: Diese beiden schönen Tiere durften nicht fehlen. Die Giraffe würde das Turmzimmer bekommen, dann würde er das Dach abmontieren und sie könnte ihren Kopf herausragen lassen. Wie ulkig! Paddy kam weiter zu den Krokodilen, doch die waren ihm zu flach, das nahm er nicht. Weiter zum Streichelzoo. Ein Pferd und ein Schaf ließen sich gleich streicheln. Die wollte er haben, Genau die! Also fragte er den Wärter, der gerade den Stall ausmistete wie die Tiere hießen und notierte sich dann: Schaf Molly und Pferd Dixi. Er gelangte zum Bärengehege. Er wählte einen Panda, da der so schön bunt wäre. Er kannte Bären sonst nur in braun. Da hatte er ja was ganz besonderes gekauft. Die anderen werden staunen! Also schrieb er bunter Bär auf. Dann entdeckte er noch so ein besonderes Tier: Ein gesteiftes Pferd! Auf der Tierinfo, die an jedem Käfig angebracht war, schaute er nach und schrieb dann schließlich Zebra ab. Er lief in Richtung Vögel. Da, diese wunderschönen Pfaue, die so wunderschöne Räder schlugen, die musste er haben. Also notierte er sich die Schönheiten, sowie auch rosa Störche, die sich als Flamingos rausstellten. Beim nächsten Gehege freute er sich tierisch: „Ihr könnt ja lustig watscheln! Und angezogen seid ihr auch noch! Den Frack werde ich euch daheim ausziehen, das ist ja Tierquälerei! Ich nehme euch alle, dass ihr davon befreit werdet!“ Paddy notierte sich: alle Pinguine. Im Reptilienhaus sah er gleich das nächste Highlight: Oh, das Tier müsste er haben, das konnte ja zaubern! Ob es viel kostet? fragte er sich und schrieb Chamäleon auf. „Oh Gott, wie süss!“ rief Paddy, als er eine Schlange sah. „Die macht sich bestimmt gut auf meinem Schlangenledersofa!“ Und auch Schlange notierte er sich. Als nächstes kam er bei den Kängurus an. Auch ein solches wollte er haben, denn er könnte es zum Einkaufen mitnehmen, dann bräuchte er keine Tasche mehr mitnehmen. Und wenn er nicht mehr laufen wollte, dann setzt er sich einfach in den Beutel dazu. Er notierte sich Känguru. Als er das Nashorn sah, wusste er gleich, dass er es nehmen würde. „Es sieht so traurig aus!“ murmelte er vor sich hin, während er es aufschrieb. Eigentlich wollte er kein Raubtier kaufen, aber diesem Löwenbaby, das mutterseelenallein in der Käfigecke saß, konnte er nicht wiederstehen. Er würde es mit der Flasche großziehen. Also notierte er sich Löwenbaby.  

Nun war er wieder am Eingang angekommen und hatte den Rundgang durchgemacht. Dort traf er wieder den Zoodirektor und übergab ihm seine Liste, sowie seine Adresse und ging zufrieden nach Hause.  

Der Zoobesuch   wäre also geschafft, dann kommt jetzt also das Tierheim dran. Auch diesem Tierpfleger erzählte er sein Anliegen und sah sich um. Als erstes wollte er sich wider einen Irischen Wolfshund anschaffen, wie Finbar und Colin (seine früheren Hunde) auch welche waren. „Ein Meerschweinchen, wie niedlich!“ rief er „Dann habe ich ja schon drei Schweine: Ein Meerschweinchen, ein Hausschwein und ein Warzenschein. Und da sich Meerschwein alleine nicht wohlfühlen, nahm er gleich den ganzen Wurf. Nun hatte er also 8 Stück. Er suchte sich noch ein Goldfisch und ein Goldfischglas aus, welches er dann auf den Schreibtisch stellen wollte. Schildkröten und Chinchillas durften ebenfalls nicht fehlen. „Na, so ein farbenprächtiges Tier möchte ich auch noch haben“ Als das Tier ihn nachäffte, gefiel es ihm gleich noch viel besser. „Dann können wir miteinander reden, dann bin ich nicht immer so allein!“ Er nahm noch eine Wüstenrennmaus, einen Hamster und Degus. Er schrieb dem Tierpfleger, der sich riesig über die große Abnahme freute, einen Zettel mit seiner Adresse und ließ sich die Tiere in den kommenden Tagen liefern. Bald werden alle Tiere einziehen!!! 

Nach 1 ½ Wochen kamen die Tiere. Paddy hatte schon das Schloss tiergerecht hergerichtet. Nun war für ihn ein tierisch toller Traum in Erfüllung gegangen!

**T*H*E***E*N*D*

Jana Müller

 Urlaub mit Hindernissen

„Ich glaub’s nicht“ schrie Paddy und tanzte durchs Zimmer. „Ich habe gewonnen!“ Er riss den Mantel vom Haken und ging zu Angelo. 

„Angelo, Angelo, ich habe gewonnen!“ brüllte Paddy durch die Wohnung. „Aha!“ kam Kiras Stimme aus dem Hinterhalt. „Und was, bitte schön? Wieder eine Päckchensuppe? Haha.“ „Nein, eine Reise für 4 Personen  nach Andalusien. Für 2 Wochen.“ „Andalusien!“ rief Kira und klatschte begeistert in die Hände. Nun kam Angelo zu Wort: „Nein, Kira, da gehen wir nicht hin. Ich jedenfalls nicht.“ „Das kannst du doch nicht tun!“ brüllte Kira ihn an. „Ähm, wenn ich auch noch mal kurz was einwenden dürfte: Ich habe euch noch gar nicht gesagt, ob ich euch mitnehme!“ grinste Paddy. „Das kannst du mir nicht antun!“ sagte Kira mit weinerlicher Stimme. „Möcht’ ich auch gar nicht, na!“ meinte Paddy. „Aber Kira“ sagte Angelo traurig. „Joey hat mir doch versprochen, dass ich auf Luke aufpassen darf, solange er beim Marathon und Tanja beim Fotoshooting übers Wochenende ist.“ „Ach was, das hat er doch nur so gesagt, weil 1. du dann endlich nicht mehr dauernd gefragt hast, wann du endlich auf ihn aufpassen darfst, und 2. er dir das Kind niemals anvertrauen würde. Er ist erst knapp 2 ½ Monate alt, bis dahin 3. Das Kind braucht verantwortungsvolle Hände, ich meine, bei mir würde so was dann schon klappen, im Gegensatz zu dir, also sei froh, dass du mich hast, ok. Danke!“ erklärte Kira im erhobenem Ton, bis Paddy ihr ins Wort fiel: „Jetzt streitet nicht! Ich hab nämlich eine Idee!“ „Und die wäre?!“ fragte Kira. „Wir könnten Luke ja mitnehmen, dann wären wir 4 Personen.“ „Au ja!“ rief Angelo begeistert. „Du glaubst ja wohl nicht im ernst, dass Joey & Tanja ihn uns mitgeben würde. Außerdem müsste ich dann andauernd Ersatzmama spielen und könnte mich dann nicht erholen.“ „Das werden wir schon schaffen!“ meinte Angelo. „Ich rufe gleich mal Joey an!“ Angelo verschwand in die Garderobe und Kira meckerte: „Hoffentlich funktioniert euer Plan nicht. Man kann doch so ein kleines Baby nicht zwei Verrückten für 2 Wochen ausleihen. Nein! Nicht mal für einen Tag würde ich meine Kinder jemandem mitgeben, wenn ich mal welche habe!“ „Auch mir nicht?“ fragte Paddy dazwischen. „Nein, auch dir nicht!“ Kira lief mit erhobenem Kopfe zu Angelo, um am Telefonhörer zu lauschen. Doch Angelo hatte gerade aufgelegt. Er guckte verärgert: „Wir bekommen ihn überhaupt nicht! Er will ihn jetzt Maite geben, da er dort anscheinend besser aufgehoben wäre, obwohl ich doch Kinder so mag und so gerne Babysitter spiele!“ „Na dann kannst du ja mitkommen!“ freute sich Kira. „Wen möchtest du denn als 4. Person dann mitnehmen?“ fragte Angelo verzweifelt. In dem Moment klingelte das Telefon. Angelo sprang auf: „Ich geh ran! Vielleicht hat es Joey sich soeben anders überlegt!“ Als er wieder aufgelegt hatte, fragte Kira: „Und?“ „Kathy war’s. Sie hat mir Sean angedreht, da ihn das Waldheim seit den letzten Sommerferien nicht mehr aufnehmen möchte. Auch kein Wunder, was der alles angestellt hatte.“ „Also geht Sean jetzt mit?“ fragte Paddy lustig. „Ja, er freut sich schon drauf. Er ist zwar schon 8 und keine 3 Monate mehr, obwohl ich die 3 Monate viel süßer fände, aber wenigstens ein Kind dabei. Das reicht ja schon, um Quatsch zu machen. Außerdem war Sean bei mir immer ganz lieb!“ „Natürlich, weil du auch so ein Quatschkopf ist und vom Geist seit ihr wahrscheinlich auch gleich! Wart’s ab, bis wir mal eigene Kinder haben, dann wird dir das Aufpassen schneller vergehen, als du gucken kannst!“ meckerte Kira. Sie ging in die Küche. Ihr war gar nicht Recht, dass Sean mitkommt. „Wer will einen Himbeertee?“ fragte sie in die Runde. „Ich“ schrieen beide zurück. „Hast du auch was gebacken?“ fragte Paddy. „Ja, erst heute Morgen einen Apfel- Mandel- Kuchen!“ „Ich meine, ich esse dann lieber Kekse, falls so was da ist!“ sagte Paddy, während er auf den Keksteller guckte, der vor ihm stand. Angelo grinste. Auch er kannte Kiras Backkünste, doch er wollte mal nicht so sein und bestellte sich so ein Stück Kuchen á la Kira. Kira deckte den Tisch und dann aßen sie  alle, was sie wollten. 

Als der Tag der Abreise gekommen war, versammelten sich alle bei Angelos Haus, der alle zum Flughafen fuhr. Schließlich hatte er ja jetzt seinen Führerschein.

Die Zeit auf dem Flughafen verlief recht gut, außer dass Sean nicht wollte, dass seine Reisetasche kontrolliert wird, da darin seine Wasserspritzpistole 1A drin hatte. Doch auch dies gelang schließlich, denn die Kellys waren ja nicht das 1.Mal auf einem Flughafen. So stiegen sie dann ins Flugzeug ein. Paddy musste neben Sean sitzen, da Kira sich neben Angelo platzierte. „Ich will dann aber auch jeden Tag ein Eis oder mehrere Eis, Onkel Paddy.“ „Ja, Angelo wollte dich mitnehmen, da wird uns schon eins kaufen.“ Als es Kira am Ende etwas übel wurde, meinte Angelo, dass er sich schnell zu Paddy setzen muss, weil er noch etwas Wichtiges mit ihm besprechen müsste, wegen der Ankunft am Hotel, usw. und er mit Sean kurz tausche. Kaum hatten die Beiden getauscht, wollte Kira schnell eine Spucktüte, Sean wollte ihr aber keine geben. Na ja, selber schuld. Schnell ging er zur Toilette, um sich mit Toilettenpapier trockenzureiben.  

Das Flugzeug war gelandet und die 4 ließen sich von einem Chauffeur abholen und zum Hotel fahren. An der Rezeption bekam Paddy den Schlüssel für Zimmer 234. Als Kira nach ihrem Schlüssel fragte, musste ihr enttäuschender Weise gesagt werden, dass es keinen Schlüssel für ihr Zimmer gibt, da es dasselbe ist, wie Paddys. Sie haben also eine Vierersuite. Dass hat Kira schon schwer gestunken. Paddy machte dann den Vorschlag, dass Kira und Angelo in das Ehebett liegen, er und Sean im Nebenzimmer im Etagenbett. Sean wollte natürlich gerne oben liegen.  

Als nach einer Stunde die Koffer ausgepackt und verstaut waren, gingen sie in die Stadt „El Rocio“, in der sie für 2 Wochen jetzt wohnten. Sean, Kira und Paddy bekamen von Angelo einen Eisbecher spendiert. Am Abend gingen sie in den Speisesalon und aßen gemütlich Paella. Als sie in ihrem Zimmer waren, wollte Sean es nicht lassen, Verstecke und Fange zu spielen. Alle rannten ihm hinterher, nachdem er aus dem Kleiderschrank Kiras neuestes Kleid, welches als Überraschung für Angelo und den letzten Abend werden sollte, anhatte, und allen 3 mitten ins Gesicht mit seiner Wasserpistole spritzte. Schlafen gehen wollte er natürlich auch nicht, sondern lieber den Film im Fernsehen mit den Großen ansehen. Sobald Sean oben in seinem Etagenbett war, spuckte er herunter, dass derjenige es abwaschen musste und er so eine Gelegenheit zu fliehen hatte. Schließlich hatte Angelo die passende Idee: Er holte mehrere Seile und fesselte Sean ins Bett. Erst als Paddy ihm seinen Ball in den Mund stopfte, hörte er auf zu brüllen. Am heutigen Abend waren alle total fertig.  

Am nächsten Morgen befreiten sie Sean wieder und sie wollten zum Strand aufbrechen. Dort wollten sie dann ein Boot mieten und über das Mittelmeer fahren. Das Wasser war klar und schön blau. Es war sehr ruhig. Sean auch. Er war vom vorherigen Abend heiser. „Was machen wir morgen?“ fragte Kira in die Runde, als sie auf dem Boot waren. „Wir können ja morgen in den Tierpark gehen,“ meinte Paddy. „Sean würde das bestimmt auch gefallen,“ sagte Angelo. „Biiu“ brüllte Kira „du denkst auch immer nur an Sean, Luke oder sonst irgendwelche Kinder. Denk doch endlich mal an mich!“ „Ach so,“ sagte Angelo. „Ich verstehe, du willst morgen am Strand mit Andalusiern ausreiten, nicht wahr?“ „Schon besser, schon viiiel  besser“ rief Kira und klatschte in die Hände. „OK, dann reitest du aus und wir gehen in den Tierpark,“ sprach Angelo. „Wir 4 werden morgen früh um 8 Uhr zusammen ausreiten. Meinetwegen gehen wir übermorgen in den Tierpark,“ empörte Kira, als sie den ersten Regentropfen abbekam. „Lass uns umdrehen und am Ufer wieder anlegen. Dann sitzen wir in die Strandbar und Angelo spendiert uns Cappuccino,“ sagte Kira. „Und Sean?“ fragte Angelo. „Der kriegt auch irgendwas, aber du gleich nicht, du fängst nämlich schon wieder an, von ihm zu reden, und du weißt, dass ich ihn nicht dabei haben wollte, also möchte ich ihn weder sehen, noch hören, noch riechen. Habt ihr das aufgenommen in euer durchlöchertes Hirn?“ Kira wurde dabei immer röter und lauter und nach dieser Moralpredigt waren sie am Ufer angelangt.

In der Strandbar gab es dann für Kira einen Cappuccino. Für Paddy einen Cocktail, für Angelo eine Schokomilch. Sean suchte sich einen Trioeisbecher mit heißen Himbeeren aus. Kira zahlte. Es hatte aufgehört zu regnen, und nun wollten sie noch ein bisschen an den Strand. Paddy hatte einen Sonnenschirm ausgeliehen. Die Sandelsachen suchte Sean sich von anderen Kindern höchstpersönlich zusammen. Kira hatte ihren Bikini bereits an. Angelo und Paddy gingen noch zum Hotel zurück, um sich Badehosen zu holen. „Bring noch meine Sonnenbrille mit“ schrie Kira dazwischen. „Ja, machen wir. Wir bringen auch ein paar Badetücher und ein wenig Sonnencreme mit“, meinte Angelo. „Nicht nötig,“ meinte Kira. „Sonnencreme ist da, könnt ihr für 50 Cent bei mir erwerben und ein Badetuch habe ich auch. Aber ihr könnt mir ja noch meine aufgeblasene Luftmatratze mitbringen.“ „OK, machen wir“, sagte Paddy und sie liefen los. 

Dort angekommen, fanden sie Kiras Luftmatratze. Paddy steckte Kiras Sonnenbrille und seine Badehosen ein. Angelo konnte seine aber einfach nicht finden. „Ich glaube, die habe ich daheim vergessen, Paddy. Kannst du mir nicht eine leihen“. „Nein, da passt du doch nicht rein, wir gehen jetzt in die Stadt und du bekommst eine neue Badehose. Am besten gleich zwei. Weil wir noch eine brauchen, wenn die andere nass ist!“ „Nehmen wir für Sean auch noch welche mit, okay. Und ich sehe es nicht ein, Kira die Sonnencreme abzukaufen. Wir kaufen uns einfach unsere eigene im Laden“, sagte Angelo. Sie machen sich auf den Weg. 

Paddy legte eine Sonnencreme in den Einkaufswagen, den er vor sich schob. Angelo blickte verdattert die Badehosen an. „So was knallbuntes kann man doch nicht tragen“, schrie er entsetzt. „Da musst du durch“, meinte Paddy. Da es in Angelos Größe nur noch 2 verschiedene gab, blieb ihm nichts anderes übrig, als die zu kaufen. Die eine war neonorange mit grünen und gelben Hawaiiblumen darauf. Die andere sah aus, wie eine Spanienflagge: rot-gelb-rot. Sie kauften noch eine Tüte Haribo und dann ging es auf zum Strand... 

Währenddessen nervte Sean Kira: „Kira, baust du mit mir eine Sandburg?“ „Nein, verdammt noch mal, ich lese gerade meinen Pferderoman!!!“ „Kira, ich will ein Eis“. „Jetzt nicht, Sean. Du hast vorhin erst eins gehabt.“ „Kira, ich muss mal.“ „Dann geh, dort hinten sind Toiletten.“ „Kommst du mit?“ „Nein! Ich sonne mich hier und lese meinen Pferderoman!!! Warte auf Angelo, der wird schon mit dir gehen. Und jetzt komm her, gib mir 50 Cent. Ich creme dich ein wenig ein, damit du keinen Sonnenbrand bekommst.“ Er tat was Kira sagte. „Kira, du cremst mich doch gerade ein, dann kannst du ja gleich danach mit mir eine Sandburg bauen. Wie ich sehe, liest du gerade keinen Pferderoman.“ „Nein, ich werde gleich meinen Mittagsschlag halten. Deine Onkels werden sich schon um dich kümmern.“ Kira legte sich hin und schlief ein. Sean buddelte Kira bis zum Kopf komplett in den Sand ein.

Dann kamen Paddy und Angelo. „Hey Kiki!“ rief Angelo von weitem. „Kira schläft“, rief Sean! „Was machst du denn da, Kiki, war dir kalt?“ Sean kippte einen Eimer Wasser, den er eben geholt hatte, über Kiras Kopf. Sie erwachte mit einem lauten „Aaaah!“ Angelo wiederholte seine Frage. „Dreimal darfst du raten, wer mich zugebuddelt hat!“ antwortete Kira. „Und was hast du denn für eine scharfe Badehose an, Lino?“ lachte Kira. „Du sollst mit Sean eine Sandburg bauen und aufs Klo muss er auch, Angelo. Wollt ihr ein wenig Sonnencreme von mir erwerben?“ „Nein Danke, wir haben uns selbst welche gekauft“ meinte Paddy grinsend und Kira wurde knallrot, als ob sie keine Sonnencreme hätte. Angelo warf ihr die Luftmatratze hin und legte die Tasche mit den Badetüchern ab. Er holte eine Badehose von Sean heraus und ging mit ihm zur Toilette. Paddy fing schon mal an, den Sandeleimer zu füllen. „Ihr habt die Luftpumpe vergessen. Blase bitte meine Luftmatratze auf, Paddy.“ „Nee, ganz sicher nicht. Da geht mir sonst die Puste aus und es ist doch so heiß. Ich strenge mich jetzt nicht an.“ Auch Angelo, der gerade Hand in Hand mit Sean und einem Eis ankam, wollte das Ding nicht aufblasen. Sean sagte: “Ich will die Luftmatratze aufblasen, Kira, aber nur, wenn ich die 50 Cent von der Sonnencreme wiederbekomme, und ich auch mal draufliegen darf.“ „OK“, meinte Kira schließlich und gab ihm die 50 Cent zurück. „Oh, Paddy, du hast ja schon angefangen, die Sandburg zu bauen“ bemerkte Angelo. „Hm“, antwortete Paddy. Als die Luftmatratze aufgeblasen war, halb Sean beim Bau der Sandburg mit. Nebenher wurde Haribo genascht. Als die Burg fertig war gingen alle 4 ein wenig ins Wasser. Da Kira jedoch einen Fisch im Wasser erblickte, ging sie schnell lauf schreiend an ihren Platz zurück. Sie nahm ihren Pferderoman wieder zur Hand, doch dann erblickte sie die Sandburg. Rasch stand sie auf und blickte zu ihren 3 Jungs, die im Wasser mit einem Wasserball spielten. Schnell trat sie mit ihrem linken Fuß öfters auf die Sandburg, legte sich danach wieder hin und las weiter. 

Als eine halbe Stunde später die 3 aus dem Wasser kamen, fing Sean an zu weinen. „Jemand hat meine Sandburg kaputt gemacht.“ „Ach, wie schade“, fügte Kira hinzu. „Wir bauen ne neue, wenn wir wieder an den Strand kommen, okay?“, munterte Angelo Sean auf. „Wir gehen zu den Umkleiden, uns frische Badeklamotten anzuziehen“, sagte Angelo. „Ach, ihr habt frische Badebekleidung mitgebracht? Wo ist mein trockener Badeanzug?“, fragte Kira. „Wir haben dir keinen mit, da wir dachten, du hättest für dich selbst gesorgt“, meinte Paddy und rannte Richtung Umkleide. Angelo nahm Sean auf den Arm und rannte hinterher. Am Abend gingen sie wieder heim. 

Der nächste Tag war gekommen. Kira war super gelaunt. Heute wollten sie ausreiten. Sie liehen sich auf der Pferderanch „Caballo“ drei Pferde. Angelo nahm Sean zu sich auf ein Pferd. Sie ritten zum Strand, und aßen dort wieder ein Eis. Am Abend kamen sie wieder bei „Caballo“ an und liefen zum Hotel zurück.  

Einen Tag später war Paddys Tag. Es ging in den Tierpark. Dort fand er viele ach so niedliche Tiere wie Hirsche, Wildschweine, Streicheltiere, Antilopen und auch viele Vögel.  

Doch auch die schönsten Ferien vergehen, und so mussten die 4 wieder nach Hause fliegen. Als sie im Flugzeug saßen, sagte Kira: „Weist du, auf was ich mich am meisten freue, Lino?“ „Nein“. „Dass wir endlich Sean wieder los haben“. „Los haben? Warum los haben. Er hat 6 Wochen Ferien und 2 sind jetzt rum...“

*T*H*E***E*N*D*

By Jana Müller

 Das Hausgespenst 

„Und du bist dir sicher, dass du nicht mitkommen kannst?“ fragte Patricia. „Au, nein, nein, Patricia; sicher nicht!“ schrie Paddy. Patricia fasste ihm auf die Stirn. „Du bist gar nicht mehr heiß, Paddy – du hast gar kein Fieber, stimmt’ s?“  „Doch! Mir ist ja sooo heiß!“ „Dann hole ich mal das Fieberthermometer.“ Patricia verschwand. „Scheiße“ fluchte Paddy leise. Patricia betrat wieder Paddys Kajüte und steckte ihm den Thermometer in den Mund. „Wie oft habe ich es dir schon gesagt, dass der Hund nicht in dein Bett liegen soll?“ meckerte Patricia, als sie Finbar aus Paddys Bett drückte, und dieser sich in Angelos verkroch. Patricia stöhnte: „Sag mal, wo ist denn die Erziehung bei diesem Hund?“ Sie zog Paddy das Thermometer heraus. „37,2! Passt doch!“ freute sich Patricia. „Das Fieber kommt aber bestimmt gleich wieder!“ meinte Paddy. „Meinst du denn, ich merke nicht, dass du dich vor den 3 Zeltkonzerten in Bochum drücken willst? Ich weiß zwar nicht, was du vorhast, aber das nehme ich dir nicht ab.“ „Nein, stimmt nicht. Ich will mich vor gar nichts drücken, und außerdem muss ich doch auf Angelo aufpassen!“ „Wieso? Der geht doch auch mit, soweit ich weiß!“ „willst du ihn auf der Bühne tot umfallen sehen?“ fragte Paddy entsetzt.“ „Wieso dass denn?“ fragte Patricia. „Na, er hat doch ne sooo schlimme Erkältung, und wenn er beim Singen keine Luft durch die Nase bekommt, erstickt er.“ erklärte Paddy. „Na, wenn das so ist...Es ist zwar noch niemand bei uns wegen einer Erkältung beim Singen gestorben, weil er keine Luft bekommt, aber ich habe es satt, mich mit dir darüber herumzuärgern! Macht doch, was ihr wollt!“ beleidigt lief Patricia aus dem Zimmer heraus.

Am Nachmittag fuhr der Kelly-Bus ab. Paddy und Angelo winkten ihnen und grinsten sich an.

„Was machen wir jetzt?“ fragte Angelo. „Keine Ahnung, was du vorhast. Ich auf jeden Fall werde mal schauen, ob sich etwas essbares für heute Abend im Kühlschrank befindet.“ Paddy ging in die Küche und Angelo lief ihm hinterher. „Wie wär’s mit Fisch?“ fragte Paddy. „Den müsste ich dann jetzt schon einschalten, denn der braucht glaube ich ein paar Stunden!“ „Ok, Paddy, aber: Hab ich denn wirklich so ne schlimme Erkältung?“ „Ach was, du bist genau so gesund wie ich, denn ich habe ja auch kein Fieber, aber ich wollte uns halt vor den langweiligen Zeltkonzerten retten, weil ich weiß, dass du sie genau so wenig magst, wie ich!“ Paddy haute den Fisch in die Pfanne.

„Ich werde jetzt was zeichnen!“ sagte Paddy. „Dann ist mir aber langweilig!“ meinte Angelo. „Dann geh am Besten unter die Dusche, du riechst. Und diese grauen Hundehaare machen sich auf deiner Kleidung auch nicht gut, glaub’ s mir!“ „Ok, Paddy!“

Angelo steckte seine Kleidung in die Waschmaschine und schaltete sie ein. Paddy zeichnete einen wunderschönen Hund, der Finbar glich, bis er einen unheimlich lauten, schrillen Schrei aus dem Badezimmer hörte.

Sofort sprang Paddy auf und lauschte an der Badezimmertüre. „Lino?“ fragte er. „Geht’s dir noch gut? Was ist passiert?“ „Kalt“ sagte Angelo. „Eiskalt, es kommt kein warmes Wasser, Paddy!“ „und ich dachte schon, du wärst ersoffen. Du musst auf Warmwasser stellen, sonst bleibt das Wasser auch kalt! Vielleicht nützt dir das was.“ schlug Paddy vor. „Danke, das weiß ich auch, bin ja nicht blöd, es ist ja auch auf warm. Aber es kommt trotzdem eiskalt raus.“ brüllte Angelo zurück. „Na, dann musst du eben kalt duschen. Ich bin jetzt wieder weg, bis dann.“

Paddy ging wieder an seinen Platz und zeichnete weiter, bis Angelo an ihm vorbeilief, in der Badehose bekleidet. „Was hast du denn jetzt vor?“ fragte Paddy. „Da das Wasser in der Dusche so kalt ist, bade ich eben kurz im Rhein.“ Angelo lief weiter. „Du weißt aber schon, dass wir nicht Hochsommer haben, Lino, na? Wir haben den 4. November und es hat 7 Grad draußen!“

Doch Angelo war schon weg. Paddy schnappte sich den Regenschirm und seine dicke Winterjacke, zog sich seine Stiefel an und ging hoch aufs Deck. Er erblickte Angelo, im Wasser planschend. „Ach, Lino, ich wollte dir gerade nich sagen, dass es wie aus Eimern regnet, und du dich nur aufs Deck stellen musst, dass du geduscht wirst.“ Er machte eine kurze Pause. „Ziemlich kalt da unten, was? Soll ich dir den Rettungsreifen geben?“ Total verfroren nickte Angelo.

Nun lag er in seinem Bett, warm angezogen, und zähneklappernd. „Irgendwie riecht’ s hier seltsam“ meinte Angelo, gerade in dem Moment als Paddy aufsprang und schrie: „Ach je, der Fisch!“ Den konnten sie nun nicht mehr essen, und so schnitt Paddy Brot herunter und sie aßen ein Wurstbrot, während sie den restlichen Abend noch ferngesehen haben.

Als sie spät am Abend im Bett lagen:

„Jetzt glaubt uns Patricia wenigstens, dass du erkältet bist“ meinte Paddy, während Angelo hustete. „Psst!“ meinte Angelo. „Hörst du das auch?“ „Was?“ fragte Paddy, „ich höre nichts!“ „Doch, das war bestimmt ein Geist! Oder es sind die Fensterläden!“ „Lino, jetzt habe ich es auch gehört. Und Fensterläden haben wir hier auf dem Boot nicht!“ „Also war’s ein Gespenst oder ein Geist“ sagte Angelo überängstlich. Er machte das Licht an. Er schaute sich zusammen mit Paddy im Zimmer um. Nichts. Nun hörten sie auch kein Geräusch mehr. Also knipste Angelo das Licht auch wieder aus. Aber nicht für lange Zeit, denn 5 Minuten später war das Geräusch wieder da. Plötzlich ließ Paddy einen lauten Schrei heraus. Angelo ebenfalls, da er sich wegen Paddy so erschrocken hatte. „Was...ist los?“ fragte Angelo. “Da hat mich was in den Fuß gezwickt. Mach mal Licht an, bitte!“ Angelo knipste das Licht an. Paddy schaute nach: „Ach, Molly, was tust denn du hier?“ rief Paddy erfreut und nahm das kleine weiße etwas auf seine Hand. Es klingelte die Turmuhr zu 23 Uhr. Paddy lief schnell in Barbys Kajüte zurück und setzte ihre Maus wieder in den Käfig zurück. Als er wieder in seinem Bett lag, konnte man schon wieder dieses „Huuuhuuu“ hören. „Paddy, ich bin ja eigentlich doch sehr sehr mutig, doch heute habe ich – nein, nicht Angst – aber eben einfach ein komisches Gefühl“ meinte Angelo mit zitternder Stimme. „Ach, fang bloß nicht wieder mit deinen komischen Gefühlen an, hörst du, sonst fangen wir nur wieder zu streiten an!“ „Ja, ok, Paddy, aber wenn es halt so ist!“ „Kann ich auch nichts gegen machen, na!“ meinte Paddy, als es bereits halb 12 läutete. Draußen hat es stark angefangen zu regnen und die prasselnden Regentropfen machten die Situation noch unheimlicher. „Und wenn jetzt das Krümelmonster kommt, Lino, was machen wir dann?“ „Ich weiß nicht, Paddy!“ „Du, Lino, ich glaube, ich komme jetzt zu dir ins Bett rüber, wenn du es mir gestattest. Dann hast du keine so große Angst – ich meine, komische Gefühle – mehr. Ich hole dann auch noch schnell Ohrenstöpsel, sodass wir schlafen können. Es ist schon bald Mitternacht, ich meine, bevor die Geister kommen, na!?“ „Ich bin froh, wenn du zu mir kommst, aber ich komme mit, wenn du die Stöpsel holst, nicht, dass dir was passiert!“ sagte Angelo. Paddy darauf: „Ja, nicht, dass dir was passiert, na, Angelo?“ So gingen sie also in Jimmys Zimmer herüber, der eine Ohrenstöpselsammlung besaß. Wo immer er welche sieht, im Supermarkt, im Studio, auf der Straße,... nimmt er sie mit. Der Boden war kalt und es war dunkel. Sie tasteten sich an der Wand entlang und kamen glücklich wieder an Angelos Bett, in das sie sich dann legten.

Am nächsten Morgen wachten sie um 9 Uhr auf. Kein Gespenst hatte sie gefressen. Gefrühstückt wurde nicht. Es hatte immer noch nicht aufgehört zu regnen. Doch Paddy hatte sich fest vorgenommen, mit Finbar heute auf den Parcours zu gehen, um ein wenig Agility zu trainieren. Natürlich ging Angelo auch mit und so nahm Paddy einen Regenschirm und Angelo zog Finbar ein Regenkostüm über, sodass er danach nicht so stinkt, wenn sein Fell nass wird. Praktisch, dass es auf dem Hundeplatz auch etwas essbares für 2- und 4-Beiner gibt. So gab es zu Mittag Pommes und Schnitzel für Angelo und Spätzle mit Gulasch für Paddy. Als sie wieder vor dem Boot standen, gab es nur ein Problem: Der Schlüssel lag auf der Kommode im Flur. So musste einer von Beiden ins Wasser und am Boot hochklettern. Dieser Einer war Angelo, da „er es schon gewohnt sei, in den Rhein zu hopsen“, so Paddy. Paddy warf Angelo den Regenschirm zu, sodass Angelo mit dem Stil den  Schlüssel durch das gekippte Fenster holen konnte. Paddy fand es sehr praktisch, dass Finbar als Irischer Wolfshund so groß ist, dass er sich darunter setzen konnte, denn: Er will ja schließlich nicht nass werden. Angelo hatte also aufgeschlossen, den Steg herausgefahren und Paddy und Finbar waren wieder auf dem Boot.  Schon gleich klingelte das Telefon: „Ja, Kelly?“ sagte Angelo, als er den Hörer abhob. „Ah, hallo Patricia...klar läuft alles gut...ja, wir waren mit Finbar auf dem Sportplatz. Wie läuft’s bei Euch?...Schön...ok, mach ich und richte den Fans auch noch einen netten Gruß von uns aus, ja...Tschöö.“ „Und?“ fragte Paddy erwartungsvoll. „Ich soll dir einen Gruß ausrichten. Patricia war’s. Sie wollte wissen, ob es bei uns Probleme gibt, ob es uns wieder besser geht und Barby lässt ausrichten, dass sie vielleicht vergessen hat den Mäusekäfig zu zu machen, und Jimmy hat vielleicht das Wasser in der Spüle noch laufen.“ Paddy darauf: „Das mit der Maus hätten sie auch früher schon sagen können und wenn das Wasser noch an wäre, wäre es doch sicher schon übergelaufen sein. Also, Linchen, was machen wir heute noch? „Hm, wie wär’s denn, wenn wir mal wieder Musik machen würden? Ich glaube, mein Schlagzeug jammert schon.“ Paddy musste grinsen. „Du und dein Schlagzeug! Ich meine, wir könnten ja zusammen ein Lied schreiben, über Geiser, oder so.“ „Nein, Paddy, von Geistern hab ich genug!“ „Ich muss dann mal noch schnell die Tiere füttern, ich komm dann nach!“ sagte Paddy und lief zum Küchenschrank. „Päääääddiiiiiieeee!“ rief Angelo, „die Türe geht nicht auf!  Päääääddiiiiiieeee“ „Na, du musst sie halt aufschließen!“ gab Paddy zurück. „Die ist aufgeschlossen! Aber sie geht halt ned auf!!!“ „Dann geh halt mal rauf aufs Deck und guck mal durchs Bullauge, ob vielleicht etwas umgekippt ist und die Türe versperrt.“ Angelo machte sich auf den Weg. Schließlich kam er in die Küche und sagte: „Das Klavier steht davor, Paddy!“ „Das Klavier? Spinnst du? Wie soll das den vor die Türe kommen?“ „Na, guck’s dir halt selbst an!“ „Gleich, Lino, gleich, ich muss noch schnell die Hasen füttern.“ Nachdem Paddy das getan hat, ging er auch aufs Deck und schaute nach – und tatsächlich – Angelo hatte Recht. „Ich hole einen Security, der ist stark genug, um die Türe mit dem Klavier dahinter aufzudrücken“ sagte Paddy, als die 2 es erfolglos versucht hatten. Kurze Zeit später kann dann auch der Sec vorbei und zu dritt schafften sie es, das Klavier von der Türe weg zu bekommen. „Wer war denn nur so doof und hat das Klavier vor die Türe geschoben? Und wie bekommt man das überhaupt hin?“ fragte Angelo laut. „Das war sicher Jimmy, der kann irgendwie doch alles hin, was er sich in den Kopf setzt.“ „Ja, Paddy, hast wohl Recht, aber Jimmy ist gar nicht da.“ „Ja, stimmt“ meine Paddy „aber ist ja jetzt auch egal, wie das Ding da her kam, jedenfalls wollen wir jetzt Musik machen, ne?“ Angelo nickte. „Wir schreiben, oder eher, ich schreibe jetzt ein Lied über die Gespenster, und du kannst ja mal die Gitarre nehmen, und dir dazu ne passende Melodie aussuchen, hm?“ sagte Paddy „Nee, da hab ich keine Lust dazu...ich singe lieber n bisschen...Schlagzeug kann noch warten.“ Und so fing Angelo dann an: Bi du bi du bi bei, bi du bi du bei, laa lalalala“ „Kannst du nicht ruhig sein? Dein bidubidu... stört mich beim Nachdenken!“ „Ja, Paddy...damit musst du klar kommen, denn singen ohne Stimme funktioniert eben nun mal nicht...aber du hast ja Glück, ich wollte nämlich gerade aufhören und doch bei dem Geistersong mitmachen!“ Und so hatten sie am Abend ein komplettes Lied „Ghosts in the dark night“ fertig.  „Ich setze dann mal eine Suppe auf“ sagte Paddy und kramte nach dem Suppenpäckchen. „Was willst du, Lino? Mit Hühnerfleisch, mit Karotte, und Bro...Bro...ja, mit Karotte halt, oder mit Tierfiguren?“ „Mit Tierfiguren, Paddy. Soll ich den Fernseher anmachen?“ „Ok, ja, mach an...kommen grad Nachrichten im Ersten...“ Angelo schaltete ein „ür morgen, den 6. November: Im Osten leicht bewölkt, teilweise Regen, bis zu 12 Grad, im Südenein wenig Sonne, 14 Grad und im Westen ist Vorsicht geboten, Gewitter und starker Regen im Rheingebiet, Vorsicht, Hochwassergefahr, und im Norden droht ebenfalls die Elbe überzulaufen, je 7 Grad. Der Wind weht stark aus dem Südwesten, und erreicht die Stärke 6.  Die Aussichten: Es ist keine Wetterbesserung in Sicht, weiterhin Starker Regen und dazu wird es auch noch kühler. Ich wünsche ihnen einen schönen Abend!“ „Jaja, sind die Einwohner Kölns selbst Schuld, wenn sie sich kein Boot anlegen. Ich habe mit Hochwasser kein Problem. Stell dir mal vor, Lino, wir fahren mit unserem Boot durch die Strassen Kölns und retten die Kölner Bevölkerung, wie bei der Arche Noah.“ „Die Suppe ist eben übergelaufen, Paddy!“ sagte Angelo. „Oh, mist! Dann essen wir heute eben vom Boden. Hier hast du nen Löffel!“ Angelo sah Paddy verdutzt an, der die Suppe vom Boden löffelte. „Ich...ich habe gar keinen Hunger, Paddy“ meinte Angelo schnell.

Diesmal wollten Paddy und Angelo schon um 9 Uhr ins Bett, was sie dann auch taten. Das Geräusch war aber immer noch da, und Angelo sah einen Schatten in Form eines Monsters am Bullauge. Paddy nahm ein Handtuch und klebte es mit Klebeband über das Fenster. „Haa“ schrie er, wobei Angelo fast einen Herzkasper bekam und laut los brüllte. Paddy lachte. Und promt folgte der zweite Schrei von Beiden, da es einen fürchterlichen Gewitterschlag gab. Die Türe öffnete sich und Finbar hüpfte ins Bett von Paddy. Auch Paddy legte sich ins Bett zu Paddy herüber, und alle 3 konnten gut schlafen, denn die beiden Kellys hatten ja nun Finbar bei sich, der sie beschützte. Erst am Mittag wachten sie auf und sahen eine fette Spinne über sich in der Ecke hängen. Doch auch so sehr Paddy sich groß machte, er kam nicht an sie heran. Also musste Angelo einen Security holen, der dann auf Paddys Bett stieg und sie beseitigte. So tierbegeistert wie Paddy auch ist...mit Insekten hat er es nicht so. „Also, ich bin zwar Euer Leibwächter, aber nicht Euer Kindermädchen, nur dass ihr es wisst!“ sagte der Sec und ging wieder. „bist du auch irgendwie froh, wenn die Anderen wieder da sind?“ Wollte Paddy wissen. „Dann sind auch sicher keine Gespenster mehr da, die kamen nämlich erst, als unsere Geschwister nicht mehr da waren.“ sagte Angelo.

Am Abend kamen sie dann alle wieder nach Hause. „Und? Hat meine neue Gespenster-Geräusche-mach-Machine, die ich im Boot installiert habe, funktioniert?“ fragte Jimmy erwartungsvoll. 

*T*H*E***E*N*D*

By Jana Müller

  Alles nur ein Missverständnis 

Gestern sind sie in England zur „Selina-Scott-Show“ angekommen und heute Abend werden sie schon wieder abreisen. Sie hatten sich am Mittag eine Show bei „Live and Kicking“ vorgenommen, bei der sie wieder mal ihre Songs zum Besten gaben.

Im Hotel wurde schon mal wieder heftig gepackt, und um 19 Uhr waren sie bereits am London Airport. Wahrscheinlich werden sie nicht rechtzeitig zur Fernsehsendung „Wetten, dass...?“ kommen, da es auf dem Weg im Flieger nach Berlin ein kleines Problem mit einer entwischten Katze gab, die auch mitfliegen sollte. So hatte die Maschine eine halbe Stunde Verspätung. Die Kellys haben in letzter Zeit sehr viel vor und reisen von einem Ort direkt zum Nächsten. Das ist sehr anstrengend. Nun startet das Flugzeug endlich. Im Flugzeug machen sich die Kellys bereits Gedanken über die nächste TV-Show. Zusammen überlegen sie, was sie tun werden, wenn sie ihre Wette verlieren werde, was sie natürlich nicht hoffen. Die Kellys wollten es wissen: „Wie werden die Fans reagieren, wenn sich ein Mitglied vor laufender Kamera die Haare schneiden lässt? Doch eines ist sicher: Niemand wird sich die Haare schneiden lassen! Also wurde mit ZDF ausgemacht, dass sie eine Perücke brauchen. Da sie nur eine blonde zur Verfügung hatten, war das Opfer der Wetteinlösung auch schon klar: Angelo. Als die Kellys in Berlin ankamen, lief bereits die Show. Angelo bekam noch schnell seine Perücke und dann wurden sie auch schon ins Studio gerufen. Sie spielten zuerst den Song „First Time“. Danach kam ein kleines Interview und Patricia, Paddy und Maite wurden auf die Couch geholt. Gut, dass die Kellys bereits vorgebeugt hatten, denn sie verloren ihre Wette. Nun musste Angelo herhalten, und Uschi schnitt wild an seinen Haaren herum. Den Fans blieb fast das Herz stehen, und Angelo musste sich beherrschen, dass er nicht anfängt zu lachen. Nachdem seine Frisur dann der von Thomas Gottschalk glich, zog er allerdings die Perücke herunter und es gab Entwarnung für die Fans.

Sonntag, der nächste Morgen. Regen prasselte auf das Deck. Auf dem Boot klopfte eine nasse Kira an das Bullauge. Barby öffnete die Türe. Der Rest der Family saß am Frühstückstisch. Barby hatte sich wieder an ihren Platz gesetzt und löffelte ihr Ei weiter. „Hm-hm“ räusperte sich Kira, die pitschnass im Esszimmer stand und somit die Stille unterbrach. „Hm-hm“ wiederholte sie. John blickte auf. „Möchtest du dich zu uns setzen?“ fragte er. Kira holte sich einen Stuhl und schob ihn zwischen Maite und Jimmy. „Oh, hallo Kira, was verschafft uns die Ehre?“ meinte Kathy nach einer Weile. Alle Kellys waren noch sehr müde, schließlich haben sie 3 anstrengende Tage hinter sich. „Ach, ähm, ich dachte nur, ähm, ich komm mal vorbei, weil, ähm, ihr vielleicht was, was, ähm, wichtiges vergessen habt, ja, genau. Ja, darum bin ich hier.“ Kira wusste nicht genau, wie sie anfangen sollte. Sie lächelte kurz und zog dann wieder eine ernste Mine auf. „Hast du deinen Regenschirm in Warnemünde vergessen?“ fragte Paddy, doch Kira schien sauer zu sein und gab ihm keine Antwort. „Möchtest du auch etwas essen?“ fragte Maite sie. „Nein, danke“ sagte Kira. Stumm saß sie am Tisch, bis alle aufgegessen hatten.

Nachdem alle fertig waren, hatte ausgerechnet Angelo Abwaschdienst, den Kira eigentlich sprechen wollte. Aber ALLEIN, ohne Maite, die in der Küche half, und jedoch ihre beste Freundin war. Kira hatte eine passende Idee und löste Maite dann mit dem Abtrocknen ab, so konnte Maite sich noch ein wenig ausruhen. „Hättest ja auch mich ablösen können, ich bin noch soo müde. Könnte noch den ganzen Tag schlafen, aber der Abwaschdienst muss eben sein.“ meinte Angelo und gähnte. „Ja, hätte ich tun können“ sagte Kira, und lachte: „hab ich aber nicht. Und, ähm, du bist dir sicher, dass du, oder ihr nichts vergessen habt?“ fragte sie nochmals. Angelo schüttelte den Kopf. „Nein, wir haben alles eingepackt: Zahnbürste, Pass, Kleidung, Instrumente, den Wecker, und Olaf...du weißt schon, meinen Teddy. Angelo schaute zu ihr rüber. „Ok“ unterbrach Kira. „Wie du meinst. Na dann, einen schönen Tag noch heute.!!!“ Kira ließ das Geschirrtuch fallen, und dann war sie verschwunden. Angelo hörte die Bootstüre zu knallen und dachte nach, warum Kira denn überhaupt hier war und ärgerte sich, dass er nun allein spülen musste. Maite hatte sich nämlich nochmals schlafen gelegt. Vergessen....was sollte er denn vergessen haben? Er blickte auf die große Uhr in der Küche. Hui, schon 10 nach 11! Vielleicht die Zeit. Sie haben doch früh am Abend das Openair-Konzert in Emden. Jedoch wollten sie erst gegen 13 Uhr von hier losfahren, schließlich braucht man ja doch eine gewisse Zeit, bis man nach Emden kommt. Dann noch die Vorbereitung, die Garderobe, der Soundcheck...alles geht ja nicht von selbst....Angelo bemerkte, dass er nun schon den letzten Teller zum Abspülen hatte. So schnell es ging, legte er sich auch nochmals ins Bett und wollte für 2 Stunden schlafen. Eine halbe Stunde später weckte ihn jedoch das Telefon. Gerne hätte er es an die Wand geworfen. Aber er nahm ab. Es war Max, einer seiner besten Freunde. Er wollte ihn nächste Woche ins Kino einladen, da ein guter Alienfilm kommen würde. Doch er wagte ein Blick in seinen Kalender und es sah  schon ziemlich voll aus. Morgen werden sie nach Tschechien fahren, für eine ganze Woche lang. Also nix war’s mit Kino. Also legte sich Angelo nochmals hin und war auch wieder sofort eingeschlafen. Dann wurde er aber erneut geweckt. Es klopfte an die Türe und Joey trat herein. Er teilte Angelo mit, dass sie gerne in 5 Minuten losfahren wollen. Angelo musste sich beeilen, der Rest war schon im Tourbus, und kurz darauf ging’s dann auch gleich los. Sie kamen sehr knapp an, da sie noch im Stau standen, doch während der Fahrt konnten sie schlafen, John nicht, er musste ja fahren. Der Rest war jedoch wieder munterer, sie mussten sich auch beeilen, dass sie noch rechtzeitig fertig wurden. Openairs, das sind immer die schönsten Konzerte, vor allem bei Sonnenschein. Diesmal regnete es aber mal wieder. Die armen Fans! Werden ja ganz nass, aber das schreckt sie wenig ab, und die Kellys stehen ja im Trockenen.

Erst um 21 Uhr waren sie wieder daheim. Sie waren trotzdem immer noch sehr müde, und gingen auch gleich schlafen. Angelo machte sich noch ein par Gedanken, was er denn seinem Vater zum 65. Geburtstag schenken könnte. Doch mal wieder fiel ihm nichts ein. Er war irgendwie schon müde, konnte aber nicht einschlafen. Paddy schläft immer schnell ein. Dauernd muss Angelo an das Geburtstagsgeschenk denken, und auch an Kira, die am Morgen so komisch und überraschenderweise hier auftrat und Theater machte. Dann plötzlich fuhr er wie gestochen hoch und er saß im Bett. Er knipste das Licht an. Paddy wachte davon auf und fing an zu meckern: „Mann, musst du mitten in der Nacht wieder so herumtoben? Kannst du nicht ein einziges mal durchschlafen? “ Angelo saß immer noch mit offenem Mund da. Langsam schlug er die Bettdecke zurück, stand auf und lief auf den Wandkalender zu. Tatsächlich! „NEIN!!!“ brüllte Angelo so laut, dass er sogar selbst erschrocken ist. Der Rest der Family ist sicher aufgewacht, doch das störte Angelo im Augenblick sehr wenig. Dann gleitete er langsam zu Boden und Paddy rannte sofort zu ihm: „Angelo? Bist du noch ganz da?“ fragte er und tatschte ihm auf seine Backen. Angelo drehte den Kopf herum und öffnete wieder die Augen. „Paddy, das darf nicht sein, Paddy, dreh die Zeit zurück, bitte!“ sagte er. „Was ist denn? Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen. Nun sag doch was!!!“ forderte er seinen kleinen Bruder auf. „Paddy, ich habe Kiras Geburtstag vergessen! Sie hatte gestern!“ sagte er schließlich mit weinerlicher Stimme und eine Träne kullerte ihm die Backe herunter. „Ohjeh“ meinte Paddy, und wischte sie Träne ab. „Daran ist nur Joey schuld.“ sagte Angelo. Angelo stand auf und öffnete die Türe. „Was hast du jetzt vor?“ fragte Paddy mit verzogenem Gesicht. „Ich rufe jetzt Kiki an, gratuliere ihr nachträglich zum 17. und entschuldige mich 1000 mal.“ „Ich glaube nicht, dass sie jetzt davon entzückt wäre“ meinte Paddy und deutete auf die Uhr. „Es ist schon 11 Uhr, sie wird sicher schon schlafen! Komm, leg dich wieder hin und morgen früh regeln wir das!“ Paddy schob Angelo wieder in Richtung Bett. Er legte sich hin, wie Paddy auch, der auch gleich wieder schlief. Nur Angelo konnte wieder mal nicht einschlafen. Er musste dauernd dran denken, was er denn Kira zum Geburtstag schenken wollte. Irgendwann schlief er dann aber doch ein.

Früh am Morgen war schon wieder ein helles Durcheinander. Heute wollen sie für eine Woche nach Tschechien fahren, genauer gesagt, in die Altsstadt von Prag, um dort den Videoclip „First Time“ zu drehen. Doch so schnell wie geplant kamen sie nicht nach Prag. Angelo weigerte sich, in den Bus zu steigen. Doch er muss ja natürlich mit, er spielt ja sogar dabei die 2. Hauptrolle! Also kamen Jimmy, John, Joey und Paddy an und jeder nahm ihn an einem Arm, bzw. Fuß, was gar nicht so leicht ging, da Angelo anfing wild um sich zu schlagen und zu stauchen. Außer Paddy wusste natürlich noch niemand, warum er nicht mit wollte. Mit Mühe brachten sie ihn dann in den Bus und fuhren los.

Im Bus dann sprach Patricia dann mal ein ernstes Wörtchen mit Angelo: „Was hatte das denn vorher ergeben sollen? Es war doch schon länger geplant, dass wir vom 09. bis zum 14. Oktober in Tschechien sein werden, um den Clip zu drehen und das Konzert am 14. haben werden!“ „Joey ist Schuld!“ sagte Angelo beleidigt. „Woran?“ fragte Patricia.  „Na, dass ich Kiras Geburtstag vergessen habe!!! Sie hatte vorgestern, am Samstag!“ „Ach, deshalb hat sie gestern morgen so scheinheilig gefragt, ob wir etwas vergessen haben!“ lachte Patricia. Angelo nickte. „Ich brauche noch ein Geschenk für sie. Hilfst du mir, in Prag eins für sie zu kaufen? Und für Papa brauche ich auch noch eins.“ „Meinetwegen“ stimmte Patricia zu. „Für Papa habe ich auch noch nichts. Aber ich frage mich, warum denn Joey jetzt Schuld daran ist, dass du Kiras Geburtstag vergessen hast. Wie alt wird sie denn überhaupt?“ „Kira wird nicht alt, sie ist nun 17 Jahre jung, und wenn Joey nicht das Konzert in England gebucht hätte, wären wir in Deutschland geblieben, und wenn der Thomas uns nicht in seine bekloppte Sendung eingeladen hätte, hätten Zeit gehabt, zu ihr zu fahren.“ „Warum sagst du denn immer „wir“ ? Wir sind nicht wild auf Kira, das bist nämlich nur du, und Maite, ist ja ihre beste Freundin, aber Maite hat Kira aus England angerufen, das habe ich mitbekommen“ sagte Patricia. Angelo stand auf, rannte durch den Bus und als er Maite fand, drückte er sie in die Ecke und fing an loszumeckern. Maite lachte sich halb kaputt und meinte nur: „Vergiss bloß meinen 17. Geburtstag nicht, nochmals zur Erinnerung: Ich habe am 04.12., ok?“  Dann befreite sie sich, indem sie Angelo zur Seite drückte. Angelo ließ einen Brüller raus und rannte zu Joey: „Du hast’s mit Absicht gemacht, dass wir an Kiras Geburtstag nicht da sind!“ „So beruhig dich doch, du läufst ja schon ganz rot an vor lauter Brüllen.“ Joey lachte ebenfalls. Nimmt mich wohl niemand ernst, dachte sich Angelo. „Jetzt gib’s wenigstens zu!“ schrie Angelo weiter. „Ja, ja, von wegen, Joey ist immer Schuld! Egal was passiert. Hab ich doch keine Ahnung, wann das Mädel von der Küste Geburtstag hat, und es ist mir ehrlichgesagt auch sch*** egal, Kleiner. Also ich würde mal sagen, dass du das Ganze jetzt vergisst, und einfach nichts mehr davon sagst, und auch nichts schenkst, denn es könnte ja sein, dass es ihr gar nicht gefällt, dein Geschenk, und dann wird sie nur noch wütender. So vergisst sie es selbst und sie ist das nächste Mal wieder ganz die Alte.“ „Meinst du?“ fragte Angelo. „Klar, wenn ich’s dir doch sage. Ich kenn mich aus, weißt du.“ Joey grinste. Angelo hatte sich nun wieder beruhigt und ging wieder auf seinen Platz zurück. Um ein wenig abgelenkt zu sein, holte er seinen Gameboy heraus und spielte, bis sie in Prag angekommen waren.

Am Nachmittag schauten sie sich erst einmal ihre Drehorte an. Danach besprachen sie nochmals den ungefähren Verlauf des Videoclips. Am frühen Abend war dann der 1. Probelauf. Danach ging Patricia mit Angelo in die Stadt und kauften Geburtstagsgeschenke. Patricia fand im Bioladen ein Pflaumenmus und kaufte noch Tee dazu. Angelo kaufte einen Schal aus reinster Schafswolle und Patricia fragte, was er denn Kira schenken möchte. „Der Joey hat gesagt, ich soll ihr nichts schenken, weil ihr das vielleicht ja gar nicht gefällt, und sie sich dann nur noch mehr ärgern wird.“ „Ach so.“ sagte Patricia. „Und du bist dir sicher, dass er dir das gesagt hat? Alsi ich würde dir vorschlagen, du kaufst etwas Schönes als Entschuldigung, ein Armband oder so, das gefällt ihr doch bestimmt.“ „Nein, nein, Patricia, ich glaube, Joey hat da schon recht. Das haben wir so ausgemacht, so unter Männern...sie wird gar nicht mehr dran denken.“ „Na gut, wenn du meinst.“ Patricia war weniger von dem Vorschlag begeistert, doch sie liefen zusammen wieder zurück zum Bus – ohne Geschenk für Kira. Sofort lief Patricia zu Joey, schnappte ihn am Handgelenk und zog ihn aus dem Bus und machte hinter diesem halt. „Was soll das eigentlich?“ fragte Joey. „Genau das möchte ich von die jetzt wissen!“ gab Patricia ihm zur Antwort. „Was erzählst du Angelo für einen Schwachsinn? Er soll sich nicht bei Kira melden, nichts schenken...???“ „Ach so“ lachte Joey. „Der glaubt mir wirklich? Ich dachte, dann wird die Kira schön böse auf ihn, dann streiten sie sich und schwupp – haben wir sie los!“ Joey grinste. Patricia schaute ihn böse an: „Ich weiß ja nicht, was du gegen Kira hast, sie ist ein sehr nettes Mädchen, wahrscheinlich bist du eifersüchtig, weil sie sich in Angelo und nicht in dich verknallt hat!“ „Die ist doch nicht in den verliebt, oder? Dass ich nicht lache!“ antwortete Joey. „Sag mal, hast du keine Augen im Kopf? Ich finde es nicht lustig, wie du mit deinem kleinen Bruder umgehst. Das wird ein Nachspiel haben, Kleiner...“ Patricia lief beleidigt in den Bus zurück und ließ Joey einfach stehen. Sie wollte Angelo aber noch nichts davon erzählen, da Angelo Kira sowieso erst wieder in ihren Herbstferien sehen wird und sich Angelo sonst nur über Joey aufregt, und Streit konnten sie während dem Clipdreh überhaupt nich gebrauchen.

Der nächste Tag war gekommen. Den ganzen Tag waren sie mit dem Dreh beschäftigt und die ersten Szenen wurden schon aufgenommen. Am späten Nachmittag klingelte dann Kathys Handy, welches sie immer mit sich herum tragt, sodass sie im Notfall immer erreichbar ist. „Ja, Kathleen Ann Kelly. Wer ist da?...Ok...Aaaaangelo!“ brüllte sie. „Kira ist dran“ Angelo eilte zum Telefon. Joey ebenfalls und drückte auf den Lautsprecher. „Ja?“ sagte Angelo. „Hallo. Ich rufe eigentlich nur ungern hier an, aber ich wollte nur bescheid sagen, dass ich in den Herbstferien nicht kommen werde.“ „Aber warum denn, Kira, du bist doch immer so gerne zu uns gekommen.“ Angelo war enttäuscht. „“Bist“, ja genau, ich „bin“ immer gerne gekommen, doch diesmal habe ich eben andere, bessere Dinge zu tun. Tschüss“ „Aber...“ Kira hatte aufgelegt. „Hörst du, Joey“ sagte Angelo „wegen dir kommt sie jetzt nicht. Ich hatte mich doch schon so darauf gefreut.“ „Warum denn wegen mir schon wieder, sie hat andere Sachen vor, das hast du doch gehört, das hat sie doch dir eben selbst gesagt. Sie hat sicher einen anderen Freund!“ „Meinst du?“ fragte Angelo. „Sicher. Mensch, schlag sie dir endlich aus dem Kopf, mann, sie will nichts mehr von dir wissen, kapier das doch endlich.“ motzte Joey. Angelo zog eine Schnute hin und verdrückte sich dann. Auch zum Abendbrot wollte er nichts essen.

Am nächsten Tag hatte Vater Dan seinen 65.Geburtstag, den niemand vergaß. Am Frühstückstisch sangen sie ihm ein Ständchen und Maite hatte Torten gebacken, die sie nun verteilte. Danach gab es für Dan die Geschenke, über die er sich sehr freute. Die Kellys drehten danach eifrig weiter, und so war der Clip am Abend komplett fertig. Nun konnten sie noch 2 Tage sich ausruhen, bis sie das Konzert im Altstädter Ring, in Prag hatten. Angelo wartete immer darauf, dass Kira  anruft, sich entschuldigt, oder dass sie doch noch in den Ferien kommt. Doch es war nicht so.

Am Tag des Konzerts fiel Patricia wieder ein, dass sie Angelo ja noch von Joey erzählen muss. Denn er fällt ja immer noch auf Joey herein, und der Clip ist ja nun fertig. In einem günstigen Moment fing sie Angelo ab, als er gerade zur Türe herein wollte. Sie drehten gleich wieder um und liefen ein Stück weiter. Sie setzten sich auf eine Bank. „Angelo, also...der Joey, der lügt“ fing sie an. „Wie du ja sicher weißt, mag er Kira nicht besonders, und er hat versucht, sie zu verscheuchen.“ „Was?!?!“ fragte Angelo. Und warum hast du mir das nicht schon früher erzählt?“ „Ja, weil ich nicht wollte, dass ihr während wir den Clip drehen, Streit habt. Ich habe Joey letztens ausgequetscht. Er musste mir einfach die Wahrheit sagen, was ja auch gut so ist.“ Angelo atmete tief durch. Erstmals fielen ihm die Worte. „Also“ meinte dann schließlich Patricia „ich finde, du rufst die Kiki jetzt an und gratulierst ihr eine Woche nach ihrem Geburtstag nachträglich. Ich würde mit dir gleich in die Stadt gehen, und auch noch ein Geschenk kaufen, falls du das möchtest.“ sagte Patricia. „Aber das stimmt doch gar nicht“ sagte Angelo. Sie hat doch jetzt einen anderen Freund und deshalb kommt sie in den Herbstferien nicht, sie hat mich doch extra angerufen und es mir persönlich gesagt.“ Angelo schluckte. „Bist du dir sicher, dass das nicht auch Joeys Idee war? Vielleicht hat er sie ja schon davor angerufen, und gesagt, dass sie nicht kommen soll? Sie hat dann natürlich zugestimmt, weil sie ja sauer auf dich war.“ „Na warte Joey...“ murmelte Angelo, stand auf und lief zurück Richtung Bus. Joey suchte gerade etwas essbares in der Küche, und sowie er sich umdrehte, hatte er auch schon Angelos Hand im Gesicht. „Sag mal, spinnst du?“ fragte er und rieb seine Wange. „Was soll das, ich lass mich doch von meinem kleinen Bruder nicht schlagen.“ Joey holte gerade Schwung, als ihn eine Hand von hinten umklammerte. Patricia war gerade im rechtzeitigen Moment gekommen und meinte: „Man schlägt keine kleinen Kinder, Joey!“ „Ich bin kein kleines Kind“ beschwerte sich Angelo. Patricia ließ Joeys Hand wieder los. „Angelo!“ ermahnte Patricia. “Was hast du denn gedacht, Joey, dass er dir vor Freude um den Hals fällt oder deine Füße abküsst? Du bringst das jetzt sofort wieder in Ordnung mit der Kira, hast du verstanden, Joey?“ sagte Patricia streng. Kathy hatte die Diskussion auch mitbekommen und drückte Joey ihr Handy in die Hand. „Die Nummer?“ motzte Joey. Angelo diktierte. „Hi, Kira“ meldete sich Joey. „Ähm, ich muss dir was sagen...also, ähm...es war falsch von mir, der Angelo würde dich sehr gerne wieder sehen, du sollst also doch in den Herbstferien kommen...Also, Angelo freut sich auf dich, und...ähm...also Tschüss.“ Joey hatte aufgelegt. „Also warst doch du es, der sie ausgeladen hat in den Ferien, Joey.“ sagte Patricia. „Das war nicht schön von dir. So was machst du bitte nie wieder, verstanden?“ Joey nickte etwas beleidigt. „Hat Kira denn nun einen anderen Freund?“ wollte Angelo jetzt wissen: „Keine Ahnung, aber sie war anfangs echt sauer auf dich, da du ihren Geburtstag vergessen hast.“ „Ruf sie doch einfach nochmals an, und frage sie.“ sagte Kathy und winkte mit ihrem Handy. Angelo setzte sich auf sein Bett und redete mindestens eine ganze Stunde lang – bis der Akku leer war. Angelo reichte danach überglücklich das Telefon wieder Kathy und erzählte dann, dass Kira keinen neuen Freund hat, und ihn zum Geburtstag einlädt. „Na, das freut mich aber für dich, Angelo“ sagte Patricia. „Ja, ich freue mich auch ganz doll, dass die Kira mich wieder lieb hat und mir verziehen hat. Der Geburtstag findet am 21.10 statt...hat sie extra noch verschoben, an einen Tag, wo wir kein Konzert haben. Gehen wir jetzt in die Stadt, Patricia, und kaufen ihr was Schönes?“ „Ja, Angelo, wir müssen uns aber beeilen, wegen dem Konzert heute Abend, dass wir rechtzeitig fertig werden.“ Angelo und Patricia gingen dann auch gleich los und kamen mit einem schönen Armband auch wieder zurück. Die Kellys aßen noch schnell zu Mittag und dann wurde die Bühne startklar gemacht. Das Konzert wurde wundervoll.

In der Nacht verließen sie Tschechien und früh am Morgen waren sie an ihrem nächsten Zielort, in Augsburg angelangt. Am Nachmittag und am Abend hatten sie dort einen Auftritt. Als sie am 16.10 wieder zum Hausboot zurückkehrten, öffneten sie erst mal all die Briefe, die sich über die Woche angesammelt hatten. „Oh jeh...“ sagte John auf einmal. Das sieht nicht so gut aus,...aber eigentlich ja schon...“ „Was ist denn?“ fragte Paddy. „Wir haben hier eine Einladung bekommen, dass wir einen Goldenen Löwen verliehen bekommen. Das ist ja ganz gut, aber Angelo, es tut mir Leid, das ist leider der 21.10.“ „Waaas?“ schrie Angelo. „Da geh ich nicht mit“ „Dir wird nichts anderes übrig bleiben. Bei der Verleihung werden wir ale dabei sein.“ „Ich hab ne Idee“ meldete sich Joey. „Als Wiedergutmachung biete ich an, Kira ihren Geburtstag doch hier zu feiern. Dann nehmen wir sie und ihre Freunde einfach mit in die Halle. Was hältst du davon?“ „Joey, das ist eine super Idee, aber ohne Tricks diesmal, ja? Ich werde sie gleich anrufen.“ Angelo lief zum Telefon und erzählte Kira von dem Vorschlag. „Es klappt. Kira kommt, Kira kommt, Kira kommt!“ freute sich Angelo. „Und danach feiern wir alle gemeinsam hier auf dem Boot...“

*T*H*E***E*N*D*

By Jana Müller 

 Golden Harp (Fortsetzungsstory)

Die Geschichte über eine alte, irische Legende:

Vor langer Zeit war es für die Menschen üblich, ständig zu Singen und zu Tanzen, wo und wann immer sie wollten. Die magische goldene Harfe ihres Königs verleitete sie dazu. Bei einer Seeschlacht wurde sie dem König gestohlen und verschwand für immer.

Die Kellys begaben sich auf die Suche nach der Goldenen Harfe:

...Paddy legte das Buch zur Seite und knipste das Licht aus. Angelo war schon eingeschlafen. Am nächsten Morgen beim Frühstück:„Ich habe gestern so ein Buch gelesen, und darin stand, dass die Leute wegen einer goldenen Harfe immer so einfach gesungen und getanzt haben. Die Harfe wurde dann aber gestohlen, bei einer Seeschlacht, vom König. Sie ging dann für immer verloren. Wir sind eine Band, die das Ziel hat, dass die Leute zur Musik Singen und Tanzen, also sollten wir diese Harfe finden. Wie wär’s?“, schlug Paddy vor. 

A)  „Klingt gut, das sollten wir versuchen“, meinte John und schmierte sich das nächste Brötchen. 

„Und wann möchtest du mit der Suche beginnen?“ fragte Maite. „und wo willst du suchen?“ fragte Joey. „Also meinetwegen fangen wir gleich heute damit an, und da es eine irische Legende, so heißt es in dem Buch, ist, sollten wir in Irland anfangen zu Suchen. „Ich finde, das ist eine echt super Idee“, meinte Patricia. „Wer mitmachen möchte, hebt die Hand.“ Jeder Kelly hob die Hand und somit war klar, dass es zur Abenteuerreise ins „Grüne Land“ gehen wird. Am Mittag legte das Schiff vom Kölner Hafen ab und die Schifffahrt ging los. Die Kellys saßen im Wohnzimmer, und Paddy las aus dem Buch vor, um noch mehr über den König und die Seeschlacht zu erfahren. ...

A)   Am Abend kamen die Kellys in Irland an und begannen ihr Abenteuer... 

Sie packten ihr Gepäck zusammen, legten am Hafen an und waren auch gleich am „East Grove Castle“, dem Schloss des Königs, angelangt.  Sie klopften mit dem Knochen, der als Klingel diente, an der alten Türe. Doch es rührte sich nichts. „Und wenn der König gar nicht mehr lebt, und das Schloss unbewohnt ist?“ fragte Angelo. „Kann gut sein!“ antwortete Maite. Paddy griff nach dem Türgriff und bemerkte, dass die Türe offen war. Im Schloss war es dunkel und es roch alt und muffig. „Ich finde, wir sollten uns hier einmal umschauen, ob nicht doch jemand hier wohnt, wenn nicht nur das Schlossgespenst.“ schlug Patricia vor.  

A)    „Auf, los, wir machen eine Schlossbesichtigung!“ rief Jimmy. „Dann schauen wir mal, ob wir hier übernachten können!“ 

"Super Idee, Jimmy" freute sich Maite. Sie geisterten durch das Schloss und alles, was dort noch lebendig war, waren Mäuse oder Spinnen. Sie packten ihre Schlafsachen aus und legten sich schlafen.

Der nächste Morgen war gekommen und da nun ein paar Sonnenstrahlen durch die Fenster kamen, sahen sie auf dem Boden einen kleinen, guterhaltenen Zettel liegen. Sie lasen: "Singt einen Song und die Harfe wird angelockt werden. Wer auf ihr spielt, wird den Fluch für immer beenden." 

B)  Sie liefen schnell zum Boot zurück und packten ihre Instrumente aus. Schnell liefen sie wieder zurück und fingen an zu spielen... 

Nachdem sie den Song fertig gespielt hatte, tat sich gar nichts. "Vielleicht war es ja nicht schön genug" meinte Angelo. "Du hältst dich da raus, du musstest ja als einzigster nicht mitsingen!" meckerte Patricia. Sie war etwas wütend, weil das ganze nicht so geklappt hat, wie sie es sich vorgstellt hatte. "Na, kommt, lasst uns aufhören, in unserem "Urlaub" wollten wir ja eingentlich sowieso nichts singen" meinte John. "Nur, weil unser Brüderchen nun nach Märchen sucht...Also ich denke, es gibt diese Harfe gar nicht. Jedenfalls mache ich jetzt nicht mehr mit." "Also, wenn es die wirklich nicht gibt, dann mache ich da auch nicht mehr mit." meinte Kathy und fuhr fort: "So ein Quatsch, warum schreibt dieses Buch dann so einen Mist, wenn es das nicht einmal gibt." "Das ist in Märchenbücher eben so üblich" mischte sich Barby ein. "Kommt, wir gehen zu unserem Boot zurück und fahren nach Hause" sagte Joey ud lief los. Auch der Rest lief hinterher. Paddy war traurig.

Das Boot fuhr los. Johnny setzte sich zu Paddy und redete nochmals mit ihm. "Weißt du, das ist eben ein Märchen, die sind nicht echt." Paddy holte den Zettel, den er in seine Hosentasche gesteckt hatte heraus. Er seufzte. "Und, wenn die Harfe doch noch gekommen wäre?" fragte Paddy. "Dann wäre ich der Kaiser von China." sagte John und lächelte. 

B) Paddy legte sich schlafen. Und John hatte eine Idee...

Er schloss die Türe von Paddy Kajüte. Der Rest war noch draußen versammelt, und das nutzte John, um dem Rest seiner Family einen Vorschlag zu machen. "Ich habe mir was überlegt" fing er an. "Ich war eben noch bei Paddy, und er ist so traurig, dass wir jetzt die Suche nach seiner Harfe abgebrochen haben. Naja, und dann dachte ich mir, wir könnten ihm ja seine Harfe schnitzen. Sean wird es sicher überleben, wenn wir ihm eines seiner goldfarbenen Bauklötzchen entbähren." "Aber dass dann auch niemand von Euch sich verplappert" meinte Kathy. "Genau, also ich werde mein Bestes geben", meinte Jimmy. Gut. Alle waren sich einig. Noch in dieser Nacht fing Joey an zu schnitzen und die Harfe wurde auch noch rechtzeitig in der Nacht fertig. Joey schlich sich in die Kjüte und tauschte den Zettel, der auf seinem Nachttischchen lag, mit der Harfe aus.

Als Paddy am nächsten Morgen aufwachte, traute er seinen Augen nicht. Er freute sich riesig, und nahm die Harfe mit zum Frühstückstisch. Dort präsentierte er dann seinen Fund, und die Kellys grinsten sich an.

ENDE

 Jana Müller